Wie schlecht waren die Bedingungen am Anfang des Rennens als es am nassesten war?

Lewis Hamilton: "Beim ersten Start hinter dem Safety Car war es wirklich kompliziert - hauptsächlich weil die Sicht so schlecht war. Es war nicht zu viel Regen, aber die Luft war sehr feucht und das bedeutete, dass es extrem spritzte. Man konnte nicht viel nach vorn sehen, deshalb war es gut, dass es einen Rennabbruch gab.

Aber als wir erneut hinter dem Safety Car starteten, waren die Bedingungen meiner Meinung nach nicht so schlecht. Wir hatten einige gute Regenrennen in den letzten Jahren - Fuji 2007, Silverstone '08 - und ich denke die Bedingungen in Korea waren wirklich mit diesen Rennen zu vergleichen. Deshalb wollte ich fahren.

Tatsächlich waren die Bedingungen am Ende des Rennens noch wesentlich schlechter, als es immer dunkler wurde, was eine weitere Herausforderung darstellte - und etwas, das du als Formel 1-Fahrer wirklich nicht gebrauchen kannst. Ich denke die Organisatoren des Rennens machten es richtig: ja, das Licht schwand gegen Ende des Rennens, aber ich denke es wäre eine umstrittene Entscheidung gewesen, das Rennen abzubrechen bevor die komplette Distanz gefahren wurde. Denn dann hätten einige behauptet, dass ein bestimmtes Team oder ein Fahrer bevorzugt gewesen wäre. Und wie wir gesehen haben, sank das Lichtlevel erst stark nachdem wir aus den Autos gestiegen sind, deshalb denke ich, das war schon richtig so."

Du kamst in der ersten Kurve nach dem Re-Start weit raus und hast einen Platz an Fernando Alonso verloren - wenn du die Position gehalten hättest, denkst du, du hättest das Rennen gewinnen können?

Lewis Hamilton: "Ich denke, das wäre sehr schwierig gewesen. Ich habe das ganze Rennen über mit dem Grip gekämpft und hatte Probleme, das Auto abzubremsen wegen der schlechten Sicht. Und deshalb kam ich am Ausgang der ersten Kurve weit raus - nur weil es so schwierig war, das Auto in der ersten Kurve abzubremsen. Das war, als Fernando mich überholte, aber ich denke wirklich, es war nur eine Frage der Zeit, bevor er auch so an mir vorbeigekommen wäre.

Lewis Hamilton analysiert das Rennen, Foto: Sutton
Lewis Hamilton analysiert das Rennen, Foto: Sutton

Wir hatten eine echt anständige Zeit im ersten und zweiten Sektor, aber das Auto war im letzten Sektor nicht schnell genug. Dort verlor ich einige Zehntel. So war ich leichte Beute an der Boxengeraden vor der ersten Kurve. Deshalb denke ich nicht, dass es das Gesamtergebnis verändert hätte. Dann in den Schlussrunden haben meine Reifen stark nachgelassen und meine Rundenzeiten sind eingebrochen, es war so schwer, das Auto auf der Strecke zu halten. Deshalb bin ich mit diesen 18 Punkten für die zweite Position durchaus zufrieden - ich hätte sieben Punkte mehr für einen Sieg kassieren können, aber ich bin mit dem was ich hab zufrieden."

Mit diesen eben erwähnten 18 Punkten bist du jetzt dritter in der Weltmeisterschaft, 21 Punkte hinter dem Führenden. Befindest du dich noch immer im Titelkampf?

Lewis Hamilton: "Absolut. Es wird hart - wir haben in Korea wieder gesehen, dass wir wahrscheinlich nur das drittschnellste Auto haben, deshalb sind wir voraussichtlich nicht die Favoriten - aber das ist okay.

Wir verbauen ständig neue Teile im Auto und ich weiß, dass wir noch einige Upgrades in Brasilien haben werden - ob das genug ist, bleibt abzuwarten. Aber ich werde die Offensive genießen - ich hatte schon einige gute Rennen in Brasilien, dort kann man wirklich angreifen. Deshalb komme ich mit einem optimistischen Gefühl dorthin und hoffe auf eine weitere gute Show.

In dieser Phase ist das Ziel, mit einer mathematischen Möglichkeit auf den Titelgewinn nach Abu Dhabi zu kommen. Wie wir es schon so oft zuvor gesehen haben, kann alles Mögliche im letzten Rennen passieren. So wird Brasilien nur eine Verlängerung des Wettkampfes sein, um dann alles für Abu Dhabi zu maximieren. "Auf jeden Fall wäre es schön, in Interlagos zu gewinnen, aber wir denken im Moment nur Schritt für Schritt."