Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) hat mit seinem Sieg auf dem Sachsenring einen wichtigen Schritt in Richtung DTM-Meisterschaft 2023 unternommen. Der Lamborghini-Star feierte seinen dritten Start-Ziel-Sieg am dritten aufeinanderfolgenden Rennwochenende und reist als Spitzenreiter zum 'Heimspiel' an den Red Bull Ring (22.-24. September).
In der Gesamtwertung führt vier Rennen vor Schluss Bortolotti (173 Punkte) vor Thomas Preining (Manthey-Porsche, 162 Punkte), Ricardo Feller (Abt-Audi, 142 Punkte), Titelverteidiger Sheldon van der Linde (Schubert-BMW, 113 Punkte) und Sachsenring-Samstagssieger Luca Stolz (HRT-Mercedes, 106 Punkte).
Mirko Bortolotti neunter Pole-Sieger im zwölften Rennen
Am Sonntag gewann Bortolotti nach seiner Fabelrunde im morgendlichen Qualifying wie erwartet das zwölfte Saisonrennen. Der in Wien lebende Italiener war bereits der neunte Pole-Sieger in diesem Jahr - und auch auf dem Sachsenring, der nur sehr wenige Überholmöglichkeiten bietet, nicht vom Zweitplatzierten Stolz im HRT-Mercedes mit seinen 30 Kilo Erfolgsballast zu knacken.
Ein perfekter Tag für Bortolotti und seinen Münchner Rennstall SSR Performance, der nur einmal im Rennen in Hektik geriet. Nach der Boxenstopp-Phase in Runde 24 meldete der 33-Jährige plötzlich einen Verlust des Öldrucks in seinem Lamborghini Huracan GT3 Evo2.
Schreckmoment: Bortolotti gibt Entwarnung
Ein tatsächliches Problem hätte Bortolotti wohl den verdienten Sieg gekostet, nachdem er schon am Samstag mit der Technik zu kämpfen hatte: Wegen eines ABS-Fehlers musste Bortolotti einen Neustart (Power Cycle) durchführen und rettete sich am Ende trotz einer Penalty Lap (Boxenstopp-Vergehen) als Neunter in die Punkteränge.
Am Sonntag blieb es tatsächlich bei einem kurzen Schreckmoment, wie Bortolotti nach dem Rennende aufklärte: "Das Problem war, dass ich eine Nachricht auf dem Dashboard erhielt. Ich hatte aber keinen Leistungsverlust im Auto. Das war ein falscher Alarm, der in den letzten 30 Minuten auch nicht mehr auftauchte. Das Auto funktionierte gut."
Bortolotti beantwortet Gerüchte mit Sieg
Also Aufatmen bei Bortolotti und Co., der sich anschickt, in seiner zweiten DTM-Saison die Meisterschaft zu gewinnen und Lamborghini sowie SSR den ersten Titel in der deutschen Traditionsrennserie zu bescheren. Der GT3-Spezialist konnte nicht nur wegen des falschen Alarms aufatmen, sondern auch nach zwei zuvor kniffligen Wochen mitsamt vielen Gerüchten rund um seinen Gesundheitszustand.
Nach seinem schweren Testunfall im neuen LMDh-Prototyp seines Arbeitgebers Lamborghini am 23. August in Paul Ricard hatten wilde Spekulationen über die Schwere seiner möglichen Verletzung öffentlich die Runde gemacht. Angebliche leichte und auch schwere Verletzungen an seinem linken Bein wurden eifrig spekuliert. Von einem Beinbruch, einem Kapselriss im Knie sowie Prellungen war in der Rennsport-Szene die Rede. Bortolotti selbst hatte vor dem Sachsenring-Wochenende "ein paar Schmerzen" eingeräumt, "aber ansonsten ist alles okay".
Bortolotti renntauglich - Rest ist Geschichte
Am Donnerstagabend erschien Bortolotti um 18:00 Uhr pünktlich und in kurzer Hose bei der Fahrerbesprechung am Sachsenring. Auf Anordnung von Renndirektor Sven Stoppe musste er sich um 18:30 Uhr einer umfangreichen Untersuchung bezüglich seiner körperlichen Verfassung unterziehen. Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com erklärte der medizinische Einsatzleiter (früher Rennarzt) Daniel Wielpütz, dass er Bortolotti für "renntauglich" befunden hätte.
Der Rest ist Geschichte. "Der Sieg ist die beste Bestätigung, die man erhalten kann. Wie könnte das Gefühl noch besser sein? Kann man einen besseren Platz als P1 erreichen? Nein", machte Bortolotti auf der Pressekonferenz nach dem Sonntagsrennen mehr als deutlich. Bei ProSieben sagte er kurz nach dem Triumph: "Der Sieg bedeutet mir sehr viel bei der ganzen Vorgeschichte, die zu diesem Rennen geführt hat. Ich will mich jetzt auf den Sieg fokussieren. Wer die ganze Story kennt, der weiß, wie viel Arbeit hinter diesem Erfolg steckt."
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