Siege verleihen ihm Flügel. Nach seinem siebten Triumph in Le Mans startet der dänische Audi-Pilot Tom Kristensen morgen beim fünften DTM-Lauf in Oschersleben von ganz vorne. "Wir haben heute gepokert und gewonnen", freute sich der Pole-Mann über die richtige Reifenstrategie im Qualifying. Für seine erste DTM Pole Position auf regennasser Strecke benötigte der 37-Jährige 1:20,218 Minuten. Sein Markenkollege Martin Tomczyk aus Deutschland landete mit einem Rückstand von fast acht Zehntelsekunden auf Position zwei (1:20,989). Hinter den Audi A4 DTM in Startreihe eins gehen die beiden Mercedes-Benz-Fahrer Gary Paffett und Jamie Green in das morgige Rennen.

Kurz vor dem Start zum DTM-Qualifying um 13.30 Uhr brach ein Unwetter über den Motopark Oschersleben herein. Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 110 km/h und sintflutartige Regenfälle überschwemmten Teile des Motopark. Daraufhin wurde das Einzelzeitfahren der besten zehn Fahrer gestrichen. Das Ergebnis des Qualifyings, das mit vierzig Minuten Verspätung um 14.10 Uhr begann, war gleichzeitig auch die Startaufstellung für das morgige Rennen.

Der Meisterschaftsführende Mattias Ekström beendete im Audi A4 DTM das Qualifying als Fünfter. Der Schwede startet neben dem besten Opel-Piloten Laurent Aiello im Vectra GTS V8 auf Platz sechs. Der Franzose verpasste aufgrund eines Unwetters das erste Freie Training am Freitag, da sein Flug aus Paris verspätet in Berlin landete.

DTM-Rekordchampion Bernd Schneider fuhr als Zehntschnellster in der AMG Mercedes C-Klasse über die Ziellinie. Sein Mercedes-Benz-Teamkollege Mika Häkkinen rutschte in seiner ersten Qualifyingrunde von der Strecke und beschädigte sich den Unterboden so stark, dass dieser bis zum Ende des Zeittrainings nicht repariert werden konnte. Der Finne geht von Rang 20 in den fünften Saisonlauf.

Tom Kristensen (1. Startplatz, Audi Sport Team Abt):
Wir haben recht lange gewartet und sind dann auf Slicks rausgefahren. Diese Strategie erwies sich als die richtige. Wir haben gepokert und gewonnen. Auch wenn es sich durch das Gewitter abgekühlt hat, erwarte ich hier sportlich das heißeste Rennen der Saison.

Martin Tomczyk: (2. Startplatz, Audi Sport Team Abt Sportsline):
Für mich ist das Qualifying sehr gut gelaufen. Natürlich ist es schade, dass die Super Pole wetterbedingt gestrichen wurde. Mit dem Ergebnis bin ich aber sehr zufrieden. Heute bin ich für das Qualifying in Brünn entschädigt worden, wo ich als einer von zwei Piloten im Nassen fahren musste.

Gary Paffett (3. Startplatz, DaimlerChrysler Bank AMG-Mercedes):
Da ich vor Mattias Ekström stehe, ist der dritte Platz okay und wichtig für den Kampf um die Meisterschaft aber heute war mehr drin. Ich ging zwar recht spät mit Slicks auf die Strecke, dennoch war sie ziemlich feucht. Deshalb drehte ich mich auch einmal.

Laurent Aiello (6. Startplatz, Team OPC):
Mein Qualifying war ganz okay. Das Auto war auf Regen-Setup eingestellt, aber ich entschied mich kurzfristig mit Slicks rauszufahren. Allerdings hatte ich dabei ziemliches Untersteuern. Nachdem wir das Setup geändert hatten, lag mein Auto ziemlich gut. Auf meiner schnellsten Runde musste ich leider zwei Autos überholen, sonst wäre mehr drin gewesen. Trotzdem bin ich zufrieden.

Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich:
Das Team hat heute wieder einmal einen guten Job gemacht. Die Strategie im Qualifying war aufgrund des Regens ein wichtiger Faktor. Unsere Entscheidung spät rauszugehen, war die richtige. Wir freuen uns über Platz eins und zwei und morgen auf ein spannendes Rennen.

Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug:
Für den von uns gewählten Zeitpunkt des Rausfahrens ist der dritte Platz von Gary Paffett okay. Die Bedingungen waren schwierig, aber wir waren gut aufgestellt. Auch aus der zweiten Startreihe ist es immer möglich, zu gewinnen. Obwohl die Strecke sehr kurz ist, stellt sie hohe Anforderungen an die Fahrer und die Strategen.

Opel-Motorsportchef Volker Strycek:
Mit der Leistung von Laurent Aiello bin ich zufrieden. Wir sind mit unseren Autos aufgrund der unsicheren Wetterlage mit verschiedenen Strategien gefahren, um ganz sicher zu gehen. Die Fahrer müssen sich morgen enorm konzentrieren, um auf dieser anspruchsvollen Strecke keine Fehler zu machen.