Bruno Senna war ein bisschen unsicher nach Spa gekommen, schließlich hatte ORECA mit dem fast komplett neuen Auto nur ganze zwei Testtage absolvieren können. Doch nach seinem vierten Platz im Qualifying war der Brasilianer durchaus angetan: "Ich bin ziemlich zufrieden, ich denke, ich habe aus den gegebenen Möglichkeiten so ziemlich das Beste herausgeholt, auch wenn ich nicht wirklich eine einzige freie Runde hatte und dann ist auch noch dem einen Aston Martin direkt vor mir der Motor hochgegangen und ich habe eine Menge Öl auf's Visier bekommen. Aber so nah an dem anderen Aston Martin dran zu sein, das ist schon okay."

Allerdings sei das Auto immer noch nicht so, "wie ich es gerne hätte, ich glaube, da ist noch viel Potenzial vorhanden, dass man mit entsprechender Abstimmungsarbeit rauskitzeln kann. Aber dafür gehen wir ja jetzt nächste Woche ein paar Tage nach Magny Cours testen. Ein Problem, die extreme Instabilität des Hecks, mit der wir gestern noch zu kämpfen hatten, haben wir inzwischen ganz gut in den Griff bekommen, wir haben festgestellt, dass es an der Aufhängung lag."

Die beiden Peugeots, die in Belgien locker in die erste Startreihe fuhren, "sind freilich in einer anderen Welt - wenn man genau hinschaut, sieht man, dass die sogar noch mit einer für Spa eigentlich völlig falschen Flügeleinstellung unterwegs waren. Klar, die wollen vor Le Mans nicht zeigen, wie weit sie wirklich vorne dran sind, wegen eventueller Restriktionen. Unser direktes Problem ist das aber nicht wirklich, wir wissen, dass wir denen normalerweise keine ebenbürtigen Gegner sein können."

Die einzige Chance, vielleicht doch eine große Überraschung schaffen zu können, sieht Senna, der morgen wohl auf jeden Fall den Startturn fahren wird, im Falle eines Regenrennens: "Am Freitag im freien Training, als es richtig nass war, war ich mit Abstand der Schnellste. Und jetzt am Abend hat es ja schon wieder geregnet, also hoffen wir mal..."