Interessant ist dabei weniger der Wechsel der Rennserie als vielmehr die Tatsache, dass der mögliche Hersteller, mit dem zukünftig zusammenarbeitet, nicht kommuniziert wurde. In einer offiziellen Pressemitteilung von Walkenhorst heißt es dazu lediglich: „Walkenhorst Motorsport wird in der Saison 2023 zum ersten Mal im ADAC GT Masters, der internationalen Deutschen GT-Meisterschaft, auf Punktejagd gehen und setzt in seiner Premieren-Saison zwei starke GT3 Fahrzeuge ein.“

Im Klartext: Weder von der möglichen Marke noch von Fahrern und auch von der DTM, in der sich Walkenhorst Motorsport zwei Jahre unter dem GT3-Reglement engagiert hat, ist dabei die Rede.

Auch Walkenhorst-Teammanager Niclas Königbauer verrät keine weiteren Details und sagt stattdessen lediglich: „Das ganze Team freut sich auf die Herausforderung als Neuzugang in der Serie und die Zusammenarbeit mit dem ADAC.“ Die finale Planungsphase in Bezug auf Fahrer und Fahrzeug Designs sei noch nicht vollständig abgeschlossen und würde zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Auch der ADAC gab in einer eigenen Pressemitteilung keine weiteren Einzelheiten bekannt.

Walkenhorst Motorsport hat sich in den vergangenen Jahren mit Erfolgen im internationalen GT-Sport einen Namen gemacht – vor allem mit dem BMW M6 GT3. So gewann das Team 2018 das 24h-Rennen in Spa-Francorchamps, das weltweit größte Rennen im GT-Sport.

Außerdem feierte die Mannschaft aus Niedersachen in der Intercontinental GT Challenge (IGTC) 2020 einen weiteren beachtlichen Erfolg: In zwei von vier Saisonrennen siegten die BMW-Werksfahrer Nick Catsburg und Augusto Farfus in Indianapolis und Kyalami und sicherten sich damit den Fahrertitel und bescherten BMW zudem in der Herstellerwertung Platz zwei hinter Porsche.

Auch in der DTM bewies Walkenhorst Motorsport Konkurrenzfähigkeit: So war BMW-Werksfahrer Marco Wittmann 2021 mit zwei Saisonsiegen und fünf Podiumsplätzen bis zum Finale auf dem Nürnberger Norisring Titelkandidat. Durch eine schlechte BoP-Einstufung des BMW M6 GT3 belegte der Franke am Saisonende aber lediglich Rang vier und die BMW-Mannschaft Position fünf in der Teamwertung, obwohl man nur ein Fahrzeug genannt hatte.

Walkenhorst kann in der DTM auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken, Foto: DTM
Walkenhorst kann in der DTM auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken, Foto: DTM

Mit dem neuen BMW M4 GT3 konnte Walkenhorst Motorsport überraschend in keiner Phase der Saison 2022 an die Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen. Ein einziger Sieg von Wittmann im Finalrennen in Hockenheim und drei Podien reichten letztendlich nur zum achten Gesamtrang in der Fahrer- sowie Platz elf in der Teamwertung.

Im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com versuchte Wittmann die Problematik zu erklären und äußerte dabei auch öffentlich Kritik an seinem Team. Spätestens damit war klar, dass sich die Wege zum Saisonende 2022 wohl trennen werden, was auch für die Zusammenarbeit mit BMW M Motorsport gelten könnte.

Das kann nach Informationen von Motorsport-Magazin.com auch daran liegen, dass Partner und Sponsoren von Walkenhorst, die MSM bekannt sind, nicht zufrieden waren mit dem Auftritt der Truppe in der DTM-Saison 2022.

Nach ROWE Racing Ende 2021 wäre Walkenhorst Motorsport nun das zweite werksunterstütze BMW-Team, das in einer anderen Rennserie eine neue Herausforderung sucht. Wie Motorsport-Magazin.com schon exklusiv angekündigt hat, wird BMW M Motorsport mindestens mit einem neuen werksunterstützten Team in der DTM-Saison 2023 an den Start gehen. Details dazu könnten bei einer Medien-Veranstaltung am 08. Dezember 2022 in der Motorworld in München kommuniziert werden…