Besser könnte es aktuell für Mercedes in der DTM kaum laufen. Am Lausitzring gewann Lucas Auer sein erstes Rennen und war damit gleichzeitig erster Österreicher, der einen DTM-Lauf für sich entscheiden konnte. Zudem stand Robert Wickens zweimal auf dem Podium. Der Lohn für den Kanadier: Er führt die Gesamtwertung an. Mit diesem Rückenwind im Gepäck geht es nun ausgerechnet an den Norisring, wo Mercedes seit 2003 ungeschlagen ist.

Besonders Wickens gilt als einer der ganz großen Favoriten für das Wochenende auf dem Nürnberger Stadtkurs. Bereits im vergangenen Jahr gewann er dort ein Rennen. "Ich werde am Norisring zum ersten Mal in meiner DTM-Karriere als Meisterschaftsführender in ein Rennen gehen. Das fühlt sich großartig an und ich freue mich schon sehr darauf", so Wickens im Vorfeld des Wochenendes. "In den letzten Jahren war ich in Nürnberg immer stark. Seit 2013 stand ich dort immer auf dem Podium, diese Serie will ich natürlich nicht reißen lassen und meine Führung weiter ausbauen", kündigt er an.

Viel Selbstvertrauen für Lucas Auer

Mit viel neugewonnenem Selbstvertrauen reist auch Lucas Auer nach Nürnberg. Nach seinem Sieg in der Lausitz - zugleich erster DTM-Sieg für sein Team Mücke Motorsport - erhielt er Lob von allen Seiten. "Der Luggi hat heute einen tollen Job gemacht. Erst die Pole Position und dann fehlerfrei vorne geblieben und ein kontrolliertes Rennen gefahren", so Ulrich Fritz, DTM-Teamchef von Mercedes, nach dem Rennen gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Lucas Auer gewann am Lausitzring als erster Österreicher ein DTM-Rennen, Foto: Simninja Photodesignagentur
Lucas Auer gewann am Lausitzring als erster Österreicher ein DTM-Rennen, Foto: Simninja Photodesignagentur

Auer selbst will den positiven Trend natürlich gerne fortsetzen, zumal der 21-Jährige gerne nach Franken kommt. "Die Strecke ist mein persönliches Highlight im DTM-Rennkalender. Es werden sicher wieder richtig viele Fans nach Nürnberg kommen. Nach meinem Sieg am Lausitzring sind mein Team und ich hochmotiviert. Ich bin gespannt, wie es auf dem Norisring weitergeht", so Auer.

Di Resta zeigt sich kämpferisch

In einem kleinen Tief befindet sich derzeit Paul Di Resta, der noch als Meisterschafts-Führender in die Lausitz kam. Dort blieb der Schotte gänzlich punktelos, wodurch er auf den sechsten Platz zurückfiel. "Wir sind natürlich hergekommen, um die Meisterschaftsführung mit dem Paul zu verteidigen. Aber bei ihm lief es das ganze Wochenende nicht rund. Was genau die Gründe dafür sind, müssen wir analysieren", erklärte Fritz danach.

Di Resta aber gibt sich bereits wieder kämpferisch. "Nach einem schwierigen Wochenende in der Lausitz kann der Norisring für mich nicht schnell genug kommen. Jetzt hoffe ich, dass ich in Nürnberg ein erfolgreiches Wochenende erleben werde und mich so im Titelkampf zurückmelden kann", so der Schotte. Seine bisherige Bilanz auf dem Norisring fällt jedoch eher dürftig aus. Sein ebstes Resultat datiert aus dem Jahr 2008 mit Rang fünf, vergangene Saison schied er im ersten Rennen aus, in Lauf Nummer zwei wurde er Sechster.

Ganz gleich, ob Wickens, Auer, Di Resta oder ein anderer Mercedes-Fahrer: Die Stuttgarter wollen ihre famose Serie auf dem Norisring ausbauen. Seit 2003 haben sie dort jedes Rennen, in dem es einen Sieger gab, gewonnen. 2013 wurde Rennsieger Mattias Ekström disqualifiziert, es gab keinen Nachrücker. Entsprechend optimistisch geht Mercedes das Wochenende an. "Der Norisring ist für uns so etwas wie unser Wohnzimmer. Nirgendwo anders waren wir in der DTM so erfolgreich. Entsprechend hoch sind unsere Ziele für das kommende Wochenende", stellt Ulrich Fritz klar. "Aber wir sind uns auch klar darüber, dass in der DTM alles passieren kann. Die Rennen werden sicher nicht zum Selbstläufer", schränkt er ein.