Sechs WM-Titel unterm Red-Bull-Banner: Sebastian Vettel und Max Verstappen zählen zu den erfolgreichsten Formel-1-Fahrern aller Zeiten. Sechs WM-Titel haben die beiden zusammen eingefahren, allesamt für Red Bull. Tatsächlich gibt es so einige Parallelen zwischen den beiden Ausnahefahrern aus Deutschland und den Niederlanden. Wir blicken zurück., Foto: LAT Images
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Sechs WM-Titel unterm Red-Bull-Banner: Sebastian Vettel und Max Verstappen zählen zu den erfolgreichsten Formel-1-Fahrern aller Zeiten. Sechs WM-Titel haben die beiden zusammen eingefahren, allesamt für Red Bull. Tatsächlich gibt es so einige Parallelen zwischen den beiden Ausnahefahrern aus Deutschland und den Niederlanden. Wir blicken zurück.

F1-Debüt als Freitagsfahrer: Sowohl Sebastian Vettel als auch Max Verstappen gaben ihr Debüt in der Formel 1 als Testpilot an einem Freitag. Vettel rückte 2006 in der Türkei aber nicht für die Red-Bull-Familie, sondern noch für BMW Sauber aus. Verstappen hingegen saß im Toro Rosso, als er in Suzuka 2014 den Rekord als jüngster Teilnehmer einer Formel-1-Session aufstellte. Den damals 17-Jährigen zu unterbieten, dürfte schwierig werden: Eine Superlizenz gibt es mittlerweile nur noch für Volljährige., Foto: Sutton
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F1-Debüt als Freitagsfahrer: Sowohl Sebastian Vettel als auch Max Verstappen gaben ihr Debüt in der Formel 1 als Testpilot an einem Freitag. Vettel rückte 2006 in der Türkei aber nicht für die Red-Bull-Familie, sondern noch für BMW Sauber aus. Verstappen hingegen saß im Toro Rosso, als er in Suzuka 2014 den Rekord als jüngster Teilnehmer einer Formel-1-Session aufstellte. Den damals 17-Jährigen zu unterbieten, dürfte schwierig werden: Eine Superlizenz gibt es mittlerweile nur noch für Volljährige.

Eineinhalb Lehrjahre bei Toro Rosso: Obwohl Sebastian Vettel 2007 sein Debütrennen als Ersatzmann von Robert Kubica in Indianapolis bestritt, startete er seine Formel-1-Karriere erst so richtig als Stammfahrer bei Toro Rosso. Von Mitte 2007 bis Ende 2008 fuhr er für das Red-Bull-Nachwuchsteam, bevor er in das A-Team befördert wurde. Verstappen fuhr seine Rookie-Saison 2015 von Beginn an für das Team aus Faenza, doch schon im nächsten Jahr folgte der Aufstieg zu Red Bull. Ein Unfall von Stammfahrer Daniil Kvyat bot eine willkommene Gelegenheit das hauseigene Supertalent frühzeitig zu befördern und so ging er ab Spanien 2016 für Red Bull an den Start., Foto: Sutton
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Eineinhalb Lehrjahre bei Toro Rosso: Obwohl Sebastian Vettel 2007 sein Debütrennen als Ersatzmann von Robert Kubica in Indianapolis bestritt, startete er seine Formel-1-Karriere erst so richtig als Stammfahrer bei Toro Rosso. Von Mitte 2007 bis Ende 2008 fuhr er für das Red-Bull-Nachwuchsteam, bevor er in das A-Team befördert wurde. Verstappen fuhr seine Rookie-Saison 2015 von Beginn an für das Team aus Faenza, doch schon im nächsten Jahr folgte der Aufstieg zu Red Bull. Ein Unfall von Stammfahrer Daniil Kvyat bot eine willkommene Gelegenheit das hauseigene Supertalent frühzeitig zu befördern und so ging er ab Spanien 2016 für Red Bull an den Start.

Jüngste Sieger: Sebastian Vettel gelang, was Max Verstappen verwehrt blieb, denn er gewann seinen ersten Grand-Prix bereits bei Toro Rosso, als er 2008 im mittlerweile legendären Regenrennen von Monza der versammelten F1-Elite keine Chance ließ. Mit 21 Jahren und 74 Tagen löste er Fernando Alonso als jüngsten Sieger der Königsklasse ab. Verstappen konnte seinen Debütsieg erst nach dem Wechsel zu Red Bull feiern, also direkt danach: Nach der Startkollision der beiden überlegenen Mercedes beim Spanien Grand Prix 2016 blieb Verstappen nervenstark und hielt den Ferrari von Kimi Räikkönen hinter sich. Er übertrumpfte Vettels Bestmarke deutlich: 18 Jahre und 228 Tage sind seitdem die Rekordmarke für den jüngsten Sieger im Grand-Prix-Zirkus. , Foto: Red Bull
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Jüngste Sieger: Sebastian Vettel gelang, was Max Verstappen verwehrt blieb, denn er gewann seinen ersten Grand-Prix bereits bei Toro Rosso, als er 2008 im mittlerweile legendären Regenrennen von Monza der versammelten F1-Elite keine Chance ließ. Mit 21 Jahren und 74 Tagen löste er Fernando Alonso als jüngsten Sieger der Königsklasse ab. Verstappen konnte seinen Debütsieg erst nach dem Wechsel zu Red Bull feiern, also direkt danach: Nach der Startkollision der beiden überlegenen Mercedes beim Spanien Grand Prix 2016 blieb Verstappen nervenstark und hielt den Ferrari von Kimi Räikkönen hinter sich. Er übertrumpfte Vettels Bestmarke deutlich: 18 Jahre und 228 Tage sind seitdem die Rekordmarke für den jüngsten Sieger im Grand-Prix-Zirkus.

Australische Teamkollegen: Als Vettel und Verstappen zu Red Bull kamen, trafen sie dort jeweils auf einen etablierten Australier, gegen den sie sich durchsetzen mussten. Vettel kämpfte Mark Webber 2009 und in seinem ersten Weltmeisterjahr 2010 nieder. Von da an war der neunfache Grand-Prix-Sieger, mit Ausnahme eines kurzen Aufbäumens zu Saisonbeginn 2012, nurmehr die Nummer Zwei hinter dem Deutschen. Webber beendete seine Karriere 2013. Bei Max Verstappen war es Daniel Ricciardo, der noch der Platzhirsch bei Red Bull war. 2016 und 2017 musste sich Verstappen in der WM-Wertung seinem Teamkollegen geschlagen geben, auch wenn 2017 großes Technikpech im Spiel war. Dennoch war klar, dass Verstappen langfristig die Speerspitze des Teams sein würde. Ricciardo erkannte dies und verließ Red Bull Ende 2018 in Richtung Renault. , Foto: Red Bull
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Australische Teamkollegen: Als Vettel und Verstappen zu Red Bull kamen, trafen sie dort jeweils auf einen etablierten Australier, gegen den sie sich durchsetzen mussten. Vettel kämpfte Mark Webber 2009 und in seinem ersten Weltmeisterjahr 2010 nieder. Von da an war der neunfache Grand-Prix-Sieger, mit Ausnahme eines kurzen Aufbäumens zu Saisonbeginn 2012, nurmehr die Nummer Zwei hinter dem Deutschen. Webber beendete seine Karriere 2013. Bei Max Verstappen war es Daniel Ricciardo, der noch der Platzhirsch bei Red Bull war. 2016 und 2017 musste sich Verstappen in der WM-Wertung seinem Teamkollegen geschlagen geben, auch wenn 2017 großes Technikpech im Spiel war. Dennoch war klar, dass Verstappen langfristig die Speerspitze des Teams sein würde. Ricciardo erkannte dies und verließ Red Bull Ende 2018 in Richtung Renault.

Kollisionen mit den Australiern: Mit Webber und Ricciardo ging es auf der Strecke nicht immer glimpflich zu. Legendär ist der große Crash zwischen Vettel und Webber beim Türkei-Grand-Prix 2010. Der Haussegen bei Red Bull hing danach gehörig schief. Nach einer weiteren Berührung in Silverstone funkte der siegreiche Webber den unvergessenen Spruch: "Not bad, for a number two driver". Auch Verstappen und Ricciardo kamen sich durchaus in die Haare. Höhepunkt war das Rennen in Baku 2018. Rundenlang bekämpften sich die beiden Roten Bullen, keiner wollte nachgeben. Es kam, wie es kommen musste: In Runde 39 passierte schließlich auf der Start-Ziel-Geraden der Auffahrunfall. Beide schieden aus. In der Türkei acht Jahre zuvor hatte zumindest Webber weiterfahren können. Er rettete Platz 3 hinter den beiden McLaren-Piloten., Foto: Sutton
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Kollisionen mit den Australiern: Mit Webber und Ricciardo ging es auf der Strecke nicht immer glimpflich zu. Legendär ist der große Crash zwischen Vettel und Webber beim Türkei-Grand-Prix 2010. Der Haussegen bei Red Bull hing danach gehörig schief. Nach einer weiteren Berührung in Silverstone funkte der siegreiche Webber den unvergessenen Spruch: "Not bad, for a number two driver". Auch Verstappen und Ricciardo kamen sich durchaus in die Haare. Höhepunkt war das Rennen in Baku 2018. Rundenlang bekämpften sich die beiden Roten Bullen, keiner wollte nachgeben. Es kam, wie es kommen musste: In Runde 39 passierte schließlich auf der Start-Ziel-Geraden der Auffahrunfall. Beide schieden aus. In der Türkei acht Jahre zuvor hatte zumindest Webber weiterfahren können. Er rettete Platz 3 hinter den beiden McLaren-Piloten.

Titelkampf gegen die Großen des Sports: Sebastian Vettel musste sich bei seinem ersten Titel gegen das versammelte Who-is-Who der Formel 1 durchsetzen. Im letzten Saisonrennen 2010 in Abu Dhabi hatte es der Deutsche nicht nur mit Teamkollege Webber, sondern auch mit Fernando Alonso und Lewis Hamilton zu tun, auch wenn letzterer nur minimale WM-Chancen hatte. Mit einer starken Aufholjagd hatte sich Vettel überhaupt erst in WM-Position gebracht, doch brauchte es noch die strategische Mithilfe von Ferrari und den Renault von Vitaly Petrov, um Alonso aufzuhalten. Auch Verstappen erkämpfte sich seinen ersten Titel gegen einen der ganz Großen. Das erbitterte Duell gegen Lewis Hamilton ging 2021 bis in die letzte Runde. Mit frischen Reifen nach ein Safety-Car-Phase ging Verstappen am Briten vorbei und wurde Weltmeister. Die Rolle von Rennleiter Michael Masi, der nur einen Teil der überrundeten Fahrzeuge passieren lies und so einen Restart ermöglichte, war hochumstritten., Foto: LAT Images
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Titelkampf gegen die Großen des Sports: Sebastian Vettel musste sich bei seinem ersten Titel gegen das versammelte Who-is-Who der Formel 1 durchsetzen. Im letzten Saisonrennen 2010 in Abu Dhabi hatte es der Deutsche nicht nur mit Teamkollege Webber, sondern auch mit Fernando Alonso und Lewis Hamilton zu tun, auch wenn letzterer nur minimale WM-Chancen hatte. Mit einer starken Aufholjagd hatte sich Vettel überhaupt erst in WM-Position gebracht, doch brauchte es noch die strategische Mithilfe von Ferrari und den Renault von Vitaly Petrov, um Alonso aufzuhalten. Auch Verstappen erkämpfte sich seinen ersten Titel gegen einen der ganz Großen. Das erbitterte Duell gegen Lewis Hamilton ging 2021 bis in die letzte Runde. Mit frischen Reifen nach ein Safety-Car-Phase ging Verstappen am Briten vorbei und wurde Weltmeister. Die Rolle von Rennleiter Michael Masi, der nur einen Teil der überrundeten Fahrzeuge passieren lies und so einen Restart ermöglichte, war hochumstritten.

Souveräne erste Titelverteidigung: Nachdem die ersten WM-Titel der beiden Red-Bull-Stars hart umkämpft waren, gelang ihnen im Folgejahr die Titelverteidigung fast mit Leichtigkeit. Vettel gewann 2011 fünf der ersten sechs Rennen und machte damit klar: Die Weltmeisterschaft führt nur über ihn. Vier Rennen vor Schluss in Japan war der Titel fixiert. Verstappen sicherte sich seinen zweiten Titel 2022 auch vier Rennen vor Saisonende. Seine Dominanz entwickelte sich jedoch erst im Verlauf der Saison, denn zum Auftakt konnte Ferrari dagegenhalten. Der Höhepunkt der Saison des Niederländers war eine Siegesserie von fünf Rennen zwischen dem Frankreich und dem Italien Grand Prix. , Foto: Red Bull
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Souveräne erste Titelverteidigung: Nachdem die ersten WM-Titel der beiden Red-Bull-Stars hart umkämpft waren, gelang ihnen im Folgejahr die Titelverteidigung fast mit Leichtigkeit. Vettel gewann 2011 fünf der ersten sechs Rennen und machte damit klar: Die Weltmeisterschaft führt nur über ihn. Vier Rennen vor Schluss in Japan war der Titel fixiert. Verstappen sicherte sich seinen zweiten Titel 2022 auch vier Rennen vor Saisonende. Seine Dominanz entwickelte sich jedoch erst im Verlauf der Saison, denn zum Auftakt konnte Ferrari dagegenhalten. Der Höhepunkt der Saison des Niederländers war eine Siegesserie von fünf Rennen zwischen dem Frankreich und dem Italien Grand Prix.

Weitere Parallelen möglich, aber unwahrscheinlich: Vettel holte damals seine vier Titel direkt hintereinander. Verstappen kann das 2023 und 2024 nachholen. Danach werden sich die Karrierewege aber höchstwahrscheinlich trennen. Der Niederländer hat einen Red-Bull-Vertrag bis 2028 unterschrieben und wird damit noch viele Jahre für die Österreicher an den Start gehen. Sebastian Vettel hingegen verließ Red Bull nach 2014 in Richtung Ferrari. Sein Titelangriff mit der Scuderia scheiterte jedoch an Lewis Hamilton und Mercedes. Nach zwei erfolglosen Jahren bei Aston Martin beendet der 35-Jährige seine Karriere mit den Saisonende 2022. Ob Verstappen in seiner Karriere ebenfalls für ein Team außerhalb des Red-Bull-Kosmos starten wird? Genug Zeit dafür hätte er, denn auch nach dem Ende seines aktuellen Vertrages wäre der Niederländer erst 31 Jahre alt. , Foto: LAT Images
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Weitere Parallelen möglich, aber unwahrscheinlich: Vettel holte damals seine vier Titel direkt hintereinander. Verstappen kann das 2023 und 2024 nachholen. Danach werden sich die Karrierewege aber höchstwahrscheinlich trennen. Der Niederländer hat einen Red-Bull-Vertrag bis 2028 unterschrieben und wird damit noch viele Jahre für die Österreicher an den Start gehen. Sebastian Vettel hingegen verließ Red Bull nach 2014 in Richtung Ferrari. Sein Titelangriff mit der Scuderia scheiterte jedoch an Lewis Hamilton und Mercedes. Nach zwei erfolglosen Jahren bei Aston Martin beendet der 35-Jährige seine Karriere mit den Saisonende 2022. Ob Verstappen in seiner Karriere ebenfalls für ein Team außerhalb des Red-Bull-Kosmos starten wird? Genug Zeit dafür hätte er, denn auch nach dem Ende seines aktuellen Vertrages wäre der Niederländer erst 31 Jahre alt.