Zwar wurde versucht, die Safety-Car-Regeln nach den Kontroversen in Valencia zu verbessern, Sauber-Pilot Pedro de la Rosa findet es aber notwendig, weiter genau darauf zu achten, wie sich die Dinge im Fall von Safety-Car-Einsätzen entwickeln. Ab dem Rennen in Silverstone sind die Fahrer dazu verpflichtet, nicht schneller als das Sicherheits-Auto zu fahren bis sie in Kurve eins dahinter angelangt sind. Zuvor durften die Piloten anhand einer vorgegebenen Delta-Zeit schneller um die Runde fahren und so Boden gutmachen, dadurch gewann Lewis Hamilton in Valencia beispielsweise einen zeittechnischen Vorteil, als er irregulär am Safety Car vorbeiging, um so schneller an die Box zu kommen.

Für De la Rosa ist die weitere Verlangsamung der Autos unter Safety-Car-Bedingungen aber nicht unbedingt nur eine gute Sache. In Spanien war er einer von neun Fahrern gewesen, die nach dem Rennen bestraft wurden, weil sie unter Safety-Car-Bedingungen zu schnell gefahren waren, doch das ist nicht der Grund für seine Abneigung. "Wir müssen noch etwas genauer über die Safety-Car-Regeln sprechen. Wir müssen insofern vorsichtig sein, weil diese neun Fahrer, alle, die reinkamen, die Delta-Zeit nie bemerkt hatten. Deswegen waren wir zu schnell. Stellt euch vor, einer von ihnen bemerkt sie doch und bremst, um die Delta-Zeit einzuhalten - und die Jungs dahinter sind auf Vollgas. Das könnte gefährlich sein", meinte der Spanier.

Audio keine Lösung

Auch die mögliche Lösung eines Audio-Signals zur Anzeige des Safety Cars fand De la Rosa nicht unbedingt risikofrei. Diese Systeme könnten ausfallen oder das Signal könnte aus einem unerfindlichen Grund aktiviert werden, ein Fahrer vom Gas geben und ohne Grund 20 Sekunden verlieren. "Deswegen haben wir uns von vornherein gegen die Audio-Signale entschieden, nur für den Fall von Problemen. Normalerweise benutzen wir Töne fürs Schalten. Die Situation ist nicht einfach. Von außen mag es einfach aussehen, aber wenn man im Cockpit sitzt... denkt nur daran, dass neun Fahrer erwischt wurden. Wir machten das nicht absichtlich, das war dumm. Ich war nur 2,8 Sekunden zu schnell, als ich in die Boxengasse fuhr."

Gleichzeitig fand es De la Rosa aber auch richtig, dass die FIA nicht einfach beschloss, die Boxengasse während der Safety-Car-Phasen zu schließen, denn diese Möglichkeit war auch besprochen worden. "Das könnte man tun, da es nun kein Nachtanken mehr gibt. Das wäre aber schade, da das die ganzen interessanten Strategien verhinderte, die es in einem Rennen so gibt. Wenn man sagen würde, dieses oder jenes kann man nicht machen, dann wäre das Racing langweilig. Für mich macht das Safety Car das Racing interessanter und die cleveren oder glücklichen Leute können dadurch mehr herausholen."