Ralf, das Medieninteresse an Dir ist in der DTM enorm. Nervt Dich das ab einem gewissen Grad oder kannst Du damit gut umgehen?
Ralf Schumacher: Nein, das nervt überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Das Interesse ist sicher auch entstanden, weil ich vorher in der Formel 1 gefahren bin, aber auch das wird sicherlich im Laufe der Saison zurückgehen, wenn diejenigen im Vordergrund stehen, die um die Meisterschaft fahren. Der Medienrummel stört mich überhaupt nicht.

Du bist aus der Formel 1 in die DTM gewechselt. Vermisst Du etwas aus Deiner Formel-1-Zeit?
Ralf Schumacher: Klar, ein Formel-1-Auto zu fahren, ist etwas ganz Besonderes. Das vermisse ich schon etwas, aber auf das Drumherum aus der Formel 1 kann ich eigentlich ganz gut verzichten. Man vermisst immer ein paar Leute, die man über die Jahre kennen gelernt hat, aber insgesamt fühle ich mich in der DTM ehrlich gesagt wohler als dies in der Formel 1 der Fall war.

Schumacher hat seine Erwartungen bisher nicht erfüllt, Foto: DTM
Schumacher hat seine Erwartungen bisher nicht erfüllt, Foto: DTM

Was würdest Du jemandem antworten, der die DTM nicht als sportliche Herausforderung, sondern nur als eine Art Freizeitbeschäftigung ansieht?
Ralf Schumacher: Ganz einfach: Selbst der zweifache Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen hat in der DTM erfahren, wie groß die Herausforderung hier ist. Ich durchlaufe diese Phase gerade und meiner Meinung nach ist die Herausforderung für uns sogar größer, ein DTM-Auto schnell zu fahren als ein Formel 1-Auto. Ansonsten ist die DTM viel näher an den Fans dran und man könnte sagen, dass ich somit wieder zu der Basis zurückkehre, als ich bereits vor 15 Jahren in der Formel 3 im Rahmen der DTM gefahren bin.

Verspürst du einen Druck, gewinnen zu müssen, weil Du in einer aktuellen C-Klasse gefahren bist?
Ralf Schumacher: Von Außen verspüre ich keinen Druck. Selbst habe ich natürlich eine eigene Erwartungshaltung und die habe ich zugegebenermaßen bislang noch nicht erfüllt.

Du wirst gerne als Zugpferd der DTM bezeichnet. Wie gefällt Dir diese Bezeichnung?
Ralf Schumacher: Das freut mich zu hören, aber ich sehe das nicht so. Klar, ich bin gerne hier und wurde mit offenen Armen empfangen, deswegen leiste ich gerne meinen Beitrag dazu, die DTM noch etwas bekannter zu machen und für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen. Denn angesichts der Leistungen der Fahrer und des Engagements der Verantwortlichen verdient die DTM diese Aufmerksamkeit auf jeden Fall. Persönlich sehe ich mich aber nicht als Zugpferd, die DTM würde bestimmt auch sehr gut ohne mich auskommen – das hat sie ja über zwei Jahrzehnte bewiesen.

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