Lucas Auer wird es nicht langweilig in diesen Wochen. Direkt nach dem DTM-Wochenende in Moskau ging es für den Österreicher weiter nach Ungarn, wo er bei den offiziellen Testfahrten sein Debüt in der Formel 1 gab. Wenige Tage später reiste er weiter an den Nürburgring, wo er mit Mücke Motorsport am Samstag das erste Rennen des ADAC GT Masters gewann. Eine gute Zeit für den Drittplatzierten der DTM-Wertung, auf den Mercedes seine ganze Hoffnung setzt.

Die DTM-Saison ist in vollem Gange, doch schon jetzt stellt sich die Frage: Wie geht es in Zukunft weiter für Auer? Das kurzfristige Ziel ist der Titelgewinn in der Tourenwagenmeisterschaft - das große der Sprung in die Formel 1. Beim Test auf dem Hungaroring drehte er 102 Runden für Force India und präsentierte sich allgemein in guter Verfassung.

Formel-Rückkehr realistisch

Trotz seiner starken GT-Auftritte liegt Auers Zukunft vermutlich in einer Rückkehr zum Formelsport. Neben der Formel 1 könnte auch die Formel E eine attraktive Option darstellen, nachdem Mercedes 2019/20 zu Gunsten der Elektro-Serie aus der DTM aussteigen wird. Sicher ist nur, dass die Stuttgarter große Stücke auf den 22-Jährigen halten und ihn auch in Zukunft gern binden würden.

"Als junger Fahrer musst du für alles offen sein", sagte Auer nach seinem F1-Test. Erst einmal will er sich voll auf die DTM und den Titelkampf fokussieren. Wegen des Mercedes-Rücktritts muss er sich trotzdem schon bald umschauen. "Wenn ich meinen Job richtig mache auf der Strecke, dann werden sich Türen öffnen", war Auer überzeugt. "Aber im Motorsport ändert sich immer viel. Da ist es das nicht wert, jetzt schon über 2019 nachzudenken. Wenn es um 2018 ginge, wäre das was anderes."

Ziel bleibt die Formel 1

Doch schon jetzt wird sich Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Gedanken machen, wie es mit Auer weitergehen soll. Parkt ihn Mercedes in der Formel 1 bei einem Kunden-Team? Soll er auf den Einstieg in die Formel E vorbereitet werden? Auer tendiert zur Formel 1, wäre aber wohl auch für andere Einsatzgebiete offen.

Das österreichische Top-Talent: "Die Formel 1 als Ziel war immer klar. Aber als junger Fahrer hast du ja einen Tunnelblick, da schaust du nur auf die F1. Deshalb verpassen auch viele den Zug. Das erste Ziel muss sein, ein professioneller Rennfahrer zu werden. Und die DTM ist eine geile Serie, das ist neben der Formel 1 der nächste Platz in unserem Sport." Dieses Etappenziel hat Auer erreicht - schon jetzt mit großem Erfolg.

Wenn es ihm gelingt, sich gegen die Audi-Armada zu wehren und tatsächlich die Meisterschaft zu gewinnen, würde das seine Chancen auf einen echten Eintritt in die Formel 1 sicherlich steigern. Siehe Pascal Wehrlein, dem dieses Kunststück ebenfalls gelungen war. "Als junger Fahrer sollte man für alles offen sein", sagte er nur. "Du weißt ja nie, was die Zukunft bringt."