Zum Auftakt des DTM-Rennwochenendes in Spa-Francorchamps hat sich Porsche eine Doppel-Spitze im 1. Freien Training gesichert. Der bislang eher glücklose Lokalmatador Laurens Vanthoor (SSR-Porsche) führte die Zeitenliste vor Markenkollege Thomas Preining (Bernhard-Porsche an). Titelanwärter Mirko Bortolotti belegte im GRT-Lamborghini den dritten Platz.
Nach einem trockenen Beginn der 45-minütigen Session am Freitagmittag, begann es in den letzten sieben Minuten zu regnen. Die nasse Strecke mit ihren 7,004 Kilometern Länge und einigen Streckenänderungen ließ keine besseren Rundenzeiten mehr zu. Auch im weiteren Verlauf des sechsten Rennwochenendes der Saison ist mit Regen zu rechnen.
Mit Dennis OIsen (SSR-Porsche) fuhr auch der dritte 911er im Starterfeld der 27 Autos in die Top-6. Dem Norweger fehlten auf P6 0,263 Sekunden zu Spitzenreiter und Teamkollege Vanthoor. Vor Olsen fuhren Kelvin van der Linde (Abt-Audi) und Mikael Grenier (GruppeM-Mercedes) auf die Plätze vier und fünf. Auf den Positionen sieben bis zehn folgten die drei Mercedes-Piloten Lucas Auer (Winward), Arjun Maini und Nürburgring-Sieger Luca Stolz (beide HRT) sowie Rosberg-Audi-Pilot Nico Müller.
DTM in Spa: BMW zum Auftakt weit hinten
Wo war eigentlich BMW, nachdem das Spa-Streckenlayout dem BMW M4 GT3 in der Theorie liegen sollte? Die vier Piloten von Schubert und Walkenhorst hielten sich zumindest im 1. Training äußert vornehm zurück: Bestplatzierter BMW-Fahrer war der Meisterschaftsführende Sheldon van der Linde auf P12, gefolgt von Teamkollege Philipp Eng auf P15.
Die Walkenhorst-BMW-Fahrer Marco Wittmann und Lokalmatador Esteban Muth samt Spezial-Lackierung landeten auf den Plätzen 20 und 26. In der Balance of Performance erhielt der BMW M4 GT3 im Vergleich zum Nürburgring etwas weniger Ladedruck. Schlusslicht in der Zeitenliste war wie üblich Alessio Deledda (GRT-Lamborghini) mit einem Rückstand von 4,4 Sekunden.
Vorne lag das BMW-Quartett nur in der Topspeed-Tabelle: Van der Linde erzielte die Höchstgeschwindigkeit aller Fahrer mit 268,7 km/h, gefolgt von Muth (267,3), Eng (266,7) und Wittmann (265,4). Bestplatzierter Nicht-BMW-Fahrer in der Topspeed-Liste war Luca Stolz, der mit seinem HRT-Mercedes 264,1 km/h erreichte - exakt wie seine Markenkollegen Maxi Buhk und Arjun Maini sowie Rasts Audi R8 LMS GT3.
Bei trockenen Bedingungen dürften sich die Rundenzeiten um einiges verbessern - sicherlich hat nicht jeder die Karten im Training auf den Tisch gelegt, auch in der Sorge um eine schlechtere BoP-Einstufung. Vanthoor benötigte 2:17.811 Minuten für seine beste Runde. Zum Vergleich: Beim 24h-Rennen Ende Juli lag die Pole-Zeit bei 2:16.375 Minuten und damit mehr als eine Sekunde schneller.
Rene Rast greift zur Lichthupe
Titelanwärter Rene Rast schloss die Session auf dem 13. Platz ab - 0,7 Sekunden Rückstand zur Spitze. In einem größtenteils unaufgeregten Trainingsverlauf sorgte der dreifache DTM-Champion zwischenzeitlich für Aufsehen, als er ausgerechnet auf David Schumacher auflief. Mit dem Winward-Rookie war Rast zuletzt auf dem Nürburgring kollidiert. Jetzt in Spa machte der Audi-Fahrer unter mehrmaligem Einsatz der Lichthupe deutlich, dass er sich von Schumacher blockiert fühlte.
Ein großes Thema schon im 1. Training waren die berüchtigten Track Limits. Als Lieblingsstelle für das Übertreten der Streckenbegrenzungen kristallisierte sich die Blanchimont-Kurve heraus. An dieser Stelle wurden schier unzählige Verstöße gemeldet, die im Training aber keine sportlich relevanten Konsequenzen nach sich ziehen. In den Rennen kassiert ein Fahrer ab dem vierten Verstoß eine 5-Sekunden-Zeitstrafe. In der Kurve 17 gilt: Die Fahrer müssen mit den linken Reifen auf dem Randstein bleiben.
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