"Ich kann die Anzahl der Kontrollen bei uns nicht mehr zählen", erklärte Helmut Marko. Zuletzt statteten die FIA-Kontrolleure Red Bull am Freitagabend in Belgien einen Besuch ab. Nach Beschwerden speziell von McLaren und Mercedes GP verschärfte die FIA die Tests. Im Fokus: der vordere Bereich des Unterbodens und der flexible Frontflügel.

"Wir werden dauernd verdächtigt, dass unsere Autos nicht dem Reglement entsprechen würden. Aber das sind alles Hirngespinste ohne Basis", sagte Marko. Bestätigt wird die Aussage des Red Bull-Beraters durch die Tatsache, dass der Frontflüge des RB6 dem verschärften Prüfverfahren der FIA standhielt und für regelkonform befunden wurde. Aktuell führt Red Bull beide WM-Wertungen an, weshalb Marko den Gegnern rät, sich besser auf das eigene Auto zu konzentrieren.

Psychologische Kriegsführung

"Wenn Red Bull so viel Energie beim Beobachten anderer Teams verwenden würde, wie es einige Rennställe tun, dann hätten wir nicht ein so schnelles Auto", betonte der Österreicher gegenüber der Kleinen Zeitung. Allerdings weiß er, dass Neid zum Rennsport dazugehört. "Das ist eben Teil der psychologischen Kriegsführung. Wir können damit aber locker umgehen", so Marko. Der Red Bull-Berater weiß, warum das Team bei Anderen ein rotes Tuch ist.

"Es ist nicht nur der Erfolg allein. Wir haben maximal das drittgrößte Budget in der Formel eins. Wir sind ein Privatteam, kein Autohersteller. Das schmerzt umso mehr", ist Marko überzeugt. Indem Red Bull seine Top-Leute - speziell Adrian Newey - langfristig an sich gebunden hat, hat man sich den Erfolg auch für die Zukunft gesichert. "Adrian Newey hätte wo anders mehr Geld verdienen können, aber bei uns kann er wirklich frei arbeiten. Unsere Philosophie gefällt ihm am besten, unser Spirit im Team ist einzigartig und alle zielen in die gleiche Richtung", betonte Marko.