Porsche erhält für das bevorstehende DTM-Rennwochenende auf dem Sachsenring (08.-10. September 2023) ein wichtiges Zugeständnis bei der Balance of Performace. Alle sechs Porsche 911 GT3 R dürfen bei den Saisonrennen Nummer 11 und 12 mit einem 1,5 Millimeter größeren Restriktor an den Start gehen.

Im Vergleich zum vergangenen Rennwochenende auf dem Lausitzring werden die GT3-Porsche mit zwei 39,5 statt zwei 38 Millimeter großen Restriktoren ausgestattet. Derartige Anpassungen kommen in der DTM eher selten vor, meist wird das Starterfeld über das Fahrzeuggewicht nivelliert. Der Sachsenring, wo die DTM erstmals seit 2022 gastiert, ist von BoP-Macher SRO wie der Lausitzring als Rennstrecke der Kategorie 'D' eingestuft.

Porsche-Power wie zum DTM-Saisonauftakt

Der größere Restriktor bedeutet eine Rückkehr zur Ausgangslage der DTM-Saison 2023: Beim Auftakt in Oschersleben, wo die Porsche äußerst konkurrenzfähig auftraten und im Sonntagsrennen einen Vierfachsieg erzielten, war bereits der größere Restriktor erlaubt, dazu 25 Kilo weniger Gewicht. Erst ab dem zweiten Saison-Event Zandvoort wurden die 911er bei der Freigabe der Motorleistung beschnitten.

Der Vorteil beim Restriktor zieht gleichzeitig einen Nachteil beim Gewicht nach sich: Am Sachsenring muss Porsche 10 Kilogramm Fahrzeugballast zuladen, womit das Gesamtgewicht des zu diesem Jahr eingeführten Modells aus Basis der 992-Baureihe auf 1.315 Kilo anwächst. Zuletzt in der Lausitz hatte sich nach einem für Porsche schwierigen Wochenende der Titelanwärter Thomas Preining (Manthey-Porsche) nach der verlorenen Meisterschaftsführung geärgert: "Wir sind einfach zu langsam."

DTM Lausitzring: Bortolotti feiert zweiten Saisonsieg (03:42 Min.)

Balance of Performance: Alle Marken betroffen

Die Lamborghini Huracan GT3 Evo2, unter anderem mit DTM-Spitzenreiter Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini, +20 Kilo für Lausitz-Sieg), sowie die Mercedes-AMG GT3 müssen am Sachsenring ebenfalls 10 Zusatz-Kilos mit sich herumschleppen. Der Audi R8 LMS GT3 sowie der neue Ferrari 296 GT3 erhalten jeweils 5 Kilogramm Ballast. Die BMW M4 GT3 um Titelverteidiger Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) dürfen unterdessen 5 Kilogramm ausladen und erhalten einen leichten Ladedruck-Zugewinn über das Drehzahlband verteilt.

Die aktuelle Balance of Performance kann auch während des sechsten Rennwochenendes auf dem Sachsenring angepasst werden. Die ursprüngliche Regelung, dass nach dem dritten Saison-Event keine Änderungen im Verlauf einer Veranstaltung mehr vorgenommen werden dürfen, wurde auf Wunsch der Hersteller in Absprache mit dem DTM-Promoter ADAC gekippt.

Sachsenring: Nicht Porsches Paradestrecke

Aus Sicht von Porsche dürfte die BoP-Änderung für den Sachsenring gerade rechtzeitig kommen: In der Vergangenheit galt der 3,645 Kilometer lange Kurs mit einem Gefälle von maximal 12,8 und Steigungen von bis zu 10 Prozent nicht gerade als Paradestrecke für den 911er.

Mercedes-AMG und Audi waren in den letzten Jahren die erfolgreichsten Marken bei Rennen des ADAC GT Masters auf dem Sachsenring. Den einzigen Porsche-Sieg in der Geschichte des GT Masters holten 2021 Mathieu Jaminet/Michael Ammermüller für SSR Performance, das in der DTM zu dieser Saison auf Lamborghini gewechselt ist.

DTM am Sachsenring: Balance of Performance (Version 1)

AutoGrundgewichtBoP-BallastGesamtgewichtRestriktor/Ladedruck
Audi R8 LMS GT3 Evo II1.260 kg45 kg1.305 kg2 x 36 mm
BMW M4 GT31.265 kg30 kg1.295 kg2,65 bar bei 6.250 rpm
Ferrari 296 GT31.275 kg20 kg1.295 kg2,525 bar bei 5.250 rpm
Lamborghini Huracan GT3 Evo21.250 kg80 kg1.330 kg1 x 51 mm
Mercedes-AMG GT31.285 kg40 kg1.325 kg2 x 34,5 mm
Porsche 911 GT3 R1.250 kg65 kg1.315 kg2 x 39,5 mm