McLaren bewies in diesem Jahr schon öfters, dass die Rennpace deutlich besser ist als die Pace im Qualifying. Laut Ron Dennis sei das der Grund, warum McLaren in der WM in Front liegt. "Einige Konkurrenten haben sich auf das Qualifying beschränkt zum Nachteil der Zuverlässigkeit. Zudem haben sie nicht immer die beste Teamstrategie bewiesen", meinte der Brite gegenüber Autosport. Im Vergleich: McLaren holte 2010 erst eine Pole Position, während auf das Konto von Red Bull 10 Pole Positions gehen.

Zwei Arten von Entwicklung

"Es gibt zwei Arten ein Auto zu entwickeln. Wir haben darauf geachtet, dass das Auto sehr gut mit den Reifen umgeht und dass die Reifen über das Rennen hinweg in guter Form bleiben. Wenn man in diese Richtung geht, dann ist man nicht in der Lage, unter Qualifying-Bedingungen das Beste aus dem Reifen zu holen", erklärte Dennis.

Der frühere McLaren-Teamchef gibt zu, dass der MP4-25 nicht das beste Auto im Qualifying ist. Wichtiger sei, aber dass McLaren Rennen gewonnen hat und in beiden WM-Wertungen führt. Deshalb stößt es Dennis auch sauer auf, dass sich Jenson Button und Lewis Hamilton über ihr Auto beschweren. "Wenn sie aus dem Auto aussteigen und sagen, sie würden lieber in der ersten Startreihe stehen, dann vermitteln sie in den Medien das Bild als würden wir ihnen kein Siegauto geben. Das macht mich schon sauer", verriet Dennis.

Und obwohl Hamilton glaubt, dass McLaren in Ungarn nur mehr die dritte Kraft ist, ist Dennis überzeugt, dass das Team den Titel holen kann. Der Brite verteidigt auch die Entscheidung, den angeblasenen Diffusor in Silverstone auszutesten. Am Ende musste McLaren das Auto nach dem Freien Training am Freitag wieder umbauen. Laut Dennis sei das der Preis, den man manchmal für eine schnelle Weiterentwicklung zahlen müsse. "Die Entwicklung unseres Rennautos ist erbarmungslos. Wir geben niemals auf", betonte Dennis.

Für ihn kommt es nicht in Frage, frühzeitig eine Saison abzuschreiben. "Wenn unser Team kein Rennen außer dem Letzten gewonnen hätte, dann wäre es trotzdem gerechtfertigt gewesen, dass ganze Geld hineinzustopfen. Im Vorjahr waren wir zu Saisonbeginn zwei Sekunden hinter den Top-Teams, aber am Ende der Saison waren wir mehr als konkurrenzfähig", sagte Dennis.