Sitzt Robert Kubica bald wieder in einem Rennwagen mit BMW-Logo? Wie mehrere polnische Medien in dieser Woche spekulieren, soll der Pole für BMW in der kommenden Woche bei den Young Driver Tests der DTM im spanischen Jerez (11.-13. Dezember) an den Start gehen.
Bei den Testfahrten nach der regulären Saison lassen die Hersteller unterschiedliche Fahrer ans Steuer ihrer DTM-Boliden. Die Teilnahme bedeutet keinen fixen Startplatz für die folgende Saison. So testete im vergangenen Jahr etwa der frühere Formel-1-Fahrer Sergey Sirotkin für Audi, ohne in der Folge ein DTM-Cockpit zu erhalten.
Für Kubica würde der Einsatz eine Rückkehr zu BMW bedeuten. In der Formel 1 startete er von 2006 bis 2009 für BMW Sauber. Kubica, der am 07. Dezember seinen 35. Geburtstag feiert, stieg zur Mitte seiner Debütsaison zum Stammfahrer auf und erzielte in seinem dritten Rennen in Monza als erster Pole der F1-Geschichte einen Podestplatz.
Kubica: DTM am wahrscheinlichsten
Dass Kubica sich nach dem Formel-1-Aus bei Williams eine Zukunft in der DTM vorstellen kann, daraus machte er am Rande des Saisonfinales in Abu Dhabi kein Geheimnis. "Ich suche nach einer großen Herausforderung und sicherlich ist die DTM, in der ich am wahrscheinlichsten fahren würde, die wohl härteste Meisterschaft abseits der Formel 1 in Europa", sagte Kubica während einer Medienrunde.
Und weiter: "Wenn es mir gelingt, dort zu fahren, wäre ich glücklich darüber. Und wenn wir es schaffen, ein paar Dinge zu kombinieren, dann bin ich offen dafür." Im Gespräch ist eine zusätzliche Rolle als Simulatorfahrer bei einem Formel-1-Team, auch auf Wunsch seines persönlichen Sponsors PKN Orlen, einem börsennotierten polnischen Mineralölveredeler und Tankstellenbetreiber. Haas und Racing Point stehen als neue Arbeitgeber im Raum.
Berger: Kubica wäre sehr willkommen
Ein prominenter Fahrer wie Kubica wäre in der DTM gerne gesehen. Zuletzt sprach sich Gerhard Berger für einen Piloten dieses Kalibers aus. "Ich habe jetzt auch in den Medien mitbekommen, dass er sich gerne in der DTM sehen würde", sagte der DTM-Boss bei Servus TV. "Er wäre sehr willkommen und wir würden ihn sehr gerne sehen. Er war vor seinem Unfall einer der Schnellsten in der F1."
Mit der DTM hat sich Kubica bereits in der Vergangenheit vertraut gemacht. Am 24. Januar 2013 testete er auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia zum ersten Mal das DTM Mercedes AMG C-Coupé, um sich nach seinem schweren Rallye-Unfall 2011 wieder im Motorsport zu akklimatisieren. Statt in die Tourenwagenserie, zog es den 96-fachen Grand-Prix-Starter in den Folgejahren zunächst in den Rallyesport.
In der DTM-Saison 2019 traten zwei Fahrer an, die auf eine Vergangenheit in der Formel 1 zurückblicken: Timo Glock bei BMW sowie der frühere DTM-Champion Paul Di Resta, der in diesem Jahr sein Debüt mit R-Motorsport und Aston Martin gab. Frühere F1-Piloten hatten in der DTM vor allem zu Mercedes-Zeiten Tradition: Von Mika Häkkinen über David Coulthard bis hin zu Jean Alesi versuchten sie sich nach der Formel-Karriere im Tourenwagen.
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