24 Punkte fehlen Lewis Hamilton nach dem Rennen in Brasilien auf Fernando Alonso an der WM-Spitze, das heißt, Hamilton müsste in Abu Dhabi gewinnen, Alonso ohne Punkte bleiben und die Red-Bull-Piloten 17 (Mark Webber, mehr dritte Plätze) beziehungsweise neun (Sebastian Vettel, weniger zweite Plätze) Punkte auf ihn verlieren. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh betonte dennoch, dass man weiter alles geben werde, um den Titel zu holen. Er gab zu, dass es dafür etwas Glück brauche, ein Wunder wie Hamilton verlangte er aber nicht. "Wir pushen hart, um zu sehen, was noch geht. Es ist schwierig, aber der Sieg in jeder Weltmeisterschaft ist schwierig und während es noch mathematisch möglich ist, werden wir weiter Gas geben", sagte Whitmarsh.

Zu Hamiltons Ansicht, es bräuchte ein Wunder, meinte er: "Nein. Wenn Fahrer und Autos nicht ins Ziel kommen, ist das kein Wunder. Das passiert im Motorsport recht oft, wir werden also sehen." Er sah durchaus die Möglichkeit, dass Hamilton gewinnt, Alonso nicht punktet und Red Bull keine großen Punkte mitnimmt.

Selbst Rückschläge erlebt

"Es gibt im Moment einen harten WM-Kampf. Es ist toll für die Formel 1, dass wir zur letzten Runde kommen und vier Fahrer Weltmeister werden könnten. Man muss sagen, dass Fernando momentan sehr stark aussieht, aber wir haben schon selbst erlebt, wie Dinge im letzten Moment von Weltmeisterschaften falschlaufen können. Manchmal lief es gegen uns, manchmal für uns - man muss einfach weiter pushen und es kann alles passieren. Das ist die Natur des Motorsports."

Im Laufe dieser Saison sah McLaren einige Male durchaus stark aus und es machte den Eindruck, Hamilton könnte die Weltmeisterschaft holen, doch irgendwann ging der Anschluss an die Spitze ein wenig verloren. Laut Whitmarsh weiß das Team, warum es in der zweiten Saisonhälfte nicht so perfekt lief.

Eine tolle WM

"Man muss das Auto entwickeln, man muss es schneller machen und man darf keine Fehler machen. Wir hatten ein paar Fehler und wir haben das Auto nicht schnell genug entwickelt. Aber wir werden weiter pushen und schauen, was beim nächsten Rennen drin ist. Wir haben Weltmeisterschaften gewonnen, wir wissen, was nötig ist und dieses Jahr hatte Ferrari eine tolle zweite Saisonhälfte. Es waren also drei starke Teams, die gekämpft haben. Ich denke, es gab noch nie so eine Tiefe bei Teams und Fahrern, die um eine WM kämpfen - ich glaube, es ist das erste Mal in der Geschichte, dass wir mit vier Fahrern in Reichweite der Weltmeisterschaft zum letzten Rennen kommen. Das ist toll für den Sport und ich hoffe, die Leute wissen zu schätzen, was es für eine tolle WM war", sagte Whitmarsh.