Mit großer Spannung wird der erste Test von R-Motorsport bei seiner DTM-Premiere mit dem Aston Martin Vantage in der kommenden Woche (5.-7. März) im spanischen Jerez erwartet. Die Verantwortlichen haben nämlich bei ihrer Präsentation die Katze noch nicht aus dem Sack gelassen. Statt des DTM-Rennwagens wurde den Partnern, Wettbewerbern und Medienvertretern am vergangenen Mittwoch in Niederwil, Schweiz lediglich ein Kunstmodell gezeigt.

Nun sind nicht nur die DTM-Fans und Medien, sondern vor allem die Konkurrenz gespannt, wie das DTM-Auto mit der Silhouette des Aston Martin Vantage tatsächlich ausschaut. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com aus HWA/Vynamic-Kreisen werden sich die Wettbewerber "wundern" und die Fans sich "freuen", was ihnen in wenigen Tagen präsentiert wird.

Optik ist das eine - Performance das andere. Fakt ist: Audi und BMW haben mit ihren neuen Turbo-Autos schon zwei gemeinsame Tests in Estoril/Portugal (12.-14.11.2018) und in Jerez/Spanien (10.-12.12.2018) absolviert und dabei an insgesamt sechs Tagen unzählige Daten gesammelt. Diese Arbeit hat nun auch für R-Motorsport oberste Priorität.

Kamelger: Wir brauchen jeden Testtag

"Es ist klar, dass wir jeden Testtag brauchen und dass wir uns dafür einsetzen werden, dass wir die gleiche Anzahl an Testtagen bekommen wie die anderen (Audi und BMW; d. Red.). Das ist ja nur fair", betonte Dr. Florian Kamelger, R-Motorsport-Teamchef und Mitbesitzer der AF Racing AG im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Die angedeuteten Sorgen sind unbegründet, wie der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) auf Anfrage von Motorsport-Magazin.com klarstellt. "Laut dem DTM-Testreglement 2019 steht jedem Neueinsteiger die gleiche Anzahl an Testtagen zur Verfügung wie den Wettbewerbern", so ein DMSB-Sprecher, der zudem präzisiert: "Allerdings müssen diese Tests wie vorgeschrieben, beim DMSB angemeldet und noch vor dem ersten Renneinsatz am 4. Mai 2019 absolviert werden."

Theoretisch besteht auch noch die Möglichkeit von Testfahrten nach dem Saisonstart in Hockenheim. "Wenn wir die bekommen, fahren wir natürlich auch während der Saison", erklärte Kamelger, der offensichtlich bewusst den Hinweis "Wenn" wählte. Denn dazu müsste zunächst ein Antrag gestellt und Audi, BMW sowie der DMSB ihren Segen geben.

Auf dieses 'Geschenk' dürfte das Team allerdings vergeblich hoffen. Warum? Weil R-Motorsport und Vynamic während der Saison viel schneller auf mögliche Defizite reagieren könnten, als vor dem Saisonauftakt.

DTM 2019: Aston Martin greift an! (08:39 Min.)

Kamelger unterstreicht die Wichtigkeit von Testfahrten

So bleibt es ein ambitioniertes Unterfangen, neben dem geplanten gemeinsamen Test mit Audi und BMW in der kommenden Woche in Jerez sowie dem offiziellen ITR-Test auf dem Lausitzring (15.-18.4.2019) noch weitere sechs Testtage, also insgesamt 13, in das eh schon straffe Programm aufzunehmen.

Wie R-Motorsport gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigt hat, sind drei Testtage in der letzten März-Woche im portugiesischen Estoril geplant.

"Tests sind immer sehr wichtig. Das Team kennt sich bis auf wenige Ausnahmen und ist zum großen Teil eingespielt bei Dingen wie den Race Operations. Gleichzeitig muss man sagen, dass Tests zum Anfang einer Saison auch einen teambildenden Effekt haben. Deshalb sind sie auch dahingehend wichtig", erklärte Kamelger, der in diesem Zusammenhang auch von einem sehr gesunden Druck sprach. "Alle ziehen an einem Strang. Jeder Einzelne im Team läuft die Extrameile. Wir sind soweit, dass wir sehr realistisch daran arbeiten, in Jerez mit einem Auto zu fahren."