Es hat gedauert, aber jetzt kennt die Formel 1 ihre Reifenzukunft und die heißt Pirelli. Martin Whitmarsh meinte, dass man das Glück hatte, zwei ernste Angebote zu haben und dadurch den besten Deal für die Formel 1 machen zu können. Dass Pirelli schlechte Reifen bringen könnte, wie er das früher einmal andeutete, glaubt der McLaren-Teamchef nicht mehr. "Pirelli war einige Zeit nicht in der Formel 1. Toll, dass sie wieder da sind. Sie sind sehr rennsportorientiert. Sie freuen sich auf die Formel 1 und wir freuen uns auf die Arbeit mit ihnen. Wir brauchen eine gute Kooperation zwischen den Teams, dem Rechteinhaber und der FIA und ich denke, wir haben die richtige Entscheidung getroffen."

Dass Pirelli nun einiges an Arbeit vor sich hat, konnte Whitmarsh aber nicht verneinen. Er glaubte, dass die bereits angeregte Möglichkeit, die Reifen zunächst einmal mit einem alten Toyota-Chassis zu testen, durchaus gut ist, wenn es auch finanziell machbar ist. "Wenn man 13 Teams hat, dann will keiner, dass ein anderes Team früher in die Entwicklung einbezogen wird als man selbst. Also werden wir nach Abu Dhabi alle die Reifen testen. Wenn sie [Pirelli] vorher testen wollen, werden sie ein neutrales Chassis nehmen." Weiter musste er betonen, dass das heutige Pirelli nicht mehr das von vor 20 Jahren ist. "Sie werden einen guten Job machen und zur Unterhaltung beitragen. Was wir brauchen, sind konstante Reifen, dann werden Teams und Fahrer eine gute Show zeigen.

Was das Thema Show betraf, so durfte Whitmarsh als Vorstand der Teamvereinigung FOTA auch gleich die Frage beantworten, warum die Einführung des beweglichen Heckflügels überhaupt notwendig war. "Wir werden sehen, ob die Leute es mögen oder nicht. Wir werden wohl ohnehin beschimpft, ob wir es tun oder nicht. Es gab von vielen die Frage, wann wir etwas machen. Es gab viel Druck von den Fans, dass wir etwas tun sollen. Und das kann recht einfach, fair und simpel implementiert werden", sagte er. Nur das sportliche Reglement müsste dafür genau festgelegt werden. "Wenn wir das richtig hinbekommen, werden wir ihn weiter nutzen, wenn nicht, dann werden wir ihn nicht verwenden. Man kann ruhig experimentieren."