Mit dieser Aussage nach dem Qualifying in Zandvoort dürfte sich Mercedes-Sprecher Wolfgang Schattling keine neuen Freunde bei BMW und Audi gemacht haben. "Ich sehe uns aus vielerlei Gründen eher bei sieben als bei acht Autos", sagte Schattling mit Blick auf die kommende Saison. Und weiter: "Warum wollen wir acht Autos, wenn es auch mit sieben geht? Das gilt nicht nur für uns, sondern für alle. 21 Autos reichen auch." Heißt konkret: Der geplante Achter-Kader der Stuttgarter für die kommende Saison wackelt beträchtlich.

Ziel sei es zwar, im kommenden Jahr wieder mit acht C-Coupés anzutreten. Fix sei dies aber noch lange nicht. Laut Schattling solle auch kein Sanktuarium - also ein Heiligtum - daraus gemacht werden, ob Mercedes 2015 mit sieben oder acht Autos an den Start geht. "Hauptsache, es sitzen super Fahrer drin", argumentierte Schattling. Dabei fordern BMW, Audi und die ITR seit zwei Jahren, dass Mercedes ein weiteres Auto einsetzt. Schattlings Aussagen in Zandvoort dürften zu einigen Diskussionen bei den kommenden Meetings der Hersteller führen. Ebenso, dass sieben Autos pro Hersteller ja eigentlich ausreichend sind.

Kehrt Mercedes nächstes Jahr wirklich zurück zu acht Autos?, Foto: Mercedes-Benz
Kehrt Mercedes nächstes Jahr wirklich zurück zu acht Autos?, Foto: Mercedes-Benz

BMW pocht auf Absprachen

Dieser indirekte Vorschlag stieß bei Jens Marquardt auf wenig Gegenliebe. BMWs Motorsport Direktor pochte auf die Absprachen. "Es ist klar, was zwischen den Herstellern abgemacht war", so Marquardt am Samstagabend in Zandvoort. "Dass jeder mit acht Autos an den Start geht. Das haben wir für diese Saison auch noch einmal klar gemacht und ich gehe davon aus, dass sich jeder an diese Abmachung hält."

BMW und Audi wollen auf keinen Fall sehen, dass Mercedes noch ein weiteres Jahr mit dem verkleinerten Fahrerkader antritt. Marquardt ließ bei seinen Aussagen im Rahmen einer Medienrunde Vorsicht walten und wollte nicht zu sehr gegen den Mitbewerber wettern. Kein Geheimnis, dass die DTM hinter den Kulissen ein ziemliches Politikum ist. Die Hersteller sind gegenseitig aufeinander angewiesen. Niemand will riskieren, dass einer der drei plötzlich die Lichter ausmacht und aus der Serie aussteigt.

"Das Ziel ist es auf jeden Fall für nächstes Jahr, dass alle die acht versprochenen Autos an den Start bringen", ließ sich Marquardt lediglich entlocken. "Wir hatten für 2012 die abgesprochene Version gehabt, dass wir mit sechs Autos anfangen und dann auf acht gehen müssen. Das haben wir geliefert. Ich denke, das sollte der Anspruch für alle sein." BMW war in seiner Comeback-Saison vor zwei Jahren zunächst mit einem Sechser-Kader angetreten, hatte zur anschließenden Saison aber aufgerüstet. Im gleichen Zuge schaffte Mercedes einen seiner Boliden ab.