Martin Tomczyk hat seinen Rücktritt aus der DTM zum Ende der aktuellen Saison bekannt gegeben - auf eigenen Wunsch, wie sein Arbeitgeber BMW betonte. Der Pilot wird somit nach 16 Jahren ununterbrochener Teilnahme an der Rennserie 2017 nicht mehr antreten. "Meine Entscheidung ist mir sicherlich nicht leicht gefallen, da ich in den 16 Jahren ein Teil der DTM geworden bin", sagte Tomczyk zu seinem bevorstehenden Abschied und fuhr fort: "In dieser Zeit habe ich viele Fahrer kommen und gehen sehen. Jetzt ist es an der Zeit, selbst ‚Servus´ zu sagen."

Der heute 34-Jährige stieg 2001 beim Audi-Team Abt Sportsline erstmals ins DTM-Cockpit. Dort blieb er zehn Saisons. Tomczyk erinnerte nun daran: "Ein großer Dank gilt Hans-Jürgen Abt und seinem gesamten Team, wo ich zehn Jahre lang das Handwerkszeug als Profi-Rennfahrer gelernt habe." 2011 folgte nach dem Wechsel zum Team Phönix der größte Triumph: Tomczyk wurde DTM-Champion. Seit 2012 fährt er für BMW.

Insgesamt trat der Pilot bis zu diesem Wochenende zu 171 DTM-Rennen an. Er gewann sieben davon, holte acht Pole Positions, ebenso viele schnellste Runden, sammelte 489 Punkte und stand 28 Mal auf dem Podest. In dieser und der vergangenen Saison lief es allerdings nicht mehr so gut. Aktuell steht er auf Rang 20. Der Rücktritt dürfte zum Teil auch damit zusammenhängen. "Ich habe mich in den letzten Jahren weiterentwickelt und darüber nachgedacht: Passt die DTM noch zu mir? Kann ich dort noch die Ergebnisse erzielen, die meinen eigenen Ansprüchen entsprechen?", so Tomczyk.

Offenbar ist ab 2017 ein Engagement in einer internationalen GT-Serie geplant. "Ich fühle mich auch im GT-Sport sehr wohl, in dem ich in den vergangenen Jahren immer wieder unterwegs gewesen bin. Er hat sich sehr stark professionalisiert", teilte Tomczyk mit. Dazu passt, dass BMW ankündigte, der DTM-Veteran werde sich zukünftig "auf Einsätze im internationalen Rennsport konzentrieren".

"Eine DTM-Saison ohne Martin Tomczyk ist ohne Zweifel nur sehr schwer vorstellbar", meinte BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt zum Rücktritt. "Mit seiner sehr lockeren Art – und das bei maximaler Professionalität – ist er ein Sympathieträger. Umso mehr freue ich mich, dass er langfristig bei uns bleibt. Tatsache ist aber auch: Die DTM-Fans werden Martin Tomczyk vermissen", gab der Funktionär zu Protokoll.