DTM und MotoGP nähern sich immer weiter an - und rühren gegenseitig die Werbetrommel. Nach Andrea Doviziosos Audi-Gaststart zuletzt in Misano, ließ nun auch BMW ein Motorrad-Ass ans Steuer eines DTM-Rennwagens. Am Donnerstag in Assen vor dem Rennwochenende der MotoGP an gleicher Stelle kam es zum Zusammentreffen von Franco Morbidelli und BMW-Werksfahrer Bruno Spengler.
Der Italiener durfte zwei Runden im BMW M4 DTM über die Strecke drehen, auf der die Tourenwagenserie in dieser Saison erstmals vom 19. bis 21. Juli gastiert. "Das war eine tolle Erfahrung", sagte Morbidelli. "Eine ganz andere Welt! Der Abtrieb ist ganz anders, das kannte ich noch nicht. Ein ganz anderes Level im Vergleich zu zwei Rädern."
Morbidelli startet in dieser Saison für Petronas Yamaha in der MotoGP und belegt aktuell den zwölften Platz in der Meisterschaft. Einen DTM-Gaststart, so wie zuletzt Dovizioso und künftig offenbar Valentino Rossi, könnte sich der 24-Jährige durchaus vorstellen: "Definitiv, ja! Ich habe gehört, dass Vale (Rossi; d. Red.) gern ein Rennen fahren würde. Würde ich auch gerne. Wenn ich im Auto besser werde, klappt es vielleicht in Zukunft."
Beim vergangenen DTM-Wochenende in Misano trafen Morbidelli und DTM-Boss Gerhard Berger beim Besuch auf Rossis berühmter Ranch aufeinander. Berger gilt als glühender Anhänger der MotoGP - das zeigt sich durch die vermehrten gemeinsamen Auftritte. Seit geraumer Zeit arbeitet der Österreicher an einem Gaststart von MotoGP-Legende Rossi. Der Italiener kündigte zuletzt an, in Zukunft ein DTM-Rennen absolvieren zu wollen.
Bei Rossi wie auch bei Morbidelli müssen dafür zunächst vertragliche Details geklärt werden, beide starten in der MotoGP für Yamaha. Bei Dovizioso funktionierte dies zuletzt ohne größere Hürden: Ducati, für das er in der MotoGP antritt, gehört zum Audi-Konzern. BMW hat für diese Saison ebenfalls einen Gaststarter angekündigt, macht aktuell aber ein großes Geheimnis um den Namen.
Beim Show Run in Assen wechselten sich Spengler und Morbidelli für je zwei Runden am Steuer des über 600 PS starken BMW M4 ab. Der DTM-Champion von 2012 über den Automobil-Neuling: "Er hatte eine sehr ruhige Herangehensweise und am Anfang nicht übertrieben. Er hat sich Kurve für Kurve gesteigert. Ich habe ihm als Beifahrer vertraut und nach zwei Kurven gemerkt, dass er weiß, was er tut und die Sache wirklich ernst nimmt. Er hat sich super geschlagen."
Spengler blickt dem ersten Auftritt der DTM auf dem TT Circuit Assen Mitte Juli bereits entgegen. Vom Strecken-Layout des 4,555 Kilometer langen Kurses, der vorrangig auf Motorrad-Rennen ausgelegt ist, zeigte sich der Franko-Kanadier beeindruckt: "Es gibt so schnelle Passagen, die wir in der DTM sonst fast nie haben. Der erste Teil ist technisch mit langsamen Kurven. Du brauchst ein Auto, das alles kann."
Für zusätzliche Einstimmung auf die DTM-Premiere sorgt an diesem Wochenende Lukas Tulovic. Der Moto2-Rookie startet in Assen mit einem speziellen Design, um Werbung für die Tourenwagenserie zu machen. Am Rande des DTM-Laufs in den Niederlanden bestreitet Tulovic zudem einen Show Run im Rahmenprogramm.
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