
Ferrari stellt am Valentinstag den SF-23 vor. Der neue Dienstwagen von Charles Leclerc und Carlos Sainz soll die Scuderia nach gutem Start im letzten Jahr die gesamte Saison über zum Titelanwärter machen. Schafft es das neue Auto sogar in den Kreis der besten Ferrari der Geschichte? Motorsport-Magazin.com blickt zurück auf die erfolgreichsten Formel-1-Boliden aus Maranello.

Ferrari 500: Zwar wurde zu Beginn der Formel 1 noch keine Konstrukteurs-WM ausgeschrieben - doch hätte es sie 1952 und 1953 gegeben, Ferrari hätte sie gewonnen. Nachdem die Jahre davor langsam für Ferrari begonnen hatten, änderte sich 1952 nämlich das Reglement. Die Weltmeisterschaft wurde nach F2-Regeln ausgetragen. Und Ferrari hatte mit dem 500 als einziger Hersteller ein geeignetes Auto. Alberto Ascari dominierte prompt das Jahr, sieben Siege in acht Rennen. 1953 gewann er den Titel erneut.

Ferrari 156: Der vielleicht legendärste Ferrari aller Zeiten. 1,5 Liter Hubraum und sechs Zylinder ergaben in Summe den 156, aufgrund seines Aussehens als "Sharknose", Hai-Nase bekannt. 1961 krönte sich Wolfgang Graf Berghe von Trips damit beinahe zum Weltmeister, doch ein Unfall in Monza kostete ihm nicht nur den Titel, sondern auch sein Leben. Sein Teamkollege Phil Hill profitierte davon, wurde Weltmeister und holte auch den ersten Konstrukteurstitel für Ferrari.

Ferrari 158: Der Nachfolger des 156 sicherte sich 1964 beide Titel. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wurde der 158 von einem V8-Motor angetrieben, der etwa 210 Pferdestärken an die Hinterräder schickte. John Surtees wurde in Ferraris Neuentwicklung Fahrerweltmeister, Teamkollege Lorenzo Bandini konnte immerhin einen Grand Prix gewinnen.

Ferrari 312T: Elf Jahre musste die Mythosmarke warten, ehe 1975 der Konstrukteurs-Pokal den Weg zurück nach Maranello fand. Niki Lauda und Clay Regazzoni holten in 14 Rennen insgesamt sechs Siege. Der Österreicher dufte auch den Titel bei den Fahrern feiern. Der 312T wurde noch bei den ersten drei Rennen der Saison 1976 eingesetzt, die er allesamt gewinnen konnte.

Ferrari 312T2: Die Weiterentwicklung des 312T errang 1976 den Konstrukteurstitel. Bei den Fahrern musste sich Niki Lauda nach seinem schweren Unfall auf der Nordschleife und zwei Rennen Pause am Ende nur James Hunt geschlagen geben. Auch 1977 gewann Ferrari mit dem 312T2 die Konstrukteursweltmeisterschaft, in diesem Jahr konnte Lauda auch die Fahrerweltmeisterschaft für sich entscheiden. Erst nach dem zweiten Lauf 1978 und einem weiteren Sieg wurde der Rennwagen in Rente geschickt.

Ferrari 312T4: 1979 sollte die Scuderia für lange Zeit den letzten Fahrertitel holen. Jody Scheckter siegte in der Fahrerwertung knapp vor seinem Ferrari-Teamkollegen Gilles Villeneuve. Logische Konsequenz: auch der Konstrukteurstitel ging in diesem Jahr an Ferrari.

Ferrari 126C2: 1982 hatte Ferrari mit einem leicht überarbeiteten Chassis und einem überholten Turbomotor das schnellste Auto im Feld. Dass zum Konstrukteurstitel nicht auch der Fahrertitel hinzukam, lag an schlimmen Unfällen. Zunächst verunglückte Gilles Villeneuve in Belgien tödlich, beim Großen Preis von Deutschland verletzte sich der in der WM souverän Führende Didier Pironi schwer.

Ferrari 126C3: 1983 gewann der Traditionsrennstall aus Maranello zum achten und letzten Mal zu Lebzeiten des Firmengründers Enzo Ferrari den Herstellertitel. Bei den Fahrern mussten sich die beiden Franzosen Rene Arnoux und Patrick Tambay mit ihren Turbo-befeuerten Ferrari hinter Nelson Piquet und ihrem Landsmann Alain Prost anstellen.

Ferrari F399: 16 Jahre musste Ferrari auf den nächsten Konstrukteurstitel warten, ehe Michael Schumacher, Eddie Irvine und Mika Salo die Trophäe wieder nach Maranello brachten. Weil sich Michael Schumacher in Silverstone das Bein brach, wurde kurzerhand Salo als Ersatzpilot verpflichtet. In der Fahrerweltmeisterschaft fehlten Irvine zwei Punkte auf Weltmeister Mika Häkkinen.

Ferrari F1-2000: Mit zehn Siegen und zehn Pole Positions sicherte der F1-2000 der Scuderia und Michael Schumacher den ersten Fahrertitel seit Jody Scheckter 1979. Zusätzlich sicherten sich die Italiener mit 170 Punkten die Herstellerwertung.

Ferrari F2001: Wie sein Nachfolger vom Typ F2004 absolvierte auch der F2001 als erster Ferrari der Neuzeit mehr als nur eine komplette Saison, weshalb er auch Anfang 2002 noch zum Einsatz kam. Der Lohn: Zwei mal zwei WM-Titel 2001 und 2002.

F2002: Die restlichen Rennen des Jahres 2002 wurden dem Namen gerecht und der neue F2002 kam zum Einsatz. Und er dominierte wie vor ihm kaum ein anderes Rennauto: 15 Siege aus 17 Rennen. In Imola 2003 holte er seinen Abschiedstriumph. Wieder gingen Fahrer- und Konstrukteurstitel nach Maranello.

F2003-GA: Nach der roten Göttin kam der rote Hai: Aus Belüftungsgründen schlitzten die Italiener Kiemen in die Seitenkästen des nach Gianni Agnelli benannten Boliden. Aufgrund der Regeländerungen war die Dominanz vorbei, beide Weltmeistertitel aber blieben in der Emilia-Romagna.

F2004: Die Dominanz kehrte in der Saison 2004 zurück. Der F2004 setzte da an, wo der F2002 aufgehört hatte und siegte und siegte und siegte. Rory Byrne bezeichnet den F2004 gerne als vollendeten F2003-GA. Zum fünften Mal in Folge holte Ferrari beide Titel.

F2007: Nach zwei titellosen Jahren sollten die WM-Trophäen endlich wieder nach Maranello zurückkehren. In einem Herzschlagfinale holte Kimi Räikkönen den Fahrertitel vor Fernando Alonso und Lewis Hamilton. Den Konstrukteurstitel sicherte sich Ferrari schon früher: nachdem McLaren wegen des Spionageskandals aus der Wertung ausgeschlossen wurde, stand die Scuderia früh als Titelträger fest.

Ferrari F2008: Der bislang letzte Konstrukteurstitel der Scuderia datiert aus dem Jahr 2008. Acht Siege und 172 Punkte reichten zum Titel bei den Herstellern. Felipe Massa schrammte knapp an der Fahrerweltmeisterschaft vorbei.

Ferrari F10: Knapp am WM-Titel vorbei schrammte Fernando Alonso 2010 in seinem ersten Ferrari-Jahr mit dem F10. Allerdings feierte der Spanier fünf Siege und unterlag in der Fahrer-WM nur knapp Sebastian Vettel. Nah sollte Alonso auch in den nächsten Jahren dem Titel kommen, aber ganz reichte es nie.

Ferrari SF70H: Als 2014 die Ära der V6-Turbo-Hybridmotoren anbrach, stürzte Ferrari zuerst ab - doch bis 2017 arbeiteten sie sich zurück an die Spitze des Feldes. Mit dem SF70H konnte Sebastian Vettel erstmals ernsthaft um die WM mitkämpfen und feierte fünf Siege. Am Ende wurden er und das Team Zweite in der WM.

Ferrari SF71H: Sebastian Vettels zweite und letzte WM-Chance mit Ferrari resultierte 2018 mit dem SF71H erneut in fünf Siegen und einem langen WM-Kampf, in dem sich Vettel am Ende knapp geschlagen geben musste.

Ferrari F1-75: Der F1-75 war in der Anfangsphase 2022 das beste Auto im Feld. Kurze Zeit sah es so aus, als ob Ferrari endlich wieder titelfähig ist und sich mit Red Bull um beide Meisterschaften duellieren kann. Vor allem im Qualifying glänzte die Scuderia. Spätestens nach der Sommerpause war aber klar: Es wird doch nichts mit dem ersten Titel seit 2007. Hohe Fehlerquote, falsche Strategien, Fahrfehler, technische Ausfälle und Einbußen im Entwicklungsrennen. Trotzdem schafft es der F1-75 mit vier Siegen und zwölf Pole Positions in unsere Bestenliste.
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