Schubert Motorsport überrascht auf dem Norisring mit einer Gala-Vorstellung. Während Sheldon van der Linde seinen BMW souverän zum Sieg fuhr, konnte Teamkollege René Rast eine regelrechte Aufholjagd in den Asphalt brennen, der dem Rennstall letztlich einen Doppel-Sieg bescheren sollte.

Mehr als ein Ausrufezeichen. Schließlich beförderte sich Sheldon van der Linde mit dem Sieg zurück in den Titelkampf. Für René Rast bedeutete das Rennen sein erstes Podium im BMW-Overall und in den Farben von Schubert Motorsport. Einen Beigeschmack für beide Piloten birgt das Rennen dennoch.

Mission Titelverteidigung: Sheldon van der Linde zurück!

Es hätte nicht besser laufen können. Im Qualifying drehte Sheldon van der Linde eine absolut schnellste Zeit und auch im Rennen selbst ließ er von der Pole Position nichts anbrennen. Ein souveräner Sieg vom amtierenden DTM-Champion. Und ein ganz besonderer noch dazu. Mit dem Norisring hatte er noch eine Rechnung offen, wie er verriet: "Es fühlt sich großartig an, das hier geschafft zu haben. Die letzten Jahre habe ich hier immer gekämpft."

"Dass René und ich mit Rang 1 und 2 auf dem Podium stehen, ist unglaublich. Ich bin für das Team sehr glücklich", ergänzt van der Linde. Der Südafrikaner, der auf dem Norisring seinen fünften DTM-Sieg einheimsen konnte, verdeutlicht aber, dass der Sieg eine alles andere als leichte Angelegenheit war. Die harten Bremszonen und hohen Temperaturen machten das Rennen zu einer Zerreisprobe für die GT3-Boliden.

"Wir hatten im Rennen ein paar Probleme damit, die Temperaturen in den Bremsen niedrig zu halten, weil es hier heute so heiß ist", erklärt Sheldon van der Linde. Auch mit der Mauer sei es in einigen Momenten eng geworden.

Mit seinem Sieg ist Sheldon van der Linde aber ein wichtiger Erfolg gelungen. Nach einem eher schwierigen Saisonstart konnte sich der BMW-Pilot plötzlich wieder an die Spitze des Feldes katapultieren. Geholfen hat dabei aber auch das eher enttäuschende Rennen von Thomas Preining, der nur als Zwölfter über die Ziellinie fuhr. Beide werden aktuell auf dem ersten Rang der Meisterschaft gewertet. Die Titelverteidigung hat damit also einen unerwartet neuen Schwung bekommen.

René Rast mit Hammer-Startrunde: Von P7 auf das Podium

Entscheidend für den Erfolg van der Lindes sei aber auch Teamkollege René Rast gewesen. Der dreimalige DTM-Champion habe die Konkurrenz auf Distanz gehalten. Dass er aber überhaupt in diese Position kam, hat er vor allem sich selbst zu verdanken.

"Ich bin schon gut weggekommen, ein Mercedes auf der rechten Seite aber nicht und das hat die Tür rechts aufgemacht. Ich habe dann spät gebremst und außen drei Fahrer überholt", blickt Rast auf seine Aufholjagd in der ersten Runde zurück. "Vielleicht hatte ich auch Glück, weil außen war dort in den letzten Jahren nicht unbedingt die beste Position, aber manchmal brauchst du dieses Glück."

Dass Schubert der Konkurrenz letztlich überlegen war, glaubt Rast aber nicht: "Ich denke nicht, dass wir heute eine BMW-Dominanz gesehen haben." Vielmehr haben sie es geschafft, alles in das richtige Fenster zu bekommen. So etwa die Bremsen oder auch die Reifentemperatur. Für René Rast war das sein 46. Podium in der DTM.

Rast und Sheldon van der Linde zeigen Mitleid für Kelvin van der Linde

Für Sheldon van der Linde und René Rast hat das Rennen aber auch einen faden Beigeschmack. "Für meinen Bruder tut mir das sehr leid", zeigt Sheldon van der Linde sein Mitleid gegenüber Kelvin van der Linde. Der Abt-Audi-Pilot fiel kurz vor Schluss auf Podiumskurs aufgrund eines technischen Defekts aus. "Die ganze Zeit war er als Dritter unterwegs und dann passiert schon wieder etwas."

Auch René Rast, der sich lange im Duell mit Kelvin van der Linde befand, empfindet den Ausfall als bitter: "Auszuscheiden, ist sehr schade für ihn, weil er ein Podium verdient hätte und das ganze Wochenende einen starken Job gemacht hat. Das ist aber Racing."