Pole Position für Rene Rast beim Qualifying der DTM für das Sonntags-Rennen in Assen! Bei sommerlichen Bedingungen erzielte der Audi-Pilot seine vierte Pole in der laufenden Saison und nimmt das zweite Rennen auf dem niederländischen Kurs (heute ab 13:30 Uhr live bei Sat.1 und im Live-Ticker von Motorsport-Magazin.com) vom ersten Startplatz in Angriff.

Rast fuhr im 20-minütigen Qualifying die Bestzeit in 1:24.849 Minuten. Die Runde erzielte der Meisterschaftsführende im letzten Moment - die perfekte Ausgangslage vor Rasts 50. Rennen in der DTM.

"Das hätte ich nicht gedacht", sagte Rast, der am Samstag vom zweiten Startplatz ins Rennen gegangen war und hinter Wittmann und Nico Müller den dritten Platz belegte. "Gestern hat mein zweiter Run nicht funktioniert, heute haben wir uns plötzlich alle verbessert. Das ist komisch in der DTM und keiner weiß, warum es so ist."

Mit seiner insgesamt neunten Pole hat sich der gebürtige Mindener in der ewigen DTM-Bestenliste einen Top-10-Platz (Rang neun) gesichert. Auch beeindruckend: Rast startet saisonübergreifend bereits zum zehnten Mal in den letzten 16 Rennen aus der ersten Reihe.

WRT überrascht erneut - Audi dominiert

Auf dem zweiten Platz ordnete sich überraschend DTM-Rookie Jonathan Aberdein ein. Mit seiner Rundenzeit von 1:24.981 Minuten hatte der Südafrikaner von Audi-Kundenteam WRT einen Rückstand von 0,132 Sekunden auf die Pole Position.

Audi-Dominanz im Qualifying: Hinter Rast und Aberdein belegten mit Mike Rockenfeller, Nico Müller und Robin Frijns drei weitere Fahrer des Autobauers aus Ingolstadt die vorderen fünf Plätze.

"Eine fantastische Session für uns und eine unglaubliche Performance von Rene", strahlte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. "Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Zeiten bei den zweiten Runs noch mal verbessern würden. Das ist für uns ein sehr guter Startpunkt für das Rennen, hoffentlich können wir es nach Hause bringen."

Philipp Eng: Blick in einen Fahrer-Raum im Renntruck (10:24 Min.)

Horror-Qualifying für Wittmann

Bester BMW-Pilot war Rookie Sheldon van der Linde auf dem sechsten Startplatz mit knapp drei Zehntelsekunden Rückstand auf die Spitze. "Der Rückstand auf Audi ist beträchtlich", sagte van der Linde. "Wir müssen versuchen, beim Start etwas gutzumachen. Überholen ist hier nicht so einfach."

Ganz bitter lief es für den Sieger des Samstags-Rennens, Marco Wittmann. Wegen eines technischen Problems am Turbo konnte der BMW-Pilot keine schnelle Runde drehen und muss das Rennen aus der letzten Startreihe in Angriff nehmen. Kommt ihm eine günstige Safety-Car-Phase zur Hilfe?

Rast-Ärger wegen BMW-Blockade

Während der ersten Runs kam es zu einer heiklen Situation. Rene Rast befand sich auf einer schnellen Runde, bis er sowohl von Sheldon van der Linde als auch von dessen BMW-Markenkollege Marco Wittmann blockiert wurde. Beiden Fahrern wurde von der Rennleitung jedoch keine Schuld zugewiesen.

"Ich konnte nichts dafür, hatte Probleme", teilte Wittmann nach seiner Runde am Teamfunk mit. "Ich habe versucht so viel Platz wie möglich zu machen. Ich konnte aber nichts machen, weil ich keinen Vortrieb hatte." Rast reagierte im Auto verärgert und machte seinen Unmut mit einer Handgeste deutlich.

Rast ordnete sich nach der ersten Runde der Session auf dem zweiten Platz ein. Sein Rückstand auf den provisorischen Pole-Setter Robin Frijns betrug zu diesem Zeitpunkt 0,150 Sekunden.

Währenddessen wurde in der BMW-Box eifrig an Wittmanns M4-Rennwagen geschraubt. Der Samstags-Sieger konnte bei seinem ersten Versuch keine schnelle Runde fahren und belegte mit 30 Sekunden Rückstand den letzten Platz in der Zeitentabelle.

Kurzzeitige Verwirrung um Frijns

Zu einer weiteren kuriosen Situation kam es während der zweiten Runde der Zeitenjagd. Lokalmatador Frijns fuhr eine langsame Runde und kehrte in die Boxengasse zurück. Dort blieb der Niederländer jedoch am Eingang stehen, statt an seinen Boxenplatz zurückzukehren. "Es hieß, dass ich hier warten soll", funkte Frijns etwas verwirrt an sein Abt-Team.

"Es gab kein Problem", klärte Frijns später auf am Sat.1-Mikro auf. "Wir haben uns entschieden, keinen zweiten Run zu fahren, um Reifen zu sparen. Jetzt stehen wir auf dem fünften Platz. Ich hoffe, dass das die richtige Strategie war."

DTM in Assen: Ergebnis zum Sonntags-Qualifying

1 Rast (AUDI) 1:24.849
2 Aberdein (WRT) 1:24.981
3 Rockenfeller (AUDI) 1:25.017
4 Müller (AUDI) 1:25.018
5 Frijns (AUDI) 1:25.102
6 Van der Linde (BMW) 1:25.147
7 Duval (AUDI) 1:25.388
8 Eng (BMW) 1:25.410
9 Glock (BMW) 1:25.468
10 Fittipaldi (WRT) 1:25.485
11 Eriksson (BMW) 1:25.517
12 Spengler (BMW) 1:25.750
13 Green (AUDI) 1:25.854
14 Juncadella (R-M) 1:26.087
15 Di Resta (R-M) 1:26.370
16 Habsburg (R-M) 1:26.566
17 Dennis (R-M) 1:27.379
18 Wittmann (BMW) 1:55.532