2023 - Sainz bricht die Red-Bull-Dominanz:
Red Bull dominierte 2023 die Formel 1 scheinbar nach Belieben. Als die Formel 1 nach Singapur kam, hatten Max Verstappen und Sergio Perez alle 14 Saisonrennen gewonnen. Doch in Singapur ging plötzlich nichts bei den Formel-1-Dominatoren, im Qualifying war für beide Piloten schon im Q2 Schluss. Im Rennen konnte sich Verstappen auf dem überholfeindlichen Kurs im Stadtstaat lediglich auf Platz fünf nach vorne kämpfen. An der Spitze entbrannte ein packender Kampf um den Sieg zwischen dem Pole-Setter Carlos Sainz, Lando Norris im McLaren und den beiden Mercedes-Boliden. Besonders im Schlussspurt machten die Mercedes mit neuen Reifen dem Führungsduo zu schaffen, doch es gab kein Vorbeikommen. In der letzten Runde setzte George Russell in einem letzten Angriffsversuch seinen Mercedes in die Mauer - und Sainz wurde zum einzigen Red-Bull-Bezwinger des Jahres.
2019 - Der letzte Sieg des Singapur-Königs:
Eigentlich war Ferrari 2019 dank einer Motorenschummelei vor allem auf Highspeed-Kursen stark, sodass sich die Tifosi Singapur nicht dick im Kalender angestrichen hatten. Doch plötzlich überzeugte das Team in der Qualifikation. Es war aber nicht Singapur-Rekordsieger Sebastian Vettel, der auf Pole stand, sondern sein junger Teamkollege Charles Leclerc. Der Deutsche ging von Rang drei ins Rennen. Nach dem Start wurde aber gebummelt. Keiner wollte seine Reifen aufbrauchen, das Feld blieb enger zusammen als erwartet. Vettel riskierte als erster die Fahrt in die Box, doch sein Reifenwechsel war mit 3 Sekunden eher langsam. Eine Runde später kam Leclerc herein und sortierte sich dennoch hinter Vettel ein! Der Heppenheimer war die Outlap seines Lebens gefahren. Leclerc war verständlicherweise 'not amused' und sah sich von der Ferrari-Box benachteiligt. Doch die Reihenfolge änderte sich nicht mehr. Vettel feierte seinen fünften Sieg in Singapur und, was damals niemand wusste, seinen letzten von insgesamt 53 Grand-Prix-Siegen.
2017 - Ferraris Titelhoffnungen crashen:
Eigentlich war Singapur immer das Pflaster des Sebastian Vettel. Doch an diesem Rennsonntag des Jahres 2017 sollte sich nicht nur das Rennen, sondern der gesamte WM-Kampf gegen ihn entwickeln. Erstmals regnete es im Tigerstaat und so kam es zum ersten nassen Start unter Flutlicht. Vettel kam von Pole-Position nur durchschnittlich weg, während Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen von Startplatz vier aus nach vorne schoss. Der zweitplatzierte Max Verstappen wollte ebenfalls nach vorne und fand sich im Ferrari-Sandwich wieder. Die Reifen des Niederländers trafen Räikkönens Ferrari, der daraufhin die Kontrolle verlor und in Vettel knallte. Für alle drei bedeutete die Startkarambolage das Aus. Großer Profiteur war Lewis Hamilton. Der Brite gewann auf einer eigentlich schwachen Strecke für Mercedes und baute seinen WM-Vorsprung gegenüber Vettel auf 28 Punkte aus, anstatt wie erwartet zu verlieren. Von diesem Schlag konnte sich Ferrari nicht mehr erholen und Hamilton fuhr zum Titel.
2015 - Betrunkener Fan auf der Strecke:
Sportlich erlebte Singapur eine für das Jahr 2015 faustdicke Überraschung. Die Dominatoren von Mercedes hatten auf dem engen Stadtkurs nichts mit dem Sieg zu tun. Stattdessen fuhr Sebastian Vettel seine erste Pole-Position für Ferrari ein und siegte vor seinem Ex-Teamkollegen Daniel Ricciardo und dem zweiten Ferrari von Kimi Räikkönen. Nico Rosberg blieb nur Rang vier, während Lewis Hamilton gar mit Motorschaden ausfiel. In Runde 37 erlebte jedoch nicht nur Mercedes, sondern das ganze Feld einen Schock. Ein offensichtlich angetrunkener Fan hatte es geschafft, auf die Strecke zu laufen. Die Rennleitung schickte sofort das Safety-Car raus. Sieger Vettel berichtete: "Ich habe gesehen, wie er ein Foto gemacht hat. Ich hoffe, es war wenigstens ein gutes Bild. Ziemlich verrückt, wir nähern uns dieser Kurve mit etwa 280-290 km/h. Ich weiß nicht, ich würde die Strecke nicht überqueren, wenn ich er wäre." Der Mann wurde vor Gericht verurteilt. Da er eine Strafe über 15.000 Singapur-Dollar nicht zahlen konnte, musste er sechs Wochen ins Gefängnis.
2010 - Kovalainens Feuerwerk:
An der Spitze des Singapur Grand Prix von 2010 zeigte Ferrari-Pilot Fernando Alonso eine Meisterleistung. Er sicherte sich die Pole-Position und führte dann jede Runde bis zum Ende. Da er auch noch die schnellste Rennrunde fuhr, sicherte er sich sogar einen Grand Slam, obwohl er das ganze Rennen unter Druck des sichtlich schnelleren Red Bull von Sebastian Vettel stand. Für ein Feuerwerk anderer Art sorgte drei Runden vor Schluss Lotus-Pilot Heikki Kovalainen. Nach einer Kollision mit Sebastian Buemi entstand ein Riss im Benzintank. Der Bolide fing Feuer, doch Kovalainen steuerte nicht die Box an. Er kam auf der Start-Ziel-Geraden zu stehen und sprang aus dem Cockpit. Mechaniker von Williams reichten ihm einen Feuerlöscher und der Finne beendete seinen feurigen Auftritt in Singapur kurzerhand selbst.
2008 - Skandalöse Premiere:
Das erste Nachtrennen der Formel-1-Geschichte hatte es ins sich. Fernando Alonso siegte, nachdem er von einer frühen Safety-Car-Phase profitierte, die durch den Crash seines Renault-Teamkollegen Nelson Piquet Jr. ausgangs von Kurve 17 ausgelöst wurde. Lewis Hamilton profitierte im WM-Kampf als Dritter gegen Felipe Massa und Ferrari, die sich beim Boxenstopp unter dem Safety-Car blamierten. Das Ampelsystem schaltete zu früh auf Grün, der Brasilianer riss den Tankschlauch mit und verfehlte in Folge die Punkte. Noch höhere Wellen schlug das Rennen aber ein Jahr später. Piquet machte nach seinem Rauswurf beim Team öffentlich, dass er sein Auto absichtlich in die Mauer geworfen hatte, um Alonso das Safety-Car-Geschenk zu ermöglichen. Flavio Briatore und Pat Symonds hatten den Brasilianer zum Betrug genötigt und wurden von der FIA verbannt, ehe sie 2010 erfolgreich dagegen klagten. Massa sieht sich bis heute durch den Skandal um den WM-Titel von 2008 betrogen.
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