Siegreicher Saisonabschluss für Rene Binder und sein Proton Competition Team. Gemeinsam mit seinen beiden Teamkollegen Bent Viscaal und Giorgio Roda landete er beim letzten Saisonlauf der European Le Mans Series, den "4 Stunden von Portimao", noch einmal ganz oben am Siegespodest.
Herzliche Gratulation zu diesem tollen Sieg und zu Platz 3 in der Gesamtwertung Pro-Am Klasse der European Le Mans Series! Wie hast Du diesen Thriller live im Cockpit erlebt?
Rene Binder: "Bevor wir diesen Wahnsinn noch einmal analysieren, möchte ich mich insbesondere bei Christian Ried und der gesamten Mannschaft von Proton Competition bedanken, bei meinen zwei Teamkollegen Bent Viscaal und Giorgio Roda, und natürlich auch bei allen Freunden und Partnern, die uns seit Jahren unterstützen. Es war wieder ein tolles Jahr in der European Le Mans Series und ich bin happy, dass es hier am Ende noch einmal etwas zu feiern gibt."
Aber noch einmal zurück zu den entscheidenden Phasen dieses Rennens, das in den letzten Minuten gleich zwei dramatische Wenden genommen hat…
Rene Binder: "Ich glaube, 'Krimi' ist hier das richtige Wort. Wir sind von der Pole Position gestartet, haben aber dann bei den Boxenstopps einige Plätze verloren. Das heißt, im Cockpit habe ich selbst eher die schwierige Phase erlebt, obwohl ich schnell war und mich auch immer wieder zurückkämpfen konnte. In der letzten Stunde sah dann alles nach einem souveränen Sieg für uns aus, bis wir 4 Minuten vor dem Ziel noch einmal zum Nachdanken an die Box mussten. Keiner hat da noch an den Sieg geglaubt, aber unsere Konkurrenten mussten am Ende derart Sprit sparen, dass wir sie knapp vor der Zielflagge doch noch abfangen konnten. Wie gesagt, ein echter Krimi."
Letztlich auch deshalb, weil nur 3 Punkte auf den Titel gefehlt haben…
Rene Binder: "Und nur 1 Punkt auf Platz 2. Der Kampf an der Spitze wird immer härter, und zwar auch, weil alle Teams schon seit Jahren mit den gleichen Oreca-Chassis unterwegs sind. Alle verstehen die Autos, alle arbeiten am Limit und das Endresultat sind dann eben auch spannende Rennen."
Du hast mit Proton Competition inzwischen Platz 2 in der Asian Le Mans Series und Platz 3 in der European Le Mans Series erreicht. Außerdem steht da auch noch ein dritter Platz mit DKR Engineering in Le Mans zu Buche. Wie kann man diese Erfolge einordnen?
Rene Binder: "Es war insgesamt eine sehr gute Saison, eben auch aufgrund des Podiums in Le Mans, wo ich schon zum dritten Mal in Folge bei der Siegerehrung dabei sein konnte. Ich fühle mich in diesen LMP2-Autos einfach sehr wohl und sehe momentan eigentlich auch keine andere Rennserie, in der ich lieber fahren würde."
Auch weil in der ELMS alle mit denselben Waffen kämpfen, bzw. mit denselben Autos fahren?
Rene Binder: "Stimmt, aber das wertet doch nur die Fahrer, die Renningenieure und die Mechaniker auf. LMP2-Autos sind quasi die Indycars des Langstreckensports. Sie sind schnell, robust und fördern spannende Rennen mit vielen Überholmanövern. Die ELMS hat seit meinem ersten Rennen vor fünf Jahren eine unglaublich positive Entwicklung genommen. Und daher steigt auch das Interesse der Fans, die hier noch echten Motorsport erleben."
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