Martin muss seinen BMW abstellen: (01:29 Min.)

Der Ausfall von Maxime Martin sorgte nach dem ersten DTM-Rennen in Ungarn für Aufsehen im Fahrerlager. Hatte der BMW-Pilot absichtlich für eine Safety-Car-Phase gesorgt, um seinen Markenkollegen Timo Glock und Bruno Spengler zu helfen? Beide Fahrer hatten bereits vor dem Beginn der Safety-Car-Phase ihre Pflichtboxenstopps absolviert und waren dadurch später bis auf das Podest gelangt.

Der Vorfall blieb der Rennleitung natürlich nicht verborgen und wurde entsprechend unter die Lupe genommen. Der DMSB untersuchte die Situation, nachdem Martin seinen BMW in Kurve 3 am Streckenrand geparkt hatte statt etwas weiter in die Auslaufzone zu fahren. In diesem Fall hätte sich die Rennleitung das rennentscheidende Safety Car wohl sparen können.

Untersuchung ergibt nichts

Nach rund zweieinhalb Stunden gründlicher Untersuchung stellte die Rennleitung fest: Keine Strafe für Martin wegen dieser Aktion. Nur für seinen vorangegangenen Crash mit Tom Blomqvist erhielt er eine Strafversetzung um drei Plätze für das Sonntagsrennen in Budapest. Dass er sein Auto absichtlich so unglücklich geparkt hatte, wurde ihm allerdings nicht vorgeworfen.

Wie die Untersuchung der Rennleistung ergab, hatte Martin tatsächlich blockierte Bremsen und konnte nicht aus eigener Kraft weiterfahren. Das belegte die Auswertung der technischen Daten. Auch der Funkverkehr des Belgiers in Richtung BMW-Kommandostand wurde überprüft. Hier gab es ebenfalls keinerlei Hinweis darauf, dass Martin zu Gunsten seiner BMW-Kollegen gehandelt haben könnte.

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Keine Hinweise

Durch das neue Funkverbot in der DTM ist es ohnehin schwierig, taktische Anweisungen auszutauschen. Martin hätte kaum wissen können, dass Spengler und Glock zum Zeitpunkt seines Ausfalls bereits die Reifen gewechselt hatten. Die Rennleitung schaute sich dazu auch die Boxentafeln von BMW an - hier gab es ebenfalls keine Hinweise auf eine mögliche Anweisung, Einfluss auf das Renngeschehen zu nehmen.

Martin soll laut Rennleitung mehrfach versucht haben, seinen BMW wieder in Gang zu setzen. Wie auf den öffentlichen Onboard-Aufnahmen gut zu erkennen ist, betätigte er mehrfach Bremse und Gas, doch es rührte sich nichts. Zwar waren die Bremsen nicht so fest, dass das Auto nicht mehr hätte bewegt werden können - ein Abschleppauto zog es schließlich weg - doch ohne diese Hilfe hätte sich der BMW wohl nicht mehr gerührt.

Martin contra Kritiker

Zweifel gab es trotzdem, auch aus dem Audi-Lager. Die Ingolstädter waren nach dem verlorenen Rennen angefressen, die Safety-Car-Phase hatte zur kollektiven Pleite geführt. "Absolut nicht" nachvollziehen konnte Audi-Chef Dieter Gass etwa bei Sport1, dass Martin seinen BMW an dieser Stelle parkte. BMW-Chef Jens Marquardt versicherte hingegen: "Er hatte blockierte Bremsen, da ging nichts mehr voran."

Eine mögliche Aufforderung an Martin sei ein laut Marquardt absurder Vorwurf. Martin selbst sagte abschließend zu Sport1 in Richtung seiner Kritiker: "Sie können nach Daten fragen, nach allem. Sie werden sehen, dass meine Bremsen fest waren. Am Ende können sie sehen, was auch immer sie wollen. Das ist alles dazu."