Das erste Wochenende der neuen DTM-Saison ist schon wieder vorbei. Somit fand auch die neue Regelung bezüglich der Performance-Gewichte erstmals ihre Anwendung. Zur Erinnerung: In diesem Jahr wird der Erfolgsballast nach jedem Qualifying neu verteilt. Anhand der Abstände der einzelnen Hersteller wird festgelegt, ob und wenn ja, wie viel Gewicht be- oder entladen werden muss. Dieses neue Fahrzeuggewicht gilt dann sowohl für das folgende Rennen sowie das nächste Qualifying. Die Gewichte, die nach dem zweiten Quailfying in Hockenheim festgelegt wurden, gelten also auch für das erste Zeittraining in Spielberg.

Die Regelmacher erhofften sich dadurch einen faireren Wettbewerb als im vergangenen Jahr. 2015 galten die Performance-Gewichte für ein ganzes Wochenende, was dazu führte, dass manch ein Hersteller gleich in zwei Qualifyings sowie in zwei Rennen chancenlos war. Nach dem ersten Rennwochenende scheint der Plan aufgegangen zu sein. Audi war im Qualifying am Samstag überlegen, musste zuladen, brachte aber dennoch den Sieg nach Hause. Im Gegenzug holten die unterlegenen BMW einige Punkte.

Das Feld in Hockenheim war dicht gedrängt, Foto: Audi
Das Feld in Hockenheim war dicht gedrängt, Foto: Audi

Spannung bis zum Ende?

Am Sonntag schien Audi im Zeittraining extrem abzufallen, was aber nicht allein an den Gewichten lag. Die Ingolstädter pokerten und bestritten das Qualifying nur mit einem Satz frische Reifen. Doch der Plan ging nicht auf. Zwar durfte man wieder Gewicht ausladen, doch die schlechten Startpositionen resultierten gleich in mehreren Unfällen.

Alle drei Marken standen am Auftaktwochenende bereits auf dem Podest. So soll es weitergehen. "Die DTM hat hart gearbeitet, um den Fans eine gute Show zu bieten. Und die neuen Gewichte haben extremen Einfluss darauf", konstatierte Augusto Farfus. Markenkollege Timo Glock schließt sich dem Brasilianer an. "Es wird über die Saison ein Riesenthema werden, weil alles noch enger zusammen ist. Sobald ein Hersteller stark ist, wird sich das bei den nächsten Rennen sehr schnell wieder ausgleichen. Daher wird es interessant, wie viele Fahrer am Ende um die Meisterschaft fahren werden", glaubt Glock.

Ähnlich äußerte sich auch Bruno Spengler nach dem Sonntags-Qualifying. "Heute Morgen im Qualifying hatten wir 17,5 Kilo weniger als Audi, das macht schon einen Unterschied. Das hat uns natürlich etwas geholfen und in die Karten gespielt. Das war positiv. Ich denke, das wird die ganze Saison sehr eng gestalten", ist er überzeugt.

Nico Müllers Pole brachte Audi 5 Kilo extra ein, Foto: Audi
Nico Müllers Pole brachte Audi 5 Kilo extra ein, Foto: Audi

Die Show muss stimmen

Auch wenn das Rennen am Samstag aufgrund unzähliger Zwischenfälle nicht standardmäßig verlief, so sah auch Mercedes-DTM-Leiter Ulrich Fritz nach dem ersten Lauf einen positiven Trend. "Vom Prinzip her sah es jetzt schon deutlich ausgeglichener aus, als im Qualifying", erkannte Fritz gegenüber Motorsport-Magazin.com, nachdem Audi im Rennen nicht mehr so überlegen war, wie noch ein paar Stunden zuvor.

Grundsätzlich soll aber nicht nur auf der Ergebnistafel größtmögliche Abwechslung herrschen, sondern auch auf der Strecke soll Unterhaltung geboten werden, wie Glock verdeutlicht. "Der Fan zu Hause oder auf den Tribünen muss weggehen und sagen: 'Man, war das eine geile Show!' Und er muss es kaum erwarten können, bis das nächste Rennen kommt. Das muss das Ziel der DTM sein. Nicht, dass wir alle hintereinander herfahren, sondern dass wir eine gute Show zeigen. Das ist, was der Fan zu Hause sehen möchte", bringt es der 34-Jährige auf den Punkt.