Italien verbinden viele von uns mit Urlaub, Entspannung und Sonne pur. Zumindest Letzteres erfreute am Freitag in Mugello auch die Aktiven in der DTM: bei Temperaturen um 25 Grad Celsius und einem strahlend blauen Himmel ließ es sich gut arbeiten. Viel besser noch als in Hockenheim und Oschersleben, wo dichte Wolkendecken und Regentropfen nur wenige Anhänger fanden. So packte Tom Kristensen seine Sonnenbrille aus und freute sich: "Endlich wieder Sommer!"

Beim Saisonauftakt konnte Paul di Resta schon eine Bestzeit in den Asphalt brennen, wobei 'brennen' eigentlich das falsche Wort ist. Der Mercedes-Pilot schwamm damals im Regen zur schnellsten Runde im zweiten Test - eigentlich kein Wunder, kennt der Schotte solche Wetterbedingungen doch aus seiner Heimat. Umso erstaunlicher war die heutige Bestzeit im zweiten Test, auch wenn Markenkonkurrent Mattias Esktröm am Vormittag noch eine Zehntelsekunde schneller unterwegs war.

Guter Tag für Audi

Für Paul di Resta ging es aufwärts, Foto: DTM
Für Paul di Resta ging es aufwärts, Foto: DTM

"Das war wirklich ein guter Tag", sagte Ekström. "Am Vormittag bin ich einen Long-Run gefahren, mit dem ich sehr zufrieden war. Am Nachmittag haben wir diese Abstimmung verfeinert. Was dabei herausgekommen ist, stimmt mich zuversichtlich." Zu viel Zuversicht sollte der Schwede allerdings nicht haben, denn in Mugello hat Mercedes einen großen Trumpf auf seiner Seite: die aktuelle C-Klasse wiegt 20 Kilogramm weniger als der neue Wagen aus Ingolstadt.

Bei den bisherigen Freitags-Tests mussten in dieser Saison schon einige Piloten aus verschiedenen Gründen in der Box bleiben und zuschauen. So mancher Mercedes-Pilot kämpfte mit der Servolenkung, Katherine Legge zerlegte ihren Audi im Kiesbett und Susie Stoddart fackelte ihre C-Klasse ab. Doch in punkto Kuriosität liegt Markus Winkelhock ganz weit vorne. Der Rosberg-Pilot stand am Vormittag 30 Minuten in seiner Box und musste warten, weil er wegen eines Defekts an der Lufthebeanlage den Boden unter den Rädern verloren hatte.

Schlechter Tag für die Benz-Jahreswagen

Katherine Legge schob sich vorbei an Ralf Schumacher, Foto: Audi
Katherine Legge schob sich vorbei an Ralf Schumacher, Foto: Audi

Trotzdem gelang dem ehemaligen Formel-1-Piloten mit den Rängen zwölf und fünf ein ansehnliches Resultat. Seine Jahreswagen-Freunde von der Konkurrenz hatten es nicht so einfach: Ralf Schumacher, Maro Engel, Mathias Lauda und Susie Stoddart kamen nicht auf Trab, im zweiten Test übernahmen sie sogar die rote Laterne. Nur Gary Paffett konnte mit dem Rest des Feldes mithalten: der Brite war bis zu einer Sekunde schneller unterwegs und platzierte sich so im Mittelfeld.

"Der Wagen hat sich vom ersten Test gut angefühlt und war viel besser als die 2006er-C-Klasse", so Paffett über sein Arbeitsgerät. Vor dem Saisonstart sah Paffett den Jahreswagen sogar auf einem ähnlichen Niveau wie die 2008er-Mercedes. In seinem Fall bestätigte sich die Prophezeiung - immerhin hat er schon mehr Punkte sammeln können als Altmeister Bernd Schneider. Doch können sich seine vier Kollegen im Qualifying rehabilitieren?

Unwohler Ralf

Genüsslich hatten die Ingolstädter am Oschersleben-Freitag verkündet, dass Katherine Legge beim zweiten Test den medial alles dominierenden Ralf Schumacher besiegt hatte. Auch beim heutigen Nachmittagstest blieb Schumacher hinter der persönlichen Bestzeit der Britin zurück: der Ex-Formel-1-Star klagte am Nachmittag über leichtes Unwohlsein. Dass er sich zeitlich dennoch auf einer Augenhöhe mit den übrigen Mercedes-Jahreswagen befand, zeigte erneut: der Grand-Prix-Sieger ist lernfähig...