Schon vor fünf Wochen schien Norbert Haug alle Hoffnungen auf den Fahrertitel aufgegeben zu haben. Doch was zunächst den Gegner nur in trügerischer Sicherheit wiegen sollte, erwies sich am Ende als berechtigt: Auch in diesem Jahr mussten sich die Stuttgarter der Ingolstädter Konkurrenz geschlagen geben. "Glückwunsch an Audi, Abt und die ganze Truppe. Timo hat den Titel verdient. Er hat beständig Punkte gesammelt, aber nur halb so viele Siege wie Gary", gratuliert Haug, um sogleich zur eigenen Leistung überzugehen.

Dass diese am Ende zum dritten Mal in Folge nicht für den Fahrertitel reichte, schien den Mercedes-Sportchef wenig zu stören. "Auch Gary der Saison seinen Stempel aufgedrückt. Er hatte am Ende weniger Punkte als Timo, aber doppelt so viele Siege. Wir siegen sehr gerne, und wir zählen die Siege auch sehr gerne", gesteht Haug seine statistischen Vorlieben, die auch im Folgenden zur Geltung kamen: "Wenn ein Fahrer alleine so viele Siege einfährt wie die Konkurrenz mit all ihren Fahrern zusammen, dann spricht das Bände. Er hat in den letzten neun Rennen viermal gesiegt und ist hier mit Handicap-Gewicht die schnellste Runde gefahren."

Lob an die Mannschaft

Während man sich in Ingolstadt über den prestigeträchtigen Fahrertitel freuen durfte, genügte zu Haugs Jubel auch der weniger beachtete Teamtitel. So setzte sich das Duo aus Gary Paffett und Bruno Spengler in der Mannschaftswertung mit 100 Punkten deutlich gegen Timo Scheider und Tom Kristensen durch, die zusammen 85 Punkte verbuchen konnten: "Wir stellen das erfolgreichste Team mit 15 Punkte Vorsprung. Timo hat beständig Punkte gesammelt. Er ist eine starke Saison gefahren, seine Teamkollegen aber weniger. Unsere Fahrer belegen die Gesamtränge zwei bis vier - also haben wir die bessere Mannschaftsstärke."

Somit gebe es auch für Mercedes genügend Gründe zu feiern, versicherte Haug. "Garys erste Runde kann man sich einrahmen. Er hat sich perfekt durchgesetzt", stellte er fest, um dann auch die Leistung des erneuten Pechvogels in Mercedes-Reihen zu würdigen: "Susie geht es nach ihrem Unfall gut. Sie ist vorher die siebtschnellste Zeit gefahren - schneller als Kristensen, Spengler, und Ekström. So etwas wollen wir sehen. Es gibt heute keine großen Verlierer, sondern nur einen großen Gewinner."