DTM-Neueinsteiger R-Motosport hat seinen ersten offiziellen Testtag mit dem brandneuen Aston Martin Vantage DTM gemeistert. Bei den privaten Hersteller-Testfahrten in Jerez drehte Paul Di Resta seine Runden zum Auftakt der dreitägigen Tests. Während Audi und BMW bereits an sechs Tagen (Estoril, Jerez) zahlreiche Daten mit ihren Turbo-Rennwagen sammeln konnten, gab R-Motorsport nach dem kurzen Rollout am Montag sein Debüt.

Dass R-Motorsport überhaupt am Jerez-Test teilnehmen kann, hat sich nach Informationen von Motorsport-Magazin.com erst in der letzten Woche abgezeichnet. Ein weiterer Beleg dafür, wie extrem eng der ambitionierte Zeitplan des DTM-Neulings gestrickt ist. In Affalterbach dürften die Ingenieure und Mechaniker nicht wenige Nachtschichten eingelegt haben, um das Auto rechtzeitig zum Test nach Jerez zu befördern.

Der Fokus von R-Motorsport lag zum Auftakt in Spanien eindeutig auf der Gewinnung wichtiger Daten sowie der Fahrbarkeit des Aston Martin und natürlich dem Verhalten des Turbomotors unter realen Bedingungen. Eingeschränkt wurde der Dienstag für R-Motorsport, Audi und BMW durch regnerische Bedingungen am Morgen.

Eine längere Reparaturphase während der Nachmittags-Session kostete R-Motorsport weitere Zeit. "Heute war ein erkenntnisreicher Tag, an dem wir trotz einer Pause für Anpassungen und Reparaturen wertvolle Daten zum Motor und zum Turbolader gesammelt haben", sagte Di Resta. "Unser brandneuer Turbomotor braucht sicher noch eine Menge Laufzeit, um herauszufinden wie wir die Fahrbarkeit und die Kühlung weiter optimieren können."

Der Aston Martin Vantage entstand in einem wahren Kraftakt von nur 90 Tagen. Verantwortlich für den Bau war Vynamic, das Joint Venture aus HWA und der AF Racing AG, die R-Motorsport als Rennteam betreibt. Dass es mit dem neuen Rennwagen nicht vom ersten Kilometer an glatt laufen würde, war für Experten keine große Überraschung.

"Da das Aston Martin Vantage DTM-Fahrzeug in nur 90 Tagen entwickelt und gebaut wurde gibt es noch viel Entwicklungsarbeit zu erledigen", sagte Teamchef Dr. Florian Kamelger. "Konsequenterweise war das heutige Hauptziel des Testtages, unseren Lernprozess bei der Entwicklung des Fahrzeugs fortzusetzen, insbesondere, was das Ansprechverhalten des Turbomotors anbelangt."

Der DTM-erfahrene Di Resta wird auch am Mittwoch für R-Motosport im Auto sitzen und weiter seine Runden auf der spanischen Rennstrecke drehen. Für Audi war am Dienstag zunächst Nico Müller im Einsatz, bevor der amtierende DTM-Vizemeister Rene Rast übernimmt. Bei BMW machte Bruno Spengler den Auftakt. Der Franko-Kanadier übergibt am zweiten Testtag das Steuer an Timo Glock.