Erst Kuchen, später Strafe: Rene Rast hatte sich sein 100. DTM-Rennen auf dem Lausitzring sicherlich anders vorgestellt. Gab es am Morgen noch eine Torte für den Jubilar aus den Händen von Schubert-Motorsport-Chef Torsten Schubert, 'beschenkten' die Sportkommissare den dreifachen DTM-Champion später mit einer nachträglichen 5-Sekunden-Zeitstrafe.

Rast hatte sein 100. Rennen in der deutschen Traditionsserie auf dem zehnten Platz beendet und zunächst eine Position wegen einer nachträglichen Zeitstrafe für Markenkollege Marco Wittmann (Project-1-BMW, P10) geerbt. Wenig später ereilte den 36-Jährigen ein ähnliches Schicksal, als er wegen einer Kollision mit Hinterherfahrer Alessio Deledda ebenfalls eine 5-Sekunden-Strafe kassierte.

Rene Rast hadert mit magerer Punkteausbeute

Nach dem späten Trubel belegte Rast im Sonntagsrennen nur den elften Platz, direkt hinter dem zweifachen DTM-Champion Wittmann. Nach der neuen Punkteregelung nahm Rast zwar fünf Punkte für P11 mit aus der Lausitz, aber dieses Resultat dürfte seinen hohen Ansprüchen sicherlich nicht genügen. Ebenso wenig der achte Rang im Samstagsrennen oder Gesamtplatz acht in der Meisterschaft nach dem zweiten kniffligen Wochenende in Folge.

"Ich bin in beiden Rennen in die Top-10 gefahren, aber insgesamt ist die Punkteausbaute mager", bestätigte der gebürtige Mindener. "Da hätte ich mir für mein 100. Rennen natürlich etwas mehr gewünscht. Es war offensichtlich, dass wir an diesem Wochenende nicht die Voraussetzungen hatten, um konkurrenzfähig zu sein. Ich war am Sonntag als 15. bestplatzierter BMW-Fahrer im Qualifying - das sagt alles, denke ich. Im Rennen habe ich einige Plätze gutgemacht, aber mehr war nicht drin."

In der ewigen DTM-Statistik seit 1984 belegt Rast mit seinen 100 Rennen übrigens den 35. Gesamtrang in dieser Kategorie. Spitzenreiter ist der fünfmalige Champion Bernd Schneider mit 236 Starts, gefolgt vom dreifachen Meister Klaus Ludwig mit 220 DTM-Rennen. Jörg van Ommen folgt mit 217 Rennen auf Platz drei, den vierten Rang teilen sich Kurt Thiim und Jamie Green mit je 211 Teilnahmen. Mike Rockenfeller (207), Manuel Reuter (200), Mattias Ekström (197), Bruno Spengler (195) und Gary Paffett (186) komplettieren die Top-10.

Rene Rast mit Schubert-Motorsport und BMW beim DTM-Rennen auf dem Lausitzring
Kuchen für Rene Rast anlässlich seines 100. DTM-Rennens, Foto: BMW M Motorsport

BMW-Highlight am Lausitzring: P5 für Sheldon van der Linde

BMW erlebte ein durchweg schwieriges Wochenende in der Lausitz, nachdem Sheldon van der Linde dem Autobauer aus München 2022 noch einen Doppelsieg beschert und den Grundstein für den späteren Titelgewinn gelegt hatte. Von den sechs Marken im Starterfeld holte die BMW-Fraktion mit nur 30 Punkten die wenigsten - Lamborghini war mit 55 Zählern am erfolgreichsten.

Das 'Highlight' aus Sicht von BMW war van der Lindes fünfter Platz im Samstagsrennen. Am Sonntag musste sich Rasts Schubert-Teamkollege nach Start von P21 mit den 13. Platz begnügen und erlebte einen Rückschlag auf dem Weg zur Titelverteidigung. "Ich denke, das war das absolute Maximum, das wir unter den Voraussetzungen, die wir am Lausitzring mit dem BMW M4 GT3 hatten, erreichen konnten", meinte der Südafrikaner.

Marco Wittmann gelingt Aufholjagd des Wochenendes

Für die Aufholjagd des Wochenendes sorgte am Sonntag BMW-Ass Wittmann, der vom 22. Startplatz bis auf P9 nach vorne stürmte. Wegen einer Kollision mit Maro Engel wurde dem 172-fachen DTM-Starter nach dem Rennen eine 5-Sekunden-Strafe anstelle einer Penalty Lap aufgebrummt - Platz zehn und P11 in der Gesamtwertung. Project-1-Teamkollege Sandro Holzem ging mit den Plätzen 17 und 18 komplett leer aus.

Wittmann, der vor Lucas Auer (133 Rennen) die meisten DTM-Starts aller aktiven Fahrer auf dem Konto hat: "Ich habe in beiden Rennen Punkte geholt, und vor allem am Sonntag war meine Pace im Rennen wirklich sehr gut. Aber mein persönlicher Anspruch ist natürlich, ganz vorne mitzufahren. Das gelingt uns aktuell noch nicht, da uns als Team nach wie vor Erfahrung auf den einzelnen Rennstrecken fehlt. Das macht sich vor allem in den Trainings bemerkbar, in denen wir noch mehr nach dem richtigen Set-up suchen als erfahrenere Teams."

Rene Rasts Statistik in der DTM

StatistikZahlen
Rennen100 seit 2016
Siege25
Podestplätze48
Pole Positions24
Schnellste Rennrunden14
Punkte1.316
Meisterschaften3 (2017, 2019, 2020)