Schon am Start krachte es: Michael Klein kam auf Platz 10 schlecht weg und wurde von Henkie Waldschmidt hinten rechts gerammt. Vorne verlor Christian Vietoris etliche Platz und fiel von Platz 3 weit zurück. Nico Hülkenberg verteidigte seine Führung und fuhr einen kleinen Vorsprung heraus, der jedoch schon bald durch eine Safety Car-Phase zurückgenommen wurde.

Auslöser war ein heftiger Unfall von Jon Lancaster, der links an Jean Karl Vernay vorbeigehen wollte, jedoch keinen Weg vorbei fand und das linke Hinterrad als Sprungschanze nutzte. Das Auto von Lancaster stieg auf, überschlug sich, krachte kopfüber hart auf den Asphalt, traf das Auto von Dani Clos am Heck und rutschte danach ins Kiesbett, wo es sich wieder auf alle vier Räder stellte. Das Sicherheitspersonal befreite den Briten aus dem Wrack und brachte ihn zur medizinischen Untersuchung ins Medical Centre. Danach wurde er ins Klinikum nach Ludwigsburg gebracht. Die ersten Eindrücke sehen jedoch so aus, dass er okay ist.

Die nächste Überraschung beim Re-Start: Mika Mäki führt das Feld an, Nico Hülkenberg wird kurz vor dem Neustart immer langsam, die Konkurrenten fahren vorbei - Ausfall mit einem Motorproblem. Davon profitiert Hülkenbergs Teamkollege Jules Bianchi, der sich aber nur wenige Runden darüber freuen darf. Eduardo Mortara schiebt Bianchi neben die Strecke. Dort landet auch Jens Klingmann, der Eingang Motodrom ins Kiesbett abflog und mit dem Heck in die Reifenstapel einschlug.

An den Spitzenpositionen veränderte das nichts mehr. Mäki siegte vor F3-Rückkerer Charlie Kimball und dem Italiener Mortara, der ein VW-Quartett anführte. "Ich lag in der Safety Car-Phase hinter Hülkenberg, dann rollte er aus und ich konnte meine Führung ins Ziel verwalten. Es ist toll, hier gewonnen zu haben", sagte Mäki. Für Kimball lief das Qualifying nicht nach Plan, er hatte unterschätzt, wie nass die Strecke tatsächlich war. Aber mit einem guten Start brachte er sich nach vorne. "Nach dem Restart war ich Vierter und es wurde besser und besser, ich wollte die Lücke schließen, aber Mika machte keine Fehler."

Auf den Plätzen 3 bis 6 landeten mit Mortara, Mailleux, Vernay und Götz vier Volkswagen-Piloten. Für VW war es das erste Podest seit der F3-Rückkehr im letzten Jahr. "Das ist unglaublich", freute sich Mortara. "Für alle - das Team, mich und VW. Wir haben im Winter so hart gearbeitet, um alle Probleme zu beheben, davon gibt es viele, wenn man den Motor wechselt - das ist schwieriger als man denkt." Dennoch hatte er kein perfektes Rennen. "In den ersten Runden konnte ich mithalten, aber nach dem Restart waren meine Reifen vielleicht zu kalt, ich konnte nicht pushen." Christian Vietoris kämpfte sich nach seinem verpatzten Start auf Platz 7 nach vorne und startet damit als Zweiter in den zweiten Lauf am Sonntag.