Für Bruno Spengler läuft im Moment alles nach Maß. Sieg auf dem Norisring, Pole Position auf dem Nürburgring und danach gleich noch ein Sieg. Der Kanadier schwimmt auf einer richtigen Erfolgswelle. Weder auf zunächst nasser noch auf danach trockener Strecke konnte dem Mercedes-Piloten irgendwer gefährlich werden.

Hinter ihm sicherte sich Bernd Schneider knapp vor dem schnellsten Audi von Martin Tomczyk den zweiten Platz. Vierter wurde der schnellste Vorjahreswagenfahrer. Jean Alesi schaffte das Kunstsück von Startplatz 14 zehn Plätze gutzumachen. Hinter dem Franzosen büßte Tom Kristensen als Fünfter wieder einige Punkte auf Bernd Schneider im Titelkampf ein. Die Chance auf eine bessere Position verspielte er selbst. Doch auch vor dem kleinen Ausrutscher des Dänen war dank der Witterungsbedingungen einiges auf der Strecke los.

Es war nass auf dem Nürburgring und dementsprechend chaotisch war es beim Start. Bruno Spengler konnte seine Pole Position behaupten. Dahinter ging es äußerst eng zu. Bernd Schneider war zunächst Dritter, dann Zweiter. Tom Kristensen war auf Platz fünf unterwegs, direkt vor ihm Martin Tomczyk im besten Audi. Dritter war zunächst Jamie Green.

Spengler und Schneider setzten sich in der Folge immer weiter vom Feld ab. Dahinter wurde weiter hart gekämpft. Das führte unter anderem zu einer Kollision zwischen Alex Margaritis und Stefan Mücke. Margaritis, der vom letzten Startplatz bereits auf Platz 13 nach vorne gefahren war, fasste dafür eine Durchfahrtsstrafe aus und durfte seine Aufholjagd von vorne beginnen.

Jamie Green hatte mit den Bedingungen so seine Probleme und verlor Position um Position. Nach zehn Runden war aus seinem dritten Platz ein zehnter geworden. Um diese Zeit begann sich auch eine trockene Linie auf dem Kurs zu zeigen. Damit stellte sich die Frage: schnell stoppen und Regenreifen auflegen oder warten und dann gleich auf Slicks wechseln?

Pierre Kaffer und Mattias Ekström waren die ersten beiden, die an die Box kamen und sie beantworteten die Frage, indem sie Slicks aufzogen. Damit war die Marschroute bei Audi klar und danach wechselten auch alle anderen auf die Trockenreifen. Dem schloss sich auch Mercedes an.

Nach der ersten Stopp-Serie war Spengler nach wie vor beruhigend in Führung. 17 Sekunden war sein Vorsprung auf Bernd Schneider zu diesem Zeitpunkt. Hinter dem Meisterschaftsführenden pirschten sich die Audis, angeführt von Martin Tomczyk, heran. Vor allem Tom Kristensen, der auf Platz vier lag, machte mit einer schnellsten Runde nach der anderen viel Boden gut.

In der 24. Runde war das Rennen für Frank Stippler vorbei. Dem Audi-Piloten brach vorne rechts die Radaufhängung und er musste sein Auto abstellen. Vanina Ickx gesellte sich in der 27. Runde scheinbar auch zu den Ausgefallenen, als sie ihr Auto im Kiesbette abstellte. Sie war kurz darauf aber wieder dabei. Ein wenig später erwischte es auch Susie Stoddart, die bis dahin ein gutes Rennen gefahren hatte. Für sie war das Rennen aber endgültig zu Ende.

Auch nach der zweiten Serie von Boxenstopps war Bruno Spengler souverän in Führung. Bernd Schneider musste sich währenddessen darauf einstellen, um seinen zweiten Platz zu kämpfen, da ihm Martin Tomczyk immer näher kam. Zwar war direkt hinter Tomczyk Tom Kristensen und dadurch konnte spekuliert werden, ob da noch ein Platztausch stattfinden würde, doch ein Verbremser mit Dreher des Dänen erübrigte dieses Gedankenspiel. Danach war er nämlich nur noch Fünfter.

Martin Tomczyk konnte die Teamorder-Freiheit aber nicht nutzen und kam hinter Bernd Schneider als Dritter über die Ziellinie. Vorne fuhr Bruno Spengler das Rennen souverän nach Hause. Jean Alesi kam im 2005er-Mercedes auf Platz vier vor Tom Kristensen.

Die Meisterschaft ist damit zu einem Dreikampf zwischen Schneider, Kristensen und Spengler geworden. Bernd Schneider liegt mit 46 Punkten in Führung vor Bruno Spengler und Tom Kristensen mit 34.