Tabellenführer Timo Scheider und seine beiden Audi-Kollegen Martin Tomczyk und Mattias Ekström haben den Freitag in Brands Hatch dominiert. Nachdem Scheider bereits in den ersten 90 Minuten die Tagesbestzeit setzte und mit gutem Beispiel voranging, folgte ihm am Nachmittag Mattias Ekström - dahinter machten Tomzcyk und Scheider das gute Mannschaftsergebnis von Audi perfekt. Für Mercedes blieb - woran man sich im Laufe der Saison eigentlich schon fast gewöhnt hat - nur die Rolle des Geschlagenen. Hauptursache für die großen Zeitenunterschiede waren erneut andere Test-Programme, daher bleiben die Stuttgarter weiter optimistisch.

"Heute waren wir am Nachmittag schlechter platziert als im ersten Test - sonst ist es eher umgekehrt. Aber das soll nichts heißen, denn nicht jeder Freitag ist gleich", sagte Bruno Spengler, für den am Ende des Tages die Ränge acht und 13 heraussprangen. "Wir haben unser Programm abgearbeitet, das macht mich optimistisch für morgen." Rein von der Platzierung müssten Paul di Resta und Jamie Green, die beiden Lokalmatadoren aus der HWA-Truppe, weitaus zuversichtlicher sein - schließlich konnten die mit den Positionen zwei und vier die Audi-Pakete an der Spitze sprengen.

Bernd Schneider, der mit seinen 44 Jahren einer der erfahrensten DTM-Piloten ist, verlor seinen Optimismus trotz des nicht optimalen Starts in das Wochenende nicht. "Niemand weiß, wer was gemacht. Mit den Long Runs haben wir einiges probiert. Die erste Runde war nicht so gut, aber dann wurden wir sehr konstant", so der Mercedes-Mann im Gespräch mit dem adrivo Motorsport Magazin. "Die Qualifying-Runde war noch nicht so gut - da haben wir für noch Potenzial. Auf dieser Strecke, wo jedes Hundertstel zählt, darf man nichts verschenken. Ich hoffe, dass wir für morgen was finden."

Bernd Schneider sieht noch Potential, Foto: DTM
Bernd Schneider sieht noch Potential, Foto: DTM

Bei Audi geht man derweil viel entspannter mit der Situation um - war doch schon heute ein Vertreter der Ingolstädter schneller unterwegs als Mika Häkkinen bei seinem Pole-Rekord 2007. So war Timo Scheider sehr zufrieden, "zumal Brands Hatch sonst nicht gerade meine Strecke ist. Vor allem mit dem ersten Training bin ich sehr happy." Der Tabellenführer ließ es sich nicht nehmen, die Karten auf den Tisch zu legen: "Meine Runde war schneller als Mika Häkkinens Pole-Zeit vom letzten Jahr, aber das hat nichts zu sagen. Letztes Jahr waren die Zeiten generell nicht schneller - sie wurden eher immer langsamer. Die Bestzeit war allerdings nicht unter vollen Quali-Bedingungen - wir haben noch nicht alles gezeigt."

Auch in Sachen Rennsetup konnten die Audianer schon vorsorgen. So konzentrierte sich Timo Scheider am Nachmittag bereits auf das 82 Runden lange Rennen und absolvierte mit 55 Umläufen so viele Kilometer, wie kein anderer Audi-Fahrer. "Im zweiten Training haben wir uns mehr auf die Long-Runs konzentriert - die waren sehr ordentlich. Ich habe ein gutes Gefühl sowohl fürs Qualifying als auch für das Rennen." Sein Chef Dr. Wolfgang Ullrich war ebenfalls sehr zufrieden mit dem ersten Tag auf der Insel: "Wir sahen eine sehr kompakte Mannschaftsleistung. Wir konnten die Abstimmungsarbeit gut umsetzen und fuhren schnelle Zeiten über die lange Distanz. Eine schöne Basis für den Samstag."