War das dein bisher bestes Rennen in der Formel 1?
Bruno Senna: Es war schon ein gutes Rennen, ja, es hat auch mehr Spaß gemacht als alle anderen bisher, weil ich zum ersten Mal richtig Rennen fahren, mit anderen um Positionen kämpfen konnte. Es fing mit einer kleinen Komödie am Start an, Trulli stand auf meinen Startplatz, ist erst im letzten Moment auf seinen gefahren. Ich stand auf Chandhoks, habe dann aber nicht mehr vorgezogen, damit das nicht noch als Fehlstart gewertet wird. Karun hatte sich direkt hinter mich geklemmt, der hat nicht mal mehr die Startampel gesehen... Aber angesichts des Durcheinanders bin ich noch ganz gut weggekommen, habe noch ein paar Plätze gut gemacht, bin an Glock vorbei. In der ersten Kurve war ich dann etwas vorsichtig, wollte nichts riskieren...

Die Pace schien gar nicht schlecht...
Bruno Senna: Wir hatten einen guten Rhythmus, das Auto war recht gut, wir konnten immerhin mit den Virgins, auch mit Glock, richtig kämpfen. Nach dem Boxenstopp hatte ich leider Probleme mit Verkehr, da war auf einmal eine ganze Schlange von Autos... Dann habe ich auch erst mal hinter Lucas Zeit verloren, ich war schon schneller als er, wollte aber auch da kein zu riskantes Überholmanöver starten und habe lieber ein bisschen gewartet, bis es sicher ging. Ich wollte da meinen Kopf benutzen. Als ich an ihm vorbei war, war ich weiter gut unterwegs, aber dann kam leider das Problem mit dem Benzinsystem. Das war ja fast zu befürchten gewesen - aber da sind wir dran, das wird hoffentlich bald gelöst sein.

Nico Hülkenberg hast du fast freiwillig vorbeigelassen - so sah es zumindest aus...
Bruno Senna: Ich habe ihn nicht direkt vorbeigelassen, aber sagen wir mal so, ich habe ihm das Überholen nicht allzu schwer gemacht. Wenn man sich da zu lange wehrt, verliert man nur Zeit - und mein Gegner war ja in Wirklichkeit nicht er, sondern Glock und vielleicht noch die Lotus. Die hatten allerdings einen neuen Heckflügel, mit dem sie einen ziemlichen Sprung gemacht haben. Bis wir unser großes Update bekommen, wird es schwer werden, da dran zum kommen.

Was erwartest du dir für Kanada?
Bruno Senna: Montreal ist wieder eine Strecke für weniger Downforce, vor allem hinten - vielleicht können wir ein bisschen näher dran sein. Sicher ist auf den Bodenwellen aber auch Stabilität wichtig. Aber das Auto hat mir hier ziemlich viel Vertrauen gegeben, ich hoffe mal, dass das in Kanada genauso sein wird.