Der Herbst hat astronomisch noch gar nicht begonnen, da könnte der Champion der DTM-Saison 2014 bereits feststehen. Marco Wittmann tritt in diesem Jahr dermaßen dominant auf, dass dem BMW-Pilot auf dem Lausitzring bereits ein vierter Platz zum definitiven Titelgewinn reichen würde, egal was seine ersten Verfolger Mattias Ekström und Edoardo Mortara machen. Wobei Verfolger relativ ist, schließlich hat Wittmann mehr als doppelt so viele Punkte wie die Audi-Piloten auf dem Konto.

"Die Vorfreude auf den Lausitzring ist riesig. Wir haben in den vergangenen Rennen, speziell in Spielberg und auf dem Nürburgring, eine super Leistung abgeliefert. Deshalb kann ich es kaum erwarten, nun am Lausitzring zu fahren", brennt Wittmann auf das achte Rennwochenende des Jahres, denkt jedoch keineswegs an den durchaus wahrscheinlichen Titelgewinn: "Auch weiterhin bleibe ich meiner Linie treu und denke nur von Rennen zu Rennen."

Jagd nach dem ersten Sieg

Im Lager von Audi hat man hingegen bereits resigniert und die Fahrer-Meisterschaft abgeschrieben. "Mein Ziel ist der Sieg oder zumindest ein Platz auf dem Podium, denn auch die Vizemeisterschaft wird noch hart umkämpft sein", betont Ekström. Mortara ergänzt: "Wir werden versuchen, die Abstimmung unseres RS 5 noch weiter zu optimieren und uns dann in der Lausitz den nächsten Pokal zu holen."

Ekström liegt ex aequo mit Mortara auf Platz zwei, Foto: DTM
Ekström liegt ex aequo mit Mortara auf Platz zwei, Foto: DTM

Dass Audi in Sachen Meisterschaft lediglich eine Statistenrolle einnimmt, liegt nicht zuletzt an dem Umstand, dass die Ingolstädter als einziger der drei in der DTM vertretenen Hersteller noch keinen Saisonlauf gewinnen konnten. "Unsere Zielsetzung bleibt: Wir wollen das erste Rennen für Audi in dieser Saison gewinnen und die Herstellerwertung haben wir fest im Fokus", legt DTM-Leiter Dieter Gass Audis Ambitionen dar.

Herstellerwertung im Fokus

In der Herstellerwertung liefern sich BMW und Audi ein enges Duell um den Titel, das wohl erst beim Finale in Hockenheim entschieden wird. Trotz zweier Siege, die im Regen respektive auf dem Stadtkurs von Nürnberg zustande kamen, liegt Mercedes hoffnungslos zurück und angesichts der Tatsache, dass die Stuttgarter ihr neu homologiertes AMG C-Coupé erst in zwei Wochen in Zandvoort einsetzen werden, ist davon auszugehen, dass sie auch am Lausitzring nichts mit den Spitzenplätzen zu tun haben werden - es sei denn, das Wetter spielt verrückt.

"Wir müssen weiter hart arbeiten. In den vergangenen Rennen konnten wir Fortschritte erzielen. Daran möchten wir auf dem Lausitzring anknüpfen", sagt Gary Paffett, der mit drei Siegen gemeinsam mit Bernd Schneider der erfolgreichste Pilot in der Lausitz ist. Motorsportchef Toto Wolff gibt sich kämpferisch: "Unser Anspruch ist es, um Siege und den Titel zu kämpfen. Noch liegt ein langer und anstrengender Weg vor uns, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Wir werden weiter hart arbeiten, um bald wieder an die Spitze der DTM zu gelangen!"