Für Audi ist das Saisonfinale in Hockenheim am Wochenende mehr als ein Schaulaufen vor der Winterpause. Gemeinsam wollen die acht Piloten nach dem ersten Saisonsieg durch Mattias Ekström in Zandvoort den Titel des besten Herstellers nach Ingolstadt holen.

Das Team: 21 lautet die magische Zahl vor dem Saisonfinale der DTM in Hockenheim, zu dem Audi als Jäger reist: Diese Punkte gilt es aufzuholen, um BMW den Titel des besten Herstellers in der DTM zu nehmen. "Der Sieg in Zandvoort hat uns zusätzlichen Rückenwind gegeben, um in Hockenheim erneut anzugreifen. Der Titel des besten Herstellers ist unser Ziel - um ihn werden wir gemeinsam kämpfen", sagt DTM-Leiter Dieter Gass.

Die Fahrer: Hockenheim liegt den Audi-Piloten: Mattias Ekström, Jamie Green und Timo Scheider haben hier bereits mehrere Rennen gewonnen. Seit dem Comeback der DTM im Jahr 2000 standen die aktuellen Audi-Piloten bereits fünfmal ganz oben auf dem Siegertreppchen, 13 Mal starteten sie von der Pole-Position und holten insgesamt 26 Podiumsplätze. Spitzenreiter ist der zweimalige Champion Ekström mit allein zehn Pokalen in Hockenheim.

Schnappt sich Ekström den nächsten Pokal?, Foto: DTM
Schnappt sich Ekström den nächsten Pokal?, Foto: DTM

"Es war ein schönes Gefühl, am Morgen nach Zandvoort als Sieger aufzuwachen. Diesen Moment würde ich gerne am Montag nach dem Finale in Hockenheim noch einmal genießen", hofft der Schwede auf ein weiteres Erfolgserlebnis. "Mit Platz zwei hatte ich im Mai einen guten Start in die Saison. Jetzt möchte ich einen Platz weiter vorn ankommen."

Sowohl 2007 als auch 2011 stand Green in Baden-Württemberg auf der obersten Stufe des Treppchens. "Das letzte Rennen des Jahres ist für uns alle ein besonderes Ereignis mit einer ganz eigenen Atmosphäre", meinte der Brite, der sich in seiner zehnten DTM-Saison befindet. "Wir haben ein starkes Auto und das Zeug, um zu gewinnen, wenn alles perfekt zusammenpasst. Wir geben wie an jedem Wochenende unser Bestes."

Der mittlerweile entthronte Champion Mike Rockenfeller hofft auf einen versöhnlichen Ausklang des für ihn keineswegs zufriedenstellenden Jahres. "In Hockenheim geht eine Saison zu Ende, die ich mir natürlich ganz anders vorgestellt habe", gibt der Phoenix-Pilot zu. "An meiner Motivation ändert das nichts: Ich möchte beim Finale noch einmal alles geben. Den Frust von Zandvoort, wo ein Sieg möglich gewesen wäre, habe ich längst verarbeitet."

Das Auto: Sportlich ist der Traditionskurs mit einem Vollgasanteil von rund 65 Prozent eine spannende Herausforderung: Die lange Parabolika ist eine der schnellsten Passagen im gesamten Kalender, auf der die Fahrer bis zu 260 km/h erreichen. Die folgende Spitzkehre bietet eine ideale Überholmöglichkeit. Auch das DRS, mit dem der Fahrer den Heckflügel per Knopfdruck am Lenkrad flachstellen kann, findet hier eine optimale Einsatzmöglichkeit.

Hinzukommen schnelle und mittelschnelle Kurven sowie das enge Motodrom vor der Start-Ziel-Geraden - ein technisch anspruchsvoller Mix, für den die Ingenieure die perfekte Abstimmung herausarbeiten müssen. "Die Pole-Position von Adrien (Tambay) beim Saison-Auftakt in Hockenheim hat gezeigt, dass unser RS 5 DTM auf dieser Strecke gut funktioniert", glaubt Gass an ein starkes Audi-Wochenende.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Audi oder BMW, das ist die große Frage. Während die Münchner bereits die Titel in der Fahrer- und Teamwertung einsacken konnten, wäre es für Audi zumindest ein versöhnlicher Saisonausklang, bei den Herstellern die Nase vorne zu haben, wenngleich dies nicht über die unterm Strich schwache Saison hinwegtäuschen könnte. Nehmen die Ingolstädter den Schwung aus Zandvoort mit und besinnen sich ihrer guten Ergebnisse in Hockenheim, ist es nicht unrealistisch, die Konkurrenz aus München noch abzufangen. (Philipp Schajer)