Der sechste Saisonlauf auf dem Nürburgring beann mit einem Déjà-vu: Wie schon 2005 hatte es kurz vor dem Start zu regnen begonnen, erneut durfte sich Mercedes im Vorteil wähnen. Auf feuchter Strecke verteidigte Pole-Setter Bruno Spengler seine Spitzenposition vor Bernd Schneider und Jamie Green, während die Starts Tom Kristensens und Mattias Ekströms völlig misslangen.

Doch nach wenigen Runden stiegen die Chancen für Audi stetig: Auf zunehmend abtrocknender Ideallinie nahmen Martin Tomczyk und Kristensen eine Aufholjagd bis auf die Ränge drei und vier vor – der vorher drittplatzierte Green wurde ins Mittelfeld durchgereicht und erntete am Ende keine Punkte. Infolge der ersten Boxenstoppphase, die in Runde 15 begann, befanden sich alle Fahrzeuge auf Trockenreifen, was dem hohen Maß an Zweikämpfen keinen Abbruch tat.

Während sich Bruno Spengler einen nahezu uneinholbaren Vorsprung erarbeitete, pirschten sich Tomczyk und Kristensen zwar weiter an Schneider heran, passierten ihn jedoch auch im Rahmen der zweiten Boxenstoppphase nicht. Wenige Runden vor Schluss entledigte sich der Däne eines möglichen Podestplatzes, als er sich eingangs der Mercedes-Arena verbremste und dem brillierenden Jean Alesi im Persson-Jahreswagen den Vortritt lassen musste.

Schließlich siegte Spengler einem misslungenen zweiten Boxenstopp zum Trotz nach einer fahrerisch souveränen Leistung zum zweiten Mal in Folge, Bernd Schneider baute auf Rang zwei seinen Meisterschaftsvorsprung auf Kristensen, der nun gleichauf mit Spengler bei 34 Punkten liegt, auf elf Punkte aus. Martin Tomczyk bescherte sich nach einer ebenfalls starken Performance mit Platz drei hoch verdient seinen ersten Podestplatz seit Hockenheim 2004, Jean Alesi entschädigte sich mit Position vier und fünf Meisterschaftspunkten für die unverschuldet misslungene Norisring-Vorstellung.

Die Punkteränge fünf bis acht befanden sich in Audi-Hand: Auf Tom Kristensen folgte der wegen mehrfachen Verlassens der Strecke verwarnte Heinz-Harald Frentzen sowie Timo Scheider, der in letzter Sekunde Mattias Ekström auf Rang acht verwies und so zum dritten Mal in Folge Punkte einfuhr.