So ein spannendes Saisonfinale wie letztes Jahr in Abu Dhabi will Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko 2011 nicht unbedingt noch einmal erleben. Dem 67-Jährigen wäre eine frühere WM-Entscheidung zu Gunsten seines Teams selbstverständlich lieber. "Natürlich wünsche ich mir, dass die WM möglichst langweilig wird", erklärte der Österreicher nun gegenüber der Bild.

Die Chancen auf Erfüllung dieses Wunsches stehen nach den überzeugenden Wintertests und dem dominanten Saisonauftakt in Melbourne nicht allzu schlecht. Sebastian Vettel war im Albert Park das Maß der Dinge und brachte den RB7 am Ende mit über 22 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Lediglich Probleme bei Teamkollege Mark Webber trübten die Freude über das erste Rennen noch etwas.

Die Konkurrenz gänzlich abschreiben wollte Marko aber noch nicht. Laut dem Motorsportberater sind allerdings die einzigen Fahrer, die dem Weltmeisterteam im Moment gefährlich werden könnten, Ferraris Fernando Alonso und McLarens Lewis Hamilton. Letzteren hatte Marko selbst erst kürzlich als potentielle Alternative zu Mark Webber für die nächste Saison ins Spiel gebracht. Düsterer als für die Chancen des Briten, sah es bei den Einschätzungen des Österreichers schon für die Verfolger von Mercedes aus. "Mercedes ist derzeit keine unmittelbare Konkurrenz für uns", war sich Marko sicher.

Michael Schumacher und Nico Rosberg waren im Albert Park im Schnitt immer deutlich über eine Sekunde hinter Sebastian Vettel. Im Rennen schieden beide vorzeitig aus. Immerhin bescheinigte Marko den Silberpfeilen Hoffnung für die Zukunft. "Vielleicht wird es noch", so der 67-Jährige, der das Potential der Stuttgarter vor allem an den letzten Wintertests vor dem Saisonstart in Barcelona festmachen wollte. "Sie waren ja immerhin seit den letzten Testfahrten überzeugt, ein gutes Auto zu haben", meinte der Red-Bull-Motorsportberater.