Mattias Ekström hat seine DTM-Karriere nach 17 Jahren mit Audi offiziell beendet. Aber bekommen die Fans in diesem Jahr vielleicht doch noch die Gelegenheit, sich auf der Rennstrecke vom Schweden zu verabschieden? Ein Abschiedsrennen in der Saison 2018 ist je nach Konstellation zumindest nicht ganz ausgeschlossen. Ekström wäre bereit - und Audi ebenfalls.

Audi-Motorsportchef Dieter Gass zu Motorsport-Magazin.com bezüglich eines möglichen Abschiedsrennens: "Warum nicht? Für die Fans und für ihn wäre es gut. Wir müssen uns anschauen, ob es da eine Möglichkeit gibt. Ich würde das unterstützen." Laut DTM-Reglement wäre der Austausch eines Fahrers jedenfalls keine Hürde. Damit könnte Ekström theoretisch noch einmal in den Audi steigen und sich nach einem Rennen standesgemäß von seinen Fans verabschieden.

Ekström wäre für Abschiedsrennen bereit

Ekström sagte bei seiner Verabschiedung in Salzburg über ein kurzzeitiges Comeback: "Ich habe im Leben gelernt, dass man niemals nie sagen soll. Wenn Dieter (Gass;d.Red.) mich anruft und fragt, ob ich ein Abschiedsrennen möchte, dann komme ich auf jeden Fall." Theoretisch wäre auch ein langfristigeres Comeback drin, sollten die Umstände passen. "Ich habe das Buch noch nicht geschlossen, sondern jetzt nur den Fokus geändert."

Dass Ekström im jetzigen Alter von 39 Jahren wirklich noch einmal als Stammfahrer in die DTM zurückkehrt, ist eher unwahrscheinlich. Sein WRX-Engagement als Fahrer und Teamchef dürfte ihn zur Genüge auslasten. Wie schwer ihm aber der Abschied von der DTM fiel, ließ er nun durchblicken: "Vielleicht habe ich ein Jahr zu spät aufgehört, weil ich die DTM 2017 sehr genossen habe."

Nach der Titel-Pleite beim Finale in Hockenheim war Ekström zunächst sogar überzeugt, 2018 noch weitere Saison in der Tourenwagenserie dranzuhängen. Über den Winter reifte dann aber die Entscheidung, sich auch zu Gunsten seiner Familie auf nur noch eine Rennserie zu fokussieren. Die Wahl fiel nach Gesprächen mit Chef Dieter Gass letztendlich auf den Rallycross-Sport.

DTM-Ikone Mattias Ekström: Das große Interview zum Rücktritt (14:55 Min.)

Kein Hollywood-Ende für Ekström

Sicherlich wäre Ekström die Entscheidung leichter gefallen, wenn er seine dritte Meisterschaft gewonnen hätte. Als großer Favorit war er nach Hockenheim gereist, nur um auf der Zielgeraden von Rookie Rene Rast abgefangen zu werden. Ein DTM-Karriereende mitsamt dem Titel im Gepäck blieb Ekström somit verwehrt.

"Ich glaube, es wäre sein größter Wunsch gewesen, wenn er als Meister hätte aufhören können", bestätigte sein langjähriger Teamchef Hans-Jürgen Abt im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.. "Das hat nicht geklappt. Wenn er jetzt zu verbissen gewesen wäre und es noch mal versucht hätte, wäre er vielleicht in ein Fahrwasser geraten, aus dem er nicht mehr rausgekommen wäre. Er hat alles richtig gemacht."