Bruno Senna wird nächste Saison nicht für HRT fahren, so viel hat Teamchef Colin Kolles am Freitag schon einmal klargestellt - wobei Senna selbst auch nicht vorhatte, für sein ehemaliges Team zu fahren. Und der Brasilianer weiß, dass es für ihn nun sehr eng wird, um im kommenden Jahr noch irgendwo unterzukommen. Denn im Prinzip sind nur noch die Cockpits bei Force India offen, wobei dort allen vorhandenen Informationen zufolge Adrian Sutil und Paul di Resta fahren werden, außer Tonio Liuzzi kann sich mit seinem vorhandenen Vertrag noch irgendwie rechtlich wehren.

"Die Situation in der Formel 1 ist momentan etwas schwierig", meinte Senna deswegen auch gegenüber Reuters. "Ich hatte voriges Jahr aufgrund verschiedener Probleme nicht wirklich die Gelegenheit, zu zeigen, was ich kann und das hat mir für diese Saison nicht geholfen. Wir führen Gespräche wegen der wenigen Möglichkeiten, die es noch gibt, aber ich kann nicht sagen, dass es aktuell einfach ist. Sogar Nico [Hülkenberg] hat Probleme, einen vernünftigen Platz zu bekommen. Aufgrund der aktuellen Situation könnten einige Talente verbrannt werden. Ich hoffe, ich kann eine verfügbare Möglichkeit nutzen... man weiß nie." So gibt es nach wie vor Stimmen, die meinen, beim Team Lotus sei bei den Fahrern noch immer nicht alles hundertprozentig unter Dach und Fach.

Für Senna dürfte letztendlich aber wohl nur ein Platz als Testfahrer bleiben, wenn er weiter in der Formel 1 sein will. Gleiches wird wohl auch für den von ihm angesprochenen Nico Hülkenberg gelten, der als Ersatzfahrer bei Force India gehandelt wird, wobei sein Management zuletzt betonte, es werde noch mit einigen Teams verhandelt. Bei HRT darf derweil auch weiter geraten werden, wer den zweiten Platz bekommt. Neben Christian Klien und Sakon Yamamoto, die voriges Jahr für das Team im Einsatz waren, sind laut Kolles noch einige andere Fahrer auf der Liste.