Im letzten Jahr fuhr Timo Scheider bis zur letzten Runde um den DTM-Titel und gewann. Auch in diesem Jahr hat er beste Titelchancen. Er kommt als Spitzenreiter zum Saisonfinale. Sein Titelrivale Gary Paffett sieht den Druck deshalb auf Scheider lasten. "Er kann nur verlieren", sagt der Brite.

Scheider lässt sich davon nicht beeindrucken. "Ich kann das nicht unterschreiben", entgegnet er. "Wir sind Tabellenführer, also können wir den Titel nur verlieren, aber andererseits ist er derjenige, der etwas riskieren muss, um die notwendigen Punkte zu holen."

Keine Schwäche zeigen

Eine besondere Herangehensweise hat sich Scheider nicht zurecht gelegt. Wir sollten uns nicht zu viele Gedanken machen, sollten gar nicht erst probieren, irgendetwas Besonderes zu machen", sagt er. So sei er schon das vorletzte Rennen in Dijon angegangen. "Wir müssen immer 100 Prozent geben, weiter attackieren, um in der DTM bestehen zu können. Man kann es sich nicht erlauben, an einem Tag nur mal 95 Prozent zu geben. Das wäre ein Riesenschlag ins Gesicht."

Diese Einschätzung teilt er mit seinem Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "In der DTM muss man auf jedes Rennen zu 100 Prozent vorbereitet sein. Nur wenn das sichergestellt ist, hat man am Ende die Chance, um die Meisterschaft zu fahren." Audi testete zur Vorbereitung auf das Finale auf dem kleinen Kurs in Hockenheim. Am Steuer saßen Timo Scheider und Mattias Ekström. "Wir sind für das letzte Rennen so gut wie möglich vorbereitet."

Kein Taktieren

Scheider soll die Konkurrenz auch in Hockenheim hinter sich lassen., Foto: DTM
Scheider soll die Konkurrenz auch in Hockenheim hinter sich lassen., Foto: DTM

Auf Rechenspiele lässt sich Scheider gar nicht erst ein. "Mein Ziel ist es, das Rennen zu gewinnen", sagt er. Theoretisch würde ihm auch ein fünfter Platz zum Titelgewinn reichen. "Aber das Feuerwerk bei der Zieldurchfahrt im letzten Jahr war so schön, dass möchte ich gerne wieder erleben."

Eine Spazierfahrt wird das allerdings nicht, dessen ist er sich bewusst. "Die Autos sind über die Saison dichter zusammengerückt", betont Scheider, der beim zweiten Rennen in Hockenheim ein deutlich engeres Feld erwartet als beim Auftaktrennen. "Mercedes wird alles daran setzen, um uns Paroli zu bieten." Aber Scheider hat zwei besondere Trümpfe: "Zehn Kilo weniger und sieben Punkte mehr."

Das gebe ihm die Möglichkeit, ein bisschen taktisch zu fahren. "Aber ich möchte mich nicht zu sehr darauf verlassen." Sein Motto lautet maximale Attacke und abwarten, wie sich das Rennen entwickelt. "Ich gehe davon aus, dass wir mit Mercedes einen sehr starken Gegner haben werden", bestätigt Ullrich die Worte seines Titelanwärters. "Wir werden zu kämpfen haben, andererseits hatten wir zuletzt ein starkes Auto in Hockenheim. Unser Ziel ist es, auch diesmal sehr schnelle und gut zu fahrende Autos zu haben."