Valencia ist nach Barcelona der zweite Heim-GP für HRT - merkt man das?
Bruno Senna: Ja, allein schon daran, dass wir vorher schon ein ziemlich volles Programm hatten. Am Dienstag waren wir in Madrid bei Real, auch im Bernabeu-Stadion, haben auch ein Real-Trikot mit unserem Namen bekommen. Dann gab es abends in Murcia beim Team ein Abendessen, am Mittwoch waren wir dann dort bei einer Verkehrssicherheitsaktion für Kinder, die da für einen Wettbewerb ihre eigenen Videos drehen konnten, in der Jury und haben die Preise überreicht. Da waren mindestens 300 Kinder, das war ein ziemliches Durcheinander, hat aber auch eine Menge Spaß gemacht. Und es war erstaunlich, was die in den Videos zum Teil für gute Ideen hatte, dann bin ich mit Karun mit dem Auto von Murcia nach Valencia gefahren, und da hatten wir dann auch noch ein Erlebnis der besonderen Art, als plötzlich ein querstehender LKW die Straße versperrte - der Fahrer ist zu Fuß vor der Polizei geflüchtet, irgendwo auf der Böschung rumgekugelt, der war völlig daneben, wir mussten umdrehen. Und dann waren wir eben heute Vormittag noch früh bei den Delphinen - das hat richtig Spaß gemacht, mit denen zu spielen, sie zu streicheln. Die fühlen sich an wie ganz feiner Gummi.

Wie gefällt dir Valencia?
Bruno Senna: Die Stadt ist schön und interessant, die Strecke vielleicht nicht die allergrößte Herausforderung. Die Mehrzahl der Kurven ist doch ziemlich langsam, so ähnlich wie in Monaco, andererseits ist der Kurs aber doch deutlich breiter und durch die längeren Geraden auch schneller, also gar keine so schlechte Mischung.

Und wie werdet ihr damit zurechtkommen?
Bruno Senna: Wir denken schon, dass uns die Charakteristik einigermaßen entgegenkommen sollte. Die Ingenieure sagen, dass es hier, so ähnlich wie in der Türkei, nicht ganz so von Nachteil ist, wenn das Auto im Heck eher leicht und unruhig ist. Wir sollten in der Lage sein, eine einigermaßen ordentliche Abstimmung zu finden und wie in den beiden letzten Rennen mit den anderen Neulingen einigermaßen mitzuhalten. Und wenn uns das gelingt, dann ist das für uns ja schon fast ein kleiner Sieg. Wir haben ja hier immer noch keine Updates, für Silverstone wird dann allerdings schon ein bisschen was kommen.

Im Fußballfieber

Wo schaust Du morgen direkt nach dem Training das Brasilien-Spiel?
Bruno Senna: Mal schauen, wir hatten ja zuletzt in Monaco bei unserem Spiel gegen die Elfenbeinküste schon eine ganz gute Truppe zusammen, mit Felipe Massa, Betinho Valerio, Carlos Iaconelli. Jetzt wollen wir hier eigentlich wieder mit ein paar Brasilianern zusammen schauen, aber Valerio muss da ja gerade sein Qualifying fahren. Vielleicht gehen wir alle, die können, zu Ferrari, zu Felipe.

Wie weit kommt Brasilien?
Bruno Senna: Ich hoffe natürlich, dass wir Weltmeister werden. Die Leistungssteigerung zwischen dem ersten und zweiten Spiel war eindeutig, die Mannschaft ist auf dem richtigen Weg, wenn es in die Richtung weitergeht, könnte schon einiges rauskommen. Aber natürlich weiß ich nicht, ob es wirklich zum Titel reicht.