2011 soll die Formel 1-Show durch KERS, verstellbare Heckflügel und neue Reifen verbessert werden, doch Karl Wendlinger bleibt skeptisch, speziell in Sachen KERS. "Die besten Rennen in der Geschichte waren immer jene, wo es Überholmanöver gegeben hat - wenn der Hintermann den Vordermann vorbereitet hat, dann eine Attacke gestartet hat und vorbeigekommen ist", erklärte der frühere F1-Pilot.

"Jetzt ist es so, dass der Hintermann den beweglichen Heckflügel und der Vordermann KERS hat. Damit hebt sich der Vorteil wieder auf", fuhr der Österreicher fort. Auch Sebastian Vettel zählt nicht zu den Fans von KERS. "Das bedeutet nur mehr Arbeit für uns. Man muss auf den Knopf drücken, auf das Display achten, weil man wissen muss, wo man sich auf der Strecke befindet und dann kommt noch der Heckflügel dazu. Da ist schon einiges zu tun", erklärte der amtierende Champion.

Wendlinger warnt davor, dass der Schuss nach hinten losgehen und die Formel 1 zu einem Show- statt Sportevent werden könnte. "Der Heckflügel und alles andere sind nur Hilfsmittel, um die Show zu verbessern, aber es darf nicht zu künstlich werden. Am Ende soll sich der beste Fahrer im besten Auto durchsetzen", betonte Wendlinger bei Servus TV. Nico Hülkenberg ist ebenfalls noch nicht ganz von den neuen Hilfsmitteln in der Formel 1 überzeugt.

"Irgendwie wünsche ich mir das ganze Zeug weg, denn Überholmanöver sollen Brisanz und fahrerisches Können mitbringen", sagte der Force India-Testfahrer. Trotz der Kritik versucht Hülkenberg diplomatisch zu bleiben."Wir müssen abwarten, was die neuen Teile für die Show bringen", meinte der Deutsche.