Die Formel 1 muss vorerst weiter auf den ersten Vietnam-GP in ihrer Geschichte warten. Zum Anlass hat Motorsport-Magazin.com aber die unzähligen Strecken-Debüts in der Geschichte der Formel 1 durchgewälzt - und die Highlights herausgesucht.Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Markus Steinrisser., Foto: VGPC
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Die Formel 1 muss vorerst weiter auf den ersten Vietnam-GP in ihrer Geschichte warten. Zum Anlass hat Motorsport-Magazin.com aber die unzähligen Strecken-Debüts in der Geschichte der Formel 1 durchgewälzt - und die Highlights herausgesucht.
Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Markus Steinrisser.

1950 - Silverstone: Können wir diese Liste anders als mit dem ersten Formel-1-Rennen aller Zeiten beginnen? Nur schwer. Es könnte uns vielleicht etwas einfacher fallen, wenn wir auf das Ergebnis schauen. Alfa kam mit vier Tipo 158 an und dominierte nach Belieben. Unterhaltung kam zumindest von außen auf, denn untereinander tauschten die Alfa-Piloten brav regelmäßig die Plätze. Das Auto von Juan-Manuel Fangio ging kaputt, somit fuhren Nino Farina, Luigi Fagioli und Reg Parnell einen Dreifach-Sieg nach Hause. Aber vor 200.000 Zuschauern, inklusive des britischen Königs George VI., Foto: LAT Images
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1950 - Silverstone: Können wir diese Liste anders als mit dem ersten Formel-1-Rennen aller Zeiten beginnen? Nur schwer. Es könnte uns vielleicht etwas einfacher fallen, wenn wir auf das Ergebnis schauen. Alfa kam mit vier Tipo 158 an und dominierte nach Belieben. Unterhaltung kam zumindest von außen auf, denn untereinander tauschten die Alfa-Piloten brav regelmäßig die Plätze. Das Auto von Juan-Manuel Fangio ging kaputt, somit fuhren Nino Farina, Luigi Fagioli und Reg Parnell einen Dreifach-Sieg nach Hause. Aber vor 200.000 Zuschauern, inklusive des britischen Königs George VI.

1970 - Hockenheim: Sicherheitsbedenken zwangen eine kurzfristige Verlegung des Deutschland-GPs, statt dem kurvigen Auf und Ab des Nürburgrings sahen sich die Fahrer plötzlich mit dem Vollgas-Waldkurs konfrontiert. Das Rennen blieb durch das Siegesduell zwischen dem Lotus von Jochen Rindt und dem Ferrari von Jacky Ickx in Erinnerung. Die beiden lieferten sich zum Finale eine Windschattenschlacht mit mehreren Führungswechseln, die Rindt mit gerade einmal sieben Zehnteln für sich entschied., Foto: Sutton
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1970 - Hockenheim: Sicherheitsbedenken zwangen eine kurzfristige Verlegung des Deutschland-GPs, statt dem kurvigen Auf und Ab des Nürburgrings sahen sich die Fahrer plötzlich mit dem Vollgas-Waldkurs konfrontiert. Das Rennen blieb durch das Siegesduell zwischen dem Lotus von Jochen Rindt und dem Ferrari von Jacky Ickx in Erinnerung. Die beiden lieferten sich zum Finale eine Windschattenschlacht mit mehreren Führungswechseln, die Rindt mit gerade einmal sieben Zehnteln für sich entschied.

1976 - Fuji: Das erste Gastspiel im Schatten des Mount Fuji bot dank Starkregen wenig Schatten, dafür viele Pfützen. Das Rennen - zugleich Finale des WM-Kampfes Niki Lauda vs. James Hunt - sollte live im Fernsehen übertragen werden, also wurde der Start trotz miserablen Bedingungen durchgezogen. Der WM-Führende Lauda befand kurz nach dem Start die Strecke für unfahrbar und stellte ab. Auf dem Weg zum Flughafen erfuhr er: Es hatte doch noch aufgeklart, und Hunt hatte trotz spätem Reifenschaden noch die nötigen Punkte für den WM-Titel zusammengekratzt., Foto: Phipps/Sutton
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1976 - Fuji: Das erste Gastspiel im Schatten des Mount Fuji bot dank Starkregen wenig Schatten, dafür viele Pfützen. Das Rennen - zugleich Finale des WM-Kampfes Niki Lauda vs. James Hunt - sollte live im Fernsehen übertragen werden, also wurde der Start trotz miserablen Bedingungen durchgezogen. Der WM-Führende Lauda befand kurz nach dem Start die Strecke für unfahrbar und stellte ab. Auf dem Weg zum Flughafen erfuhr er: Es hatte doch noch aufgeklart, und Hunt hatte trotz spätem Reifenschaden noch die nötigen Punkte für den WM-Titel zusammengekratzt.

1984 - Estoril: Auch das erste Rennen in Estoril war ein WM-Finale, mit Niki Lauda im Titelkampf. Er startete nur von Platz elf, Rivale Alain Prost ging früh in Führung und schien damit auf Kurs für seinen ersten Titel. Doch dann kam Lauda - der Veteran kämpfte sich vor auf Platz drei, erbte dann den für den Titel nötigen zweiten Platz und schlug Prost um einen halben Punkt. Die knappste WM-Entscheidung aller Zeiten., Foto: Sutton
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1984 - Estoril: Auch das erste Rennen in Estoril war ein WM-Finale, mit Niki Lauda im Titelkampf. Er startete nur von Platz elf, Rivale Alain Prost ging früh in Führung und schien damit auf Kurs für seinen ersten Titel. Doch dann kam Lauda - der Veteran kämpfte sich vor auf Platz drei, erbte dann den für den Titel nötigen zweiten Platz und schlug Prost um einen halben Punkt. Die knappste WM-Entscheidung aller Zeiten.

1986 - Hungaroring: Es war ein Event sondergleichen. Vom Ende des Kalten Kriegs sprach da noch niemand, und doch brachte F1-Boss Bernie Ecclestone zum ersten Mal die WM hinter den eisernen Vorhang. Schon allein das macht den ersten Ungarn-GP zu einem Monster-Event. 200.000 Zuseher wurden offiziell für das ganze Wochenende gemeldet, damals ein F1-Rekord, und seit damals auch nur selten erreicht. Die bekamen am Sonntag auf der Strecke ein heißes brasilianisches Duell zu sehen, Nelson Piquet rang Ayrton Senna nieder., Foto: LAT
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1986 - Hungaroring: Es war ein Event sondergleichen. Vom Ende des Kalten Kriegs sprach da noch niemand, und doch brachte F1-Boss Bernie Ecclestone zum ersten Mal die WM hinter den eisernen Vorhang. Schon allein das macht den ersten Ungarn-GP zu einem Monster-Event. 200.000 Zuseher wurden offiziell für das ganze Wochenende gemeldet, damals ein F1-Rekord, und seit damals auch nur selten erreicht. Die bekamen am Sonntag auf der Strecke ein heißes brasilianisches Duell zu sehen, Nelson Piquet rang Ayrton Senna nieder.

1991 - Barcelona: Die Formel 1 kehrte 1991 zwar nach Barcelona zurück - zwei Jahrzehnte zuvor war man bereits auf einem Stadtkurs gefahren - aber die Strecke, der Circuit Catalunya, war brandneu. Zum Einstand gab es auf einer nach einem Regenschauer feuchten Strecke einen Klassiker zum Auftakt. Senna, Prost, Mansell, Berger und Schumacher kämpften alle mit, am Ende gewann Mansell vor Prost, während die sonst als Regengötter bezeichneten Senna und Schumacher nach Drehern und Problemen aus der Spitzengruppe flogen., Foto: Sutton
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1991 - Barcelona: Die Formel 1 kehrte 1991 zwar nach Barcelona zurück - zwei Jahrzehnte zuvor war man bereits auf einem Stadtkurs gefahren - aber die Strecke, der Circuit Catalunya, war brandneu. Zum Einstand gab es auf einer nach einem Regenschauer feuchten Strecke einen Klassiker zum Auftakt. Senna, Prost, Mansell, Berger und Schumacher kämpften alle mit, am Ende gewann Mansell vor Prost, während die sonst als Regengötter bezeichneten Senna und Schumacher nach Drehern und Problemen aus der Spitzengruppe flogen.

1993 - Donington: Der SEGA European Grand Prix, um den vollen Namen zu nennen, war eine kurzfristige Angelegenheit. Donington hatte sich erfolglos um den Großbritannien-GP beworben, aber nachdem ein geplanter Asien-GP nicht durchging, landete die Formel 1 Anfang April eben doch in England. Das Wetter war zwar miserabel, dafür aber die Siegesfahrt von Ayrton Senna eine für die Geschichtsbücher. Zurück in den Kalender kehrte Donington aber nie., Foto: LAT Images
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1993 - Donington: Der SEGA European Grand Prix, um den vollen Namen zu nennen, war eine kurzfristige Angelegenheit. Donington hatte sich erfolglos um den Großbritannien-GP beworben, aber nachdem ein geplanter Asien-GP nicht durchging, landete die Formel 1 Anfang April eben doch in England. Das Wetter war zwar miserabel, dafür aber die Siegesfahrt von Ayrton Senna eine für die Geschichtsbücher. Zurück in den Kalender kehrte Donington aber nie.

1999 - Sepang: Von allen Asien-Rennen, die die Formel 1 in den letzten Jahren addierte, hatte der Malaysia-GP in Sepang immer ein besonderes Flair. Die Strecke war mit ihren langen Geraden und einem flüssigen Mittelteil gut, beliebt, und das tat auch den Rennen gut. Beim allerersten ging es noch um die WM 1999. Michael Schumacher kehrte aus der Verletzungspause zurück und bremste ein ganzes Rennen lang die Konkurrenz von McLaren, um seinem Ferrari-Kollegen Eddie Irvine die bestmögliche Titelchance zu geben., Foto: LAT Images
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1999 - Sepang: Von allen Asien-Rennen, die die Formel 1 in den letzten Jahren addierte, hatte der Malaysia-GP in Sepang immer ein besonderes Flair. Die Strecke war mit ihren langen Geraden und einem flüssigen Mittelteil gut, beliebt, und das tat auch den Rennen gut. Beim allerersten ging es noch um die WM 1999. Michael Schumacher kehrte aus der Verletzungspause zurück und bremste ein ganzes Rennen lang die Konkurrenz von McLaren, um seinem Ferrari-Kollegen Eddie Irvine die bestmögliche Titelchance zu geben.

2008 - Singapur: Warum nicht einmal ein Formel-1-Rennen in der Nacht abhalten? Beim ersten Flutlicht-Event in der asiatischen Hafenstadt Singapur ließen die spektakulären Bilder die Kritiker verstummen, und seitdem ist Singapur DAS Nachtrennen auf dem F1-Kalender, mit Lichtshows, enormen körperlichen Herausforderungen, und gelegentlich auch mit richtig viel Drama. Das gab es auch beim Debüt: Fernando Alonso profitierte von einem Crash des Teamkollegen und gewann im Renault. Ein Crash, den das Team orchestriert hatte, wie sich später herausstellte. Woraufhin die verantwortlichen Teammitglieder jahrelange Sperren erhielten., Foto: Sutton
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2008 - Singapur: Warum nicht einmal ein Formel-1-Rennen in der Nacht abhalten? Beim ersten Flutlicht-Event in der asiatischen Hafenstadt Singapur ließen die spektakulären Bilder die Kritiker verstummen, und seitdem ist Singapur DAS Nachtrennen auf dem F1-Kalender, mit Lichtshows, enormen körperlichen Herausforderungen, und gelegentlich auch mit richtig viel Drama. Das gab es auch beim Debüt: Fernando Alonso profitierte von einem Crash des Teamkollegen und gewann im Renault. Ein Crash, den das Team orchestriert hatte, wie sich später herausstellte. Woraufhin die verantwortlichen Teammitglieder jahrelange Sperren erhielten.

2012 - Austin: Noch ein US-GP für die Liste. Die neue Strecke, der Circuit of the Americas, bekam 2012 vor dem Debüt gerade noch einmal die Kurve, Ende September wurde fertig asphaltiert, Mitte November gefahren. Was allerdings verglichen mit anderen neuen F1-Strecken dieser Ära noch überpünktlich ist. Die jungfräuliche Strecke bot am ersten Rennwochenende überhaupt keinen Grip, was zu einer spektakulären Show vor ausverkauftem Haus führte. 117.429 Zuseher durften auf einer auch von den Fahrern gelobten Strecke ein packendes Duell zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel erleben, das Hamilton knapp für sich entschied. Und es gab Cowboy-Pirellihüte auf dem Podest., Foto: Sutton
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2012 - Austin: Noch ein US-GP für die Liste. Die neue Strecke, der Circuit of the Americas, bekam 2012 vor dem Debüt gerade noch einmal die Kurve, Ende September wurde fertig asphaltiert, Mitte November gefahren. Was allerdings verglichen mit anderen neuen F1-Strecken dieser Ära noch überpünktlich ist. Die jungfräuliche Strecke bot am ersten Rennwochenende überhaupt keinen Grip, was zu einer spektakulären Show vor ausverkauftem Haus führte. 117.429 Zuseher durften auf einer auch von den Fahrern gelobten Strecke ein packendes Duell zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel erleben, das Hamilton knapp für sich entschied. Und es gab Cowboy-Pirellihüte auf dem Podest.