Die DTM-Saison 2025 beginnt mit einer kleinen Sensation im Qualifying: Mit Ben Green (Emil-Frey-Ferrari) hat sich ausgerechnet ein Rookie im Feld der 24 Autos die Pole Position gesichert. Den Briten hatte niemand auf der Rechnung gehabt! Und damit nicht genug: Der 27-Jährige Neuzugang bei Emil-Frey-Ferrari knackte obendrein den GT3-Qualifying-Rekord in der Motorsport Arena Oschersleben.
Im knackigen Qualifying war Green der einzige Fahrer, der die 1:21er-Marke knacken konnte. Der Ferrari-Pilot benötigte nur 1:20.893 Minuten für seine beste Runde in der Magdeburger Börde - Thomas Preinings Quali-Rekord von 2023 (1:21.347) deutlich pulverisiert. "Das Team hat mir ein fantastisches Auto hingestellt", sagte Green, der zuletzt vorranging in der GT World Challenge fuhr.
Ferrari und Mercedes-AMG in Startreihe 1
Hinter Pole-Setter Green belegte Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) den zweiten Platz in der Startaufstellung beim heutigen Rennen (um 13:30 Uhr live im Free-TV bei ProSieben). Dem Österreicher, der AMG-intern von Winward zum Rückkehrer-Team Landgraf Motorsport gewechselt ist, fehlten 0,111 Sekunden zu Spitzenreiter Green. "Die Pace war so viel schneller als gestern, man musste sich schnell an die Strecke anpassen", sagte Auer.
Startplatz drei ging an Jordan Pepper (GRT-Lamborghini), der seine erste volle Saison in der DTM bestreitet. "P3 ist ein guter Start in die Saison", sagte der Südafrikaner aus dem Werkskader von Lamborghini. Der frühere DTM-Champion Thomas Preining (Manthey-Porsche) folgte auf Platz vier, womit Fahrer vier unterschiedlicher Marken in die Top-4 der Startaufstellung fuhren.
Ricardo Feller knackt Vierer-Phalanx
Auf den Plätzen fünf und sechs landeten zwei weitere Mercedes-AMG GT3, womit drei Fahrzeuge aus Affalterbach in die Top-6 fuhren: Jules Gounon (Winward-Mercedes) auf P5 gefolgt von seinem Teamkollegen Maro Engel. "Die Strecke war heute Morgen sehr schnell, das kam uns entgegen", sagte der Gesamt-Dritte der Vorsaison Engel.
Die Startplätze sieben bis zehn gingen an Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari), Ayhancan Güven (Manthey-Porsche), Luca Engstler (GRT-Lamborghini) und Ricardo Feller (Land-Audi). Wie erwartet, gaben Ferrari, Mercedes, Lamborghini und Porsche den Ton an, während sich die restlichen fünf Marken schwerer taten. Feller, der sehr kurzfristig mit den DTM-Debütanten von Land-Motorsport zurückgekehrt war, knackte immerhin die Vierer-Phalanx.
BMW, Ford und Aston Martin tun sich schwer
Marco Wittmann (P11) und Rene Rast (P19) von Lokalmatador Schubert-BMW erlebten wie erwartet kein einfaches Qualifying. Ben Dörr errang den zwölften Platz im McLaren 720 S GT3 aus dem Rennstall seines Vaters, während sein neuer Teamkollege Timo Glock nicht über P23 hinauskam. Überraschend weit weg war Abt Sportsline in seiner ersten Saison mit dem Lamborghini Huracan GT3 Evo2: Der amtierende DTM-Champion Mirko Bortolotti landete auf P13, sein alter und neuer Teamkollege Nicki Thiim nur auf P19.
Dass die neuen Autos im DTM-Starterfeld, der Ford Mustang GT3 und der Aston Martin Vantage GT3, noch einiges an Arbeit vor sich haben, hatte sich schon in den Freien Trainings am Freitag angekündigt. Und so sah es auch im heutigen Qualifying aus: Die Mustang-Piloten Arjun Maini und Fabio Scherer fuhren mit ihren von HRT eingesetzten Muscle Cars auf die Plätze 20 und 21. Auf P22 und P24 beendeten Gilles Magnus und Nicolas Baert das Qualifying in ihren Aston Martin von DTM-Debütant Comtoyou Racing.

Nervig! Qualifying-Wartespiel in der Box
Beim Ablauf der Qualifyings hat sich im Gegensatz zu den vergangenen Saisons nichts verändert. Alle Fahrer bogen nach einer oder zwei langsamen Runden sofort wieder in die Boxengasse ab und spielten das für die zahlenden Zuschauer unbefriedigende Aufheiz-Wartespiel.
Der Grund dieser sogenannten 'Heat-Stroke'-Strategie ist klar: Weil die Pirelli-Reifen nicht vorgeheizt werden dürfen, versuchen die Fahrer, mittels der Bremstemperatur die Reifen bzw. Felgen von innen anzuwärmen, um das optimale Arbeitsfenster zu erreichen. Erst bei einer Restfahrzeit von 10 Minuten, also zur Halbzeit des Qualifyings, begaben sich die Fahrer dann so langsam auf Zeitenjagd.
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