Timo Scheider und Martin Tomczyk fuhren in Oschersleben auf einem Level, beendeten das Rennen auf den Rängen eins und zwei. Auch in der Gesamtwertung liegen sie gemeinsam in Front. In Mugello bietet sich ein völlig anderes Bild: in allen drei Trainingssitzungen kam Tomczyk nicht annähernd an die Zeiten von Scheider heran - der Rosenheimer war teilweise mehr als eine Sekunde langsamer.

Im Qualifying folgte dann der Super-GAU für Tomczyk: er schaffte es nicht in das dritte und finale Segment. Anstatt um die Pole zu kämpfen musste sich der Audi-Fahrer mit dem zwölften Platz begnügen und war gnadenlose 1,075 Sekunden langsamer als Scheider, der souverän auf dem ersten Startplatz landete - zum dritten Mal in dieser Saison.

Pole Nummer 3 für Timo Scheider, Foto: Sutton
Pole Nummer 3 für Timo Scheider, Foto: Sutton

"Martin hatte vor dem Qualifying ein anderes Setup und hat dann auf Tom Kristensen's Setup gewechselt", erklärte Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich nach dem Zeittraining. "Das war schon sehr optimistisch." Tomczyk selbst fällte ein einfaches Urteil: "Über das ganze Wochenende hat es bei mir einfach nicht richtig funktionieren wollen. Platz zwölf ist natürlich nicht das, wo ich hinwollte, aber jetzt muss ich halt damit leben." Für das Rennen sieht Tomczyk noch Chancen auf Punkte, allerdings sei der Zug für die ersten Vier schon abgefahren. "Die Plätze fünf bis acht sind realistisch."

Bei seinem Vorhaben in die Punkte zu fahren wird Tomczyk so gut wie nur möglich von seiner Boxenmannschaft unterstützt. "Wir werden versuchen ihn über die Strategie so weit wie möglich nach vorne zu bringen", sagte Dr. Wolfgang Ullrich. "Er hat es sicher schwierig, aber am besten kann er sich selbst helfen. Er muss ein konstant schnelles und gutes Rennen fahren und seinen Speed bringen."

Während Tomczyk sich mit kleinen Zielen zufriedengeben muss schwebt Timo Scheider auf Wolke sieben. Seid mehr als 13 Jahren hat es kein Pilot mehr geschafft, drei Pole-Positionen in Folge zu erringen. "Dass uns am Ende noch so ein großer Schritt gelungen ist, kam schon überraschend", strahlte Scheider, der sich jetzt auf den Start konzentrieren will. "Jamie Green wird sich bestimmt härter wehren als meine Teamkollegen bei den Rennen zuvor. Für mich gilt es einen guten Start hinzulegen und unfallfrei durch die erste Ecke zu kommen."