Der ADAC hat als neuer Ausrichter der DTM großen Zuspruch erhalten. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com ist das Interesse an der Traditionsrennserie enorm. 

Demnach gibt es aktuell rund 40 Interessenten, die sich ein Engagement in der populären DTM mit GT3-Sportwagen vorstellen können. Mehr noch: ADAC-Motorsportchef Thomas Voss spricht nach eigener Aussage auch mit Herstellern, die sich 2022 noch nicht in der DTM engagiert haben! 

Ab dem kommenden Mittwoch (25.01.) beginnt mit dem Beginn der Online-Einschreibung der Kampf um die begehrten Startplätze, die schon exakt zwölf Tage, 13 Stunden und 59 Sekunden später am 06.02.2023 endet. Es wäre kein Wunder, wenn dann schon die vom ADAC gewünschten 26 bis 28 Starter feststehen.

Der größte Verkehrsclub Europas akzeptiert aber nur Einschreibungen, bei denen neben dem Team auch das Fahrzeug sowie der Fahrer genannt und das Nenngeld bis spätestens 08.02.2023 um 23:59 Uhr vollständig an den ADAC überwiesen worden ist. Die Vergabe der Startplätze erfolgt in der Kalenderwoche 7/2023.  

Apropos Nenngeld das der ADAC den DTM-Teams auch schriftlich mitgeteilt hat: Ein offiziell in der DTM eingeschriebenes und angenommenes Fahrzeug kostet beim ADAC 95.000 Euro plus 19% Ust. Zum Vergleich: Die alte DTM-Organisation ITR von Ex-Chef Gerhard Berger, die zum 31.12.2022 aufgelöst wurde, hatte nach MSM-Informationen in ihren Planungen für die DTM-Saison 2023 eine Nenngelderhöhung von 10% vorgesehen, was rund 110.000 Euro plus 19% Ust. bedeutet hätte.   

Nach dem oben genannten Einschreibungszeitraum erfolgt die Vergabe der DTM-Startplätze 2023 durch die German Touring Car Motorracing GmbH. Die GTM GmbH hat der ADAC e.V. eigens für die Ausschreibung, Organisation und Abwicklung der DTM als neue Betreibergesellschaft gegründet. Alle ADAC-Rundstreckenserien auf der DTM-Plattform werden von der neugegründeten GTM Event GmbH ausgeschrieben und ausgerichtet. Die GTM GmbH wird der juristische Vertragspartner für alle involvierten Parteien im Rahmen der DTM sein.  

Der ADAC hat sich die Zusammenstellung eines möglichst kompetitiven, vielfältigen und ausgeglichenen Starterfeldes zum Ziel gesetzt. Dabei soll der Fokus auf Profipiloten und Profirennteams, die idealerweise aus dem bisherigen DTM- und ADAC GT Masters-Umfeld stammen und mehr als ein Rennfahrzeug in der DTM-Saison 2023 einsetzen, liegen. 

Zudem ist geplant, international erfolgreiche Fahrer- und Teamkonstellationen zu berücksichtigen. Darüber hinaus besteht aus ADAC-Sicht ein großes Interesse an einer möglichst großen Marken- und Herstellervielfalt sowie an Rennteams, die in der Saison 2023 in mehreren ADAC-Rennserien auf der DTM-Plattform starten. 2022 haben sich in der DTM und im ADAC GT Masters mit Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG, McLaren und Porsche sieben Hersteller, teils werksunterstützt engagiert.  

Das nach wie vor große Interesse an der DTM wird auch dadurch dokumentiert, dass die Einschreibefrist für das ADAC GT Masters, in dem ebenfalls GT3-Rennwagen zum Einsatz kommen, sich aber im Gegensatz zur DTM (ein Fahrer) zwei Piloten ein Cockpit teilen, erst 37 Tage später am 15.03.2023 endet. Auch durch diese Entscheidung zeigt der ADAC, dass er frühzeitig mit einem vollen DTM-Starterfeld rechnet.  

Das sportliche Reglement der DTM wird derzeit erstellt und soll in Kürze kommuniziert werden. Auf die Regeln warten die interessierten Teams genauso gespannt wie auf das Technische Reglement sowie den alten oder neuen TV-Partner, der nach Informationen von Motorsport-Magazin.com nur noch aus der ProSiebenSat.1 Media SE oder der Mediengruppe RTL Deutschland kommen wird. 

Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender ARD und ZDF, die die DTM 18 Jahre (von 2000 bis 2017) live gezeigt haben, spielen bezüglich des neuen TV-Vertrages keine Rolle mehr. Verantwortliche des ZDF hatten zuletzt mehrfach erklärt, dass Rennserien mit Verbrennungsmotoren nicht in die Zeit passen.  

Damit stellt sich die Frage, wer von den beiden privaten TV-Anbietern das Rennen macht. Nach vier Jahren Sat.1 (von 2018 bis 2021) hatte ProSieben die DTM 2022 erstmals live übertragen und galt zuletzt auch als Favorit für einen neuen Vertrag. Dass dieser aber offensichtlich noch nicht final unterschrieben ist, kann eigentlich nur bedeuten, dass RTL auch weiterhin ein Thema ist.  

Allerdings, und das war nach MSM-Informationen schon seit der Übernahme der DTM durch den ADAC ein Fakt, spielt der Kölner Privatsender nur dann eine Rolle, wenn die auch international populäre DTM im Hauptprogramm von RTL und nicht auf NITRO live gezeigt wird. Der Spartensender der RTL Group hatte sich 2021 langfristig die Fernsehrechte für die Internationale Deutsche GT-Meisterschaft, dem ADAC GT Masters, gesichert und seither live berichtet.