Thomas Preining ist DTM-Champion 2023! Der Manthey-Pilot sicherte sich im Qualifying am Sonntagmorgen auf dem Hockenheimring die Pole Position und ist vor dem heutigen Rennen (13:30 Uhr) rechnerisch nicht mehr einholbar. Sein Manthey-Team hatte bereits am Samstag durch den Doppelsieg von Preining und Teamkollege Dennis Olsen vorzeitig die Team-Meisterschaft gewonnen. „Keine Ahnung, was ich fühlen soll, es ist unfassbar. Wir haben sie lange darauf hingearbeitet und gefiebert mit dem Team und der Familie. Es ist wunderschön, das zurückgeben zu können“, sagte Preining am bei 'Ran' am Mikrofon.

Es war ein absolutes Knaller-Qualifying am kühlen Sonntagmorgen! Titelherausforderer Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) kämpfte wie ein Löwe, setzte eine Bestzeit nach der nächsten und fuhr zwischenzeitlich in 1:36.806 Minuten die schnellste Rundenzeit des Wochenendes. Der Lamborghini-Star war Preinings letzter verbliebener Titelgegner, wenngleich er bei noch 28 zu vergebenen Zählern (3 für die Pole, 25 für Rennsieg) mit 27 Punkten Rückstand in den Sonntag gestartet war.

Thomas Preining beim DTM-Finale in Hockenheim mit seinem Manthey-Porsche
DTM-Champion 2023: Thomas Preining, Foto: Gruppe C GmbH

Thomas Preining vorzeitig DTM-Champion 2023

Doch dann kam Preining, sah und brillierte: Der Österreicher knallte im letzten Moment eine Fabelrunde von 1:36.800 Minuten aufs Parkett - das reichte für die Spitze. Sechs Tausendstelsekunden trennten die beiden dominierenden Fahrer der Saison am Ende. "Wenn der Tommy zwei Tafeln Schokolade gegessen hätte, hätte es nicht gereicht", musste Manthey-Geschäftsführer Nicki Raeder nach dem DTM-Coup lachen. "Tommy ist jetzt auch ein Grello-Fahrer."

Preining war schon am Samstag vor bestens gefüllten Tribünen zu seiner zweiten Saison-Pole gefahren und hatte im Anschluss souverän den zweiten Sieg in diesem Jahr eingefahren. Im Samstagsrennen gelang es Bortolotti nach einer starken Aufholjagd bis auf den fünften Platz noch, seine theoretischen Titelchancen zu wahren. Doch gegen Preining war am Sonntagmorgen einfach kein Kraut gewachsen.

"Es gibt Tage, an denen man gewinnt, und andere, an denen man nicht gewinnt", sagte Bortolotti. "Man muss akzeptieren können, wenn man nicht gewinnt. Der Reifenschaden am Red Bull Ring war der Anfang vom Ende, was die Meisterschaft betrifft. Gratulation an Thomas, Manthey und Porsche. Es macht mich stolz, den Kampf gegen sie bis zum letzten Tag aufrechterhalten zu haben. Wir als Team können stolz auf uns sein und darauf für die Zukunft aufbauen. "

Doch auch Porsche-Motorsportchef Thomas Laudenbach betont gegenüber Motorsport-Magazin.com, wie bedeutend der Sieg bei der DTM für den Hersteller ist: "Es ist ganz klar ein wichtiger Sieg. Wir betreuen das als Kundensport, den wir unterstützen und der sehr professionell ist. Die DTM ist eine sehr wichtige Rennserie, man muss sich nur schauen, wer hier antritt - auch die Fahrer. Von daher ist es ein wichtiger Sieg für uns. "

Preining: "Wenn er gefordert ist, liefert er ab"

Preining geht in seiner erst zweiten DTM-Saison als erster Meister aus Österreich in die Geschichtsbücher der Traditionsserie ein. Auch für Manthey und Porsche sind es die ersten Titelgewinne in der 1984 gegründeten DTM. Preining fuhr in dieser Saison siebenmal aufs Podest und punktete in jedem der bisherigen 15 Rennen. Neunmal sicherte er sich einen Platz in den ersten beiden Startreihen und beeindruckte mit einer Konstanz auf höchstem Niveau. "Wenn er gefordert ist, liefert er ab", gab es lobende Worte auch von Papa Preining.

Preining löst den Südafrikaner Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) als Meister in der DTM ab. Der BMW-Werksfahrer belegte im letzten Qualifying des Jahres hinter Preining, Bortolotti und Luca Stolz (HRT-Mercedes) den vierten Platz. Auf den Positionen fünf bis acht folgten Laurin Heinrich (Bernhard-Porsche), Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari), Kelvin van der Linde (Abt-Audi) und DTM-Rückkehrer Christian Engelhart (GRT-Lamborghini). Ayhancan Güven (Bernhard-Porsche) und Maro Engel (Landgraf-Mercedes) komplettierten die Top-10 der Startaufstellung.